Schriftenreihe des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik Nr. 7
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Sendungen aus unterschiedlichen Hauptläufen an einem Lager umgeschlagen <strong>und</strong><br />
dann zustellgebietsspezifisch kommissioniert. Dieses Transportsystem gewährleistet<br />
einen statischen Beladepunkt mit einem hohen Konsolidierungspotential. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
Eigenschaft als Stadtkurier weisen Transportleistungen der Kleintransporteure keine<br />
fixen Be- oder Entladepunkte auf. Durch die persönliche Begleitung der Sendungen<br />
kann das Transportproblem der Kleintransporteure mit dynamischen Beladungs- <strong>und</strong><br />
zugleich Entladungspunkten beschrieben werden. Diese Problemformulierung macht<br />
die Notwendigkeit der Planung einer alternativen Bündelungsstrategie deutlich. 213<br />
Aufgr<strong>und</strong> der hohen Flexibilität in der Serviceleistung der Kleintransporteure ist die<br />
geeignete Strategie, die zu einer optimalen Bündelung der Transportwege führt, mit<br />
erschwertem Aufwand zu bestimmen. Das Fehlen der Daten über die konkrete<br />
Sendungsstruktur der Wiener Kleintransporteure wirkt sich zusätzlich negativ auf die<br />
Konzeptionierung aus. Aus diesen vorangegangen Gründen müssen die<br />
Lösungsansätze rein hypothetisch betrachtet <strong>und</strong> in weiterer Folge einer genaueren<br />
Überprüfung unterzogen werden.<br />
Eine Form der Warenverteilung, die sowohl auf Absender- als auch auf<br />
Empfängerseite eine Bündelung von Sendungen bewirkt, ist das „Cross Docking“.<br />
Dieses Konzept gewährleistet durch das Einbeziehen eines bestandslosen<br />
Umschlagspunktes die Möglichkeit, die Abholtouren <strong>und</strong> Zustelltouren getrennt<br />
voneinander zu optimieren. An diesem Umschlagspunkt, auch „Transshipment Point“<br />
genannt, werden lieferantenreine Sendungen zu relations- <strong>und</strong> empfängerreine<br />
Sendungen kommissioniert. Die Besonderheit <strong>des</strong> „Cross Dockings“ ist, dass<br />
Sendungen primär aufgr<strong>und</strong> der Kommissionierungsleistung über den Umschlagspunkt<br />
„geroutet“ werden. Für die Kleintransporteure bedeutet dieses Konzept, dass durch das<br />
Aufbrechen der durchgängigen Belieferung das Konsolidierungspotential erhöht<br />
werden kann. 214 Es muss allerdings berücksichtigt werden, dass der Vorteil dieses<br />
Konzeptes nur genützt werden kann, wenn die Transportkosteneinsparungen höher<br />
sind als die Kosten, die durch das „Cross Docking“ entstehen. Der Mehraufwand, der<br />
durch diesen zusätzlichen Umschlagspunkt entsteht, kann durch die Lagerkosten <strong>und</strong><br />
durch den Anstieg <strong>des</strong> Dispositionsaufwan<strong>des</strong> begründet werden. 215<br />
Weitere alternative Konsolidierungskonzepte sind neben der direkten Belieferung das<br />
„Multi-Pick-Konzept“ <strong>und</strong> das „By-pass-Konzept“. Das „Multi-Pick-Konzept“ beinhaltet<br />
die Optimierung von Abholtouren <strong>für</strong> einen bestimmten Empfänger. Die Voraussetzung<br />
213 vgl. Brandenburg, Hans et al. (2008), S. 295f<br />
214 vgl. Wannenwetsch, Helmut (2007), S. 314f<br />
215 vgl. Gleißner, Harald/Femerling, Christian (2008), S. 183<br />
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