2. Natur und Landschaft 2.1 Naturräumliche ... - Stadt Schriesheim
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Umweltbericht - <strong>Stadt</strong> <strong>Schriesheim</strong><br />
Bewertung der Bodengüte:<br />
16<br />
<strong>2.</strong> NATUR UND LANDSCHAFT<br />
Die Bewertung der Böden in Bezug auf ihre Eignung zur landwirtschaftlichen<br />
Nutzung kann über die Bodenzahlen erfolgen, die je nach Nutzung als Ackerzahlen<br />
oder Grünlandzahlen festgelegt werden. Beste Böden erhalten nach dem<br />
Ackerschätzungsrahmen die Ackerzahl 100.<br />
Folgende Ackerzahlen stammen aus der Amtlichen Kreisbeschreibung 1970<br />
(STAATLICHE ARCHIVVERWALTUNG BADEN-WÜRTTEMBERG 1970, S. 800-<br />
802):<br />
• 82-89, Gewann Langestricke (nördlich Fleischbachbecken, nahe Leutershausen),<br />
tiefgründige sandige Lehm- <strong>und</strong> reine Lehmböden<br />
• 59-72, Gewanne Dürrewiesen, Linsenbühl, Mittlere Wiesen, Lochwiesen (heute<br />
Sportzentrum), Lehmböden mittlerer Güte<br />
• 80-96, in der Fröch (südlich <strong>und</strong> westlich B 3), im Hesslich unterhalb der Landstraße,<br />
beste Lössböden<br />
Gut für landwirtschaftliche Nutzung geeignet sind die im Gewann "Fröch" im Entwurf<br />
des FNPs als Reserveflächen für Wohnbebauung vorgesehen Flächen.<br />
► Bergstraße<br />
An der Bergstraße sind die Böden durch Lössauflage geprägt. Neben dem Ausgangssubstrat<br />
spielt der Gr<strong>und</strong>wassereinfluss nur unmittelbar an den Bachläufen<br />
eine Rolle.<br />
Parabraunerden kommen in Bereichen mit geringer Abspülung (flach <strong>und</strong> erosionsgeschützt)<br />
insbesondere im Süden der <strong>Stadt</strong> (Abb. 4, Boden 2) vor. Ein 0,3 -<br />
0,6 m mächtiger graubrauner Oberboden aus lehmigem Schluff wird von einem<br />
rötlichbraunen Tonanreicherungshorizont aus schluffigem <strong>und</strong> schluffig-tonigem<br />
Lehm unterlagert. Zwischen 1,0 <strong>und</strong> 1,3 m unter der Oberfläche geht dieser in<br />
kalkreichen, unverwitterten Löss über. Stellenweise sind Verarmungserscheinungen<br />
zu beobachten (ZIENERT 1966). An den Hängen wurde der Löss bereits<br />
während der Eiszeiten durch Bodenfließen (Solifluktion) stark verlagert. In den<br />
oberen Bereichen ist der humose Oberboden abgetragen <strong>und</strong> am Hangfuß sowie<br />
in Hangmulden wieder abgelagert worden. Die daraus entstandenen tief humosen<br />
<strong>und</strong> z.T. kalkhaltige Kolluvien aus schluffreichem Lössbodenmaterial reichen<br />
insbesondere zwischen Leutershausen <strong>und</strong> <strong>Schriesheim</strong> weit in die Oberrheinebene<br />
hinein (Abb. 4, Boden 3, FLECK 1997, S. 23). Südlich der <strong>Stadt</strong> beschränken<br />
sich Kolluvien kleinflächiger auf Muldenlagen.<br />
Starke Abtragung durch lange bestehende ackerbauliche Nutzung führte besonders<br />
an den stärker geneigten Stellen zur vollständigen Erosion der Parabraunerdeböden.<br />
Es bildeten sich karbonatreiche Pararendzinen (Abb. 4, Boden 5)<br />
aus lehmigem Schluff <strong>und</strong> Schluff aus. Sie zeigen deutliche Merkmale des für