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Winter (26,7 MB)

| Not sehen - und Handeln – Coverinterview mit Michael Landau und Klaus Schwertner | | Zu Tisch mit … Andreas Hawlik und Evgeni Gerginski | | Exklusiv im Fokuas-Interview: Vassili Tolstunov, Sebastian G. Nitsch, Robert Yen, Herbert Hetzel, Florian Halder und Bernhard Klein, Karin Fuhrmann und Gerald Kerbl | | Kommentare unter anderem von Andreas Kreutzer, Eugen Otto, Gunther Maier, Philipp Kaufmann und Alexander Bosak, Sebastian Beigelböck, Frank Brün, Hans Jorg Ulreich, Georg Spiegelfeld, Georg Flodl, Hania Bomba, Alexandra Bauer, Jenni Wenkel, Christop Kothbauer |

| Not sehen - und Handeln – Coverinterview mit Michael Landau und Klaus Schwertner |
| Zu Tisch mit … Andreas Hawlik und Evgeni Gerginski |
| Exklusiv im Fokuas-Interview: Vassili Tolstunov, Sebastian G. Nitsch, Robert Yen, Herbert Hetzel, Florian Halder und Bernhard Klein, Karin Fuhrmann und Gerald Kerbl |
| Kommentare unter anderem von Andreas Kreutzer, Eugen Otto, Gunther Maier, Philipp Kaufmann und Alexander Bosak, Sebastian Beigelböck, Frank Brün, Hans Jorg Ulreich, Georg Spiegelfeld, Georg Flodl, Hania Bomba, Alexandra Bauer, Jenni Wenkel, Christop Kothbauer |

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ImmoFokus.Rubrik<br />

Behutsam = Nachhaltig<br />

I<br />

ch schreibe diese Zeilen unter dem Eindruck des vierten<br />

Lockdowns mitten hinein in die Leere der Straßen, der<br />

Christkindlmärkte, mitten in eine Zeit, in der man auf den<br />

nächsten Aufzug wartet oder ein fürchterlich schlechtes Gewissen<br />

hat, wenn man schon wieder – wie ich so oft – seine<br />

Maske vergessen hat.<br />

Ich schreibe diese Zeilen aber auch unter dem Eindruck von drei wunderschönen,<br />

interessanten Tagen der Illmitzer Gespräche, mitten in einem<br />

goldenen Herbst und voll von Anregungen aufregender Menschen,<br />

die ich auf- und mitnehmen durfte.<br />

Ganz im Gegensatz zu so vielen Treffen, Konferenzen und Schulungen,<br />

die ich in meinen 59 Jahren erleben durfte, unterscheiden<br />

sich die Illmitzer Gespräche in einem Punkt merk-, sichtbar und<br />

außerordentlich: Es ist die Behutsamkeit mit der miteinander umgegangen<br />

wird, es ist die gewalt- und angstfreie Kommunikation die<br />

vorherrscht, dies selbst dann, wenn man eine vollkommen andere<br />

Meinung als der andere hat. Diese Behutsamkeit, geprägt von Empathie<br />

und Abwägen sowie von aufmerksamem Zuhören schafft<br />

unglaublich viel an Freiraum, bedarf aber der steten Achtsamkeit. Die<br />

Band Mike and the mechanics besingen in „Living years“ den Begriff<br />

„Talking in defense“, unaufhörliches Reden entweder als Angriff oder<br />

stets auch als Verteidigung. Das bringt uns keinen Schritt weiter, ja lässt<br />

uns zurückfallen in Ergebnislosigkeit.<br />

Warum fällt mir dies gerade jetzt so sehr auf ?<br />

Wenn wir uns mit den wirklich großen Fragen – und dazu zählt Corona<br />

sehr vordergründig – befassen, mit Erderwärmung, Bevölkerungsexplosion,<br />

Artensterben und – so aktuell wie nie zuvor in meiner Wahrnehmung<br />

– der Krise der (vor allem repräsentativen) Demokratie westlicher<br />

Prägung, so wird offenbar, dass Behutsamkeit im vorher beschriebenen<br />

Sinn kaum vorhanden ist und schon gar nicht praktiziert wird.<br />

Ich sehe nur ungern fern, weil das für mein Gemüt zu gefährlich ist, auch<br />

mit ständigem, täglichen Nachrichtenstakkato habe ich meine liebe<br />

Mühe, da mir die Lautstärke und Intensität die Möglichkeit des differenzierten<br />

Zugangs nimmt. Trotzdem beobachte ich und stelle für mich<br />

selbst fest: Ich habe in den letzten Jahren einen Vertreter der politischen<br />

„Klasse“ (oder Kaste?) gehört oder getroffen, der mit jener Behutsamkeit<br />

an Themen herangeht, die der Bedeutung unserer anstehenden Entscheidungen<br />

entspricht. Alles und jedes erscheint dem Diktat des Marktes<br />

gehorchen zu müssen. Die zentrale Frage lautet: „Bringt mir/uns das<br />

was, im Zweifel Wählerstimmen?“. Wenn nein, dann tun wir es nicht.<br />

Fotos: REMG, Adobe Stock<br />

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