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Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat

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offiziell, als das ehemalige Vorstandsmitglied Weiss den VUS als aufgelöst bei der Politischen<br />

Polizei abmeldete.Dieser Akt war nur noch der formale Schlussstrich unter <strong>eine</strong>m<br />

inneren Auflösungsprozess, der den VUS bereits viele Monate zuvor kennzeichnete.<br />

<strong>Rotes</strong> <strong>Antiquariat</strong><br />

Seite 131<br />

Anarchistica I<br />

273. Sozialist, Der. Organ der unabhängigen Sozialisten. 1. Jahrgang, Nr. 1, 15.<br />

November 1891 bis Nr. 7, 27. Dezember 1891. 2. Jahrgang, Nr. 1, 3. Januar 1892 bis<br />

Nr. 53, 31. Dezember 1892. Wilhelm Werner, Berlin. 1891/1892. Je zw. 4 und 6 S. Fol.,<br />

HLn. d. Zt. (Bestell-Nr. BER54917) ✩ Zwei Jahrgänge in <strong>eine</strong>m zeitgenössischen<br />

Einband eingebunden. Mit der Formierung der Berliner Opposition der „Jungen“ zum<br />

„Verein unabhängiger Sozialisten“ (VUS) im November 1891 wurde zeitgleich und begleitend<br />

als publizistisches Sprachrohr die Zeitung „Der Sozialist“ gegründet. Redaktionell<br />

verantwortlich war der ehemalige Redakteur der Magdeburger Volksstimme<br />

Hermann Teistler und den Druck besorgte der Verleger Wilhelm Werner. Die erste Phase<br />

der regelmäßigen Herausgabe von „Der Sozialist“ überdauerte die Existenz des VUS.<br />

Letzterer wurde im April 1894 von <strong>eine</strong>m ehemaligen Vorstandsmitglied aufgelöst und<br />

aus dem Vereinsregister ausgetragen. „Der Sozialist“ firmierte ab der Nr. 30 des 3.<br />

Jahrgangs vom 22. Juli 1893 unter dem Untertitel „Organ aller Revolutionäre“. In der<br />

Eröffnungsnummer wird die Absonderung von der SPD als definitiv konstatiert:<br />

„Nachdem nun die Opposition außerhalb der Parteiorganisation steht, muß sie die<br />

Propaganda für die Ideen des Sozialismus auf eigene Hand betreiben. Sie wird selbständig<br />

und unabhängig operieren“. In den weiteren Nummern finden sich regelmäßig<br />

Artikel zu taktischen Fragen des Klassenkampfes nach dem Ende des „Sozialistengesetzes“.<br />

U.a. wird regelmäßig die Parlamentarismus-Frage debattiert. In der Nr. 5 des<br />

2. Jahrgangs vom 31. Januar 1892 wird in dem Artikel „Parlamentarische Propaganda“<br />

gegen das Argument der Parlamentarismus-Befürworter Stellung genommen, wonach<br />

die Parlamentsbühne und nachträgliche Pressemeldungen für agitatorische und<br />

propagandistische Zwecke nutzbar gemacht werden könnten: „Die bürgerliche Presse<br />

wird aus den sozialistischen Reden nur die unverfänglichen Stellen veröffentlichen; sie<br />

wird alles streichen, was <strong>eine</strong>n agitatorischen Charakter trägt. Und dann wäre der auf<br />

Gewinnung der Indifferenten abzielende Zweck der Parlamentsthätigkeit verfehlt! (...)<br />

Unter diesen Umständen ist der agitatorische Werth des Parlamentarismus gleich Null<br />

<strong>–</strong> ganz abgesehen noch davon, daß die Abgeordneten den propagandistischen Zweck<br />

Titel-Nr. 273

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