Schriftenreihe des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik Nr. 7
Schriftenreihe des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik Nr. 7
Schriftenreihe des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik Nr. 7
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kindergarten, aber auch die wachsende Unsicherheit am Schulweg. 192 Die mangelnde<br />
Verkehrssicherheit beschränkt sich aber nicht nur auf den Schulweg, sondern<br />
beeinträchtigt den Freiraum der Kinder auch in der Freizeit. Während Kinder in<br />
Wohngebieten in denen keine verkehrsbeeinträchtigende Gefahr herrscht etwa täglich<br />
2,4 St<strong>und</strong>en im Freien verbringen, so kann in Gebieten, in denen eine Aufsicht<br />
erforderlich ist, eine Begrenzung dieser Zeit auf 42 Minuten festgestellt werden. Der<br />
eingeschränkte Freiraum <strong>und</strong> dadurch resultierend die fehlende Bewegung wird auch<br />
als die Hauptursache von Übergewicht bei Kindern gesehen. In Österreich haben<br />
zwischen 25% <strong>und</strong> 28% der Kinder im Alter zwischen 6 <strong>und</strong> 18 Jahren Übergewicht.<br />
Ges<strong>und</strong>heitliche Risikofaktoren, die durch das Übergewicht verstärkt werden, sind<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zuckerkrankheit, Osteoporose sowie psychische Folgen,<br />
wie beispielsweise die negative Auswirkung auf das Selbstvertrauen. 193 Dass der<br />
Verkehr speziell bei mobilschwachen Bevölkerungsgruppen ein hohes Sicherheitsrisiko<br />
darstellt, zeigt auch die in Altersgruppen gestaffelten Unfallzahlen. Während im Jahr<br />
1987 das Unfallrisiko bei allen Altersgruppen gleich hoch lag, so zeichnet sich seit dem<br />
Jahr 2000 eine starke Zunahme der im Straßenverkehr tödlich verunglückten Senioren<br />
ab. Im Jahr 2000 war die tödliche Unfallquote bei Senioren, verglichen mit den Jahren<br />
davor, bereits um 40% höher als der Durchschnitt. 194<br />
Die Wohnqualität der Wiener Bevölkerung wird in den überwiegenden Fällen durch den<br />
PKW-Lärm, den Lärm von Mopeds <strong>und</strong> Motorrädern <strong>und</strong> durch Staub beeinträchtigt<br />
(siehe Kapitel 3.1.2). Eine Studie der Stadt Wien bestätigt, dass <strong>für</strong> zirka 30% der<br />
Bevölkerung diese gerade genannten Störeinflüsse Auswirkungen auf ihre<br />
Wohnqualität haben. Als einen weiteren Störfaktor wird <strong>für</strong> 25% der Befragten der<br />
Lärm von LKWs beziehungsweise von Liefer- <strong>und</strong> Zustellfahrzeugen empf<strong>und</strong>en. 195<br />
Aus diesem Ergebnis kann abgeleitet werden, dass neben der Staubbelastung die<br />
Lärmbelästigung ein wesentlicher Faktor in der Beurteilung der Wohnqualität ist. Wie<br />
die Abbildung 27 zeigt, sind unabhängig von der Lärmquelle, zwischen 31% <strong>und</strong> 36%<br />
(je nach Tageszeit) der Wiener Bevölkerung Lärmbelästigungen ausgesetzt, die als<br />
unangenehm bis sehr störend empf<strong>und</strong>en werden.<br />
192 vgl. Fellner, Georg/Gielge, Johannes/Hansely, Hans-Jörg (2007), S. 39ff<br />
193 vgl. Rauh, Wolfgang/Bleckmann, Christian (2004), S. 31<br />
194 vgl. Rauh, Wolfgang/ Blum, Martin (2003), S. 24ff<br />
195 vgl. Fellner, Georg/Gielge, Johannes/Hansely, Hans-Jörg (2007), S. 15f<br />
61