des Westfälischen Zentrums für Forensische ... - FOGS GmbH
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Sechs der befragten TeilnehmerInnen (9,8 %) hoben die Methodik und Didaktik der<br />
Fortbildungsveranstaltungen positiv hervor, die Vorträge der (Nachsorge-)Mitarbeiter-<br />
Innen <strong>des</strong> WZFP wurden u.a. als interessant, „besonders lebendig und mutmachend“<br />
sowie „praxisnah und plastisch“ beschrieben.<br />
5 ZUSAMMENFASSUNG ZUSAMMENFASSUNG UND UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
Das Modellprojekt „Ambulante Nachsorge“ wurde vom <strong>Westfälischen</strong> Zentrum <strong>für</strong> <strong>Forensische</strong><br />
Psychiatrie Lippstadt (WZFP) in der Zeit von Dezember 1999 bis Dezember<br />
2002 durchgeführt. Projektziel war die Schaffung bedarfsgerechter Nachsorgestrukturen<br />
und -maßnahmen <strong>für</strong> ehemals gem. § 63 StGB untergebrachte PatientInnen. Im<br />
Vordergrund standen dabei die Herstellung von Kontinuität im Wiedereingliederungsprozess,<br />
die Erweiterung von Betreuungs- und Behandlungsangeboten sowie die Optimierung<br />
der Betreuungs- und Behandlungsqualität. Der Fokus der externen Evaluation<br />
richtete sich auf drei Projektbereiche: den Verlauf der Rehabilitation und Nachsorge,<br />
die Kooperation mit externen Stellen und fallbezogene Zusammenarbeit sowie auf<br />
flankierende Maßnahmen, u.a. Supervision, Informations- und Fortbildungsmaßnahmen.<br />
Verlauf der Rehabilitation und Nachsorge<br />
Die sieben Nachsorgemitarbeiter <strong>des</strong> WZFP betreuten im Projektzeitraum insgesamt<br />
69 PatientInnen - 28 beurlaubte, 35 entlassene und sechs sonstige -, die hinsichtlich<br />
relevanter soziodemographischer Merkmale als typische PatientInnen <strong>des</strong> Maßregelvollzugs<br />
bezeichnet werden können. Bei zwei Drittel der PatientInnen erfolgte die Unterbringung<br />
im Maßregelvollzug aufgrund einer Straftat gegen das Leben. Drei Viertel<br />
der PatientInnen waren zum ersten Mal gem. § 63 StGB untergebracht. Bei rund zwei<br />
Fünftel der PatientInnen lag als Hauptdiagnose eine Persönlichkeitsstörung vor, bei<br />
knapp zwei Drittel eine schizophrene Erkrankung und bei knapp einem Fünftel eine<br />
Intelligenzminderung; insgesamt wies etwa ein Drittel der PatientInnen eine begleitende<br />
Suchterkrankung auf.<br />
Zu Beginn der Langzeitbeurlaubung waren die 28 im Projektzeitraum beurlaubten PatientInnen<br />
im Mittel 10,2 Jahre (Median = 10,1) untergebracht, die Hälfte der PatientInnen<br />
befand sich zu diesem Zeitpunkt bereits über zehn Jahre im Maßregelvollzug.<br />
Alle PatientInnen lebten bei Urlaubsbeginn in einem professionell betreuten - vorwiegend<br />
stationären - Umfeld. Bei rund einem Drittel der PatientInnen kam es aufgrund<br />
von Schwierigkeiten während der Langzeitbeurlaubung zu Urlaubsunterbrechungen,<br />
bei einem Viertel der PatientInnen musste die Langzeitbeurlaubung im Projektzeitraum<br />
abgebrochen und der Patient ins WZFP zurückgeholt werden.<br />
Bis auf vier Ausnahmen waren alle 35 im Projektzeitraum entlassenen PatientInnen<br />
vor ihrer Entlassung langzeitbeurlaubt, im Mittel 1,4 Jahre. Die Beurlaubungen erfolgten<br />
ebenfalls ausnahmslos in ein professionell betreutes Umfeld, vorwiegend stationäre<br />
Einrichtungen. Bis auf einen Patienten wurden alle PatientInnen in das Beurlaubungssetting<br />
entlassen; dies bedeutet, dass bis zur Entlassung einer/s PatientIn meist bereits<br />
eine ein- bis eineinhalbjährige Kooperation <strong>des</strong> WZFP mit der Nachsorgeeinrichtung<br />
besteht. Die PatientInnen waren bis zur Entlassung im Mittel 8,3 Jahre (Median = 7,3)<br />
untergebracht, knapp ein Viertel bereits über zehn Jahre. Bei fast allen PatientInnen<br />
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