HGV-Rezeptmappe - Hoteliers- und Gastwirteverband
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Ansprüche an Biogerichte<br />
Biogerichte sind Produkte aus kontrolliert biologischem Anbau<br />
mit hohem ges<strong>und</strong>heitlichen Wert. Dass das Produkt<br />
„echt bio“ ist, dafür bürgen entsprechende Markenzeichen<br />
auf den Verpackungen von Bio-Lebensmitteln.<br />
Die wichtigsten Bioverbände von europäischer Bedeutung sind<br />
„Bioland“, „Demeter“ <strong>und</strong> „Naturland“. In Südtirol hat sich<br />
„Biokistl“ als wichtigster Bioverband etabliert. Unter den<br />
Biomarken gilt „Rapunzel“ als europaweit führend, in Südtirol<br />
gehört „Biobeef“ zu den wichtigsten Biomarken.<br />
Wenn in der Speisekarte „Biogerichte“ ausgewiesen werden,<br />
dann müssen die Zutaten für die jeweiligen Gerichte aus<br />
biologischer Produktion stammen.<br />
Ansprüche an glutenfreie Gerichte<br />
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut<br />
aufgr<strong>und</strong> einer Überempfindlichkeit gegen Gluten, das in<br />
vielen Getreidesorten vorkommende Klebereiweiß.<br />
Glutenhaltige Nahrungsmittel rufen eine Entzündung der<br />
Dünndarmschleimhaut hervor, Nährstoffe können nur schlecht<br />
aufgenommen werden <strong>und</strong> bleiben unverdaut im Darm.<br />
Symptome sind Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen,<br />
Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Misslaunigkeit <strong>und</strong> im Kindesalter<br />
nicht zuletzt eine Gedeihstörung.<br />
Die Unverträglichkeit bleibt lebenslang bestehen, <strong>und</strong> die<br />
Betroffenen müssen sich strikt glutenfrei ernähren. Die richtige<br />
Zubereitung der Speisen ist für glutenempfindliche Menschen<br />
daher von zentraler Bedeutung.<br />
Nachdem immer mehr Menschen an Zöliakie leiden, im<br />
Folgenden einige Hinweise für glutenfreie Speisenangebote.<br />
Gluten ist in Weizen, Hafer, Einkorn, Dinkel, Roggen, Kamut,<br />
Grünkern <strong>und</strong> Gerste enthalten. Alle Lebensmittel, die mit den<br />
Allgemeine Tipps<br />
erwähnten Getreidearten hergestellt werden oder in Kontakt<br />
kommen (z.B. Mehl, Grieß, Brot, Gebäck, Panaden <strong>und</strong><br />
Brösel, Nudelgerichte, Teigwaren, Saucen, Halb- <strong>und</strong><br />
Teilfertigprodukte mit Gluten, Bier), dürfen zur Zubereitung der<br />
Speisen nicht eingesetzt werden.<br />
Eingesetzt <strong>und</strong> verarbeitet werden können hingegen Mais,<br />
Reis, Hirse, Buchweizen, Milch <strong>und</strong> Milchprodukte, Fleisch,<br />
Fisch, Eier, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Obst, Nüsse<br />
sowie diätetische Nahrungsmittel mit dem Hinweis „glutenfrei“<br />
(Mehl, Brot, Back- <strong>und</strong> Teigwaren der Firma „Dr. Schär“).<br />
Bei der Zubereitung von glutenfreien Gerichten ist größte<br />
Umsicht geboten. Bereits kleinste Mengen von Gluten (Mehlstäube<br />
unter Fingernägeln, auf Händen, auf Küchentüchern<br />
oder Putzlappen) können größte Beschwerden verursachen.<br />
Nudelwasser, Arbeitsgeräte wie Kochlöffel, Schneebesen, usw.<br />
sollten ausschließlich für diese Zielgruppe eingesetzt werden.<br />
Glutenfreie Nudeln, die in normalem Nudelwasser gekocht<br />
werden, sind nicht mehr glutenfrei.<br />
Halb- <strong>und</strong> Teilfertigprodukte müssen genau auf die Inhaltsstoffe<br />
geprüft werden. Im Zweifelsfall sollten diese Produkte<br />
nicht oder nur nach Rücksprache mit dem Gast verwendet<br />
werden.<br />
Wenn Sie glutenfreie Speisen in Ihr Angebot aufnehmen, dann<br />
gewinnen Sie nicht nur den an Zöliakie leidenden Gast <strong>und</strong><br />
dessen Vertrauen, sondern ganze Familien können zu treuen<br />
Stammgästen werden.