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Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat

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Seite 96 I Januar 2011<br />

sind aber lediglich 9 veröffentlicht worden. Diese liegen in diesem Band vor, somit ist er<br />

„unvollständig-vollständig“. Als improvisierte Titelseite wurde das Deckblatt der 8.<br />

Lieferung zur „Repräsentativ Regierung“ verwendet. Hug schreibt hinsichtlich des<br />

Streitpunktes der Übersetzungsarbeit für die Ausgabe von 1922: „Über diese Ausgabe<br />

entstand in der anarchistischen Bewegung ein erheblicher Streit wegen Verfälschung<br />

des Originals durch Pierre Ramus, der <strong>–</strong> s<strong>eine</strong>r eigenen Auffassungen entsprechend <strong>–</strong><br />

alle Anzeichen von Befürwortung revolutionärer Gewalt eliminiert“. Einband am<br />

Rücken nur leicht berieben, sonst guter Zustand. 100,00 €<br />

227. Landauer, Gustav: Die Revolution. Rütten & Loening, Frankfurt a. M. 1907. 119<br />

S. 8°, OPbd. (Bestell-Nr. BER43359) Deutsche Erstausgabe. (= Die Gesellschaft, Sammlung<br />

sozialpsychologischer Monographien, Bd. XIII) Herausgegeben von Martin Buber.<br />

Einband- und Vorsatz-Zeichnung von Peter Behrens. Landauer (1870 <strong>–</strong> 1919) gab von<br />

1909-1915 in Berlin die Zeitschrift „Der Sozialist“ heraus, die zum Organ des 1908 von<br />

Gustav Landauer gegründeten Sozialistischen Bundes wurde. Zu den ersten Mitgliedern<br />

zählten Erich Mühsam, Margarethe Faas-Hardegger und Martin Buber. Landauer<br />

vertrat <strong>eine</strong>n sog. Anarcho-Pazifismus und orientierte sich zwischenzeitlich an der<br />

deutschen Mystik von Meister Eckhart. Während der ersten Münchner Räterepublik<br />

(der „Schwabinger Literatenrepublik“) und der zweiten, der von den KPDlern Eugen<br />

Leviné und Max Levien initiierten kommunistischen Räterepublik im April 1919 war<br />

Landauer anfangs als Beauftragter für Volksaufklärung aktiv. Mitte April zog er sich<br />

allerdings zurück, als er sein Kulturprogramm für die kommunistische Räterepublik<br />

nicht durchsetzen konnte. Nach der Zerschlagung der Räterepublik durch Regierungstruppen<br />

und Freikorps am 1. Mai wurde Landauer verhaftet und tagsdarauf ermordet.<br />

Landauers „sozialpsychologische Revolutionsdefinition“ findet s<strong>eine</strong>n Ausdruck in s<strong>eine</strong>r<br />

Formulierung, dass „auf der <strong>eine</strong>n Seite Aufbau von überindividuellen Gebilden und<br />

höheren Organisationsformen“ erforderlich ist, „die dem Leben der Individuen Sinn<br />

und Heiligung geben, auf der anderen Seite Zerstörung und Abschüttelung eben dieser<br />

Formen, wenn sie der Freiheit und dem Wohlstand der Individuen unerträglich geworden<br />

sind.“ Schnitt unsauber, sonst guter Zustand. 40,00 €<br />

228. Landauer, Gustav: Sein Lebensgang in Briefen. Unter Mitwirkung von Ina<br />

Britschgi-Schimmer. Rütten & Loening Verlag, Frankfurt/M. 1929. VIII, 458 S., 439 S.<br />

8°, OLn. (Bestell-Nr. BER43494) Deutsche Erstausgabe. Herausgegeben von Martin<br />

Buber. Gustav Landauer (1870 <strong>–</strong> 1919) galt u.a. als der Hauptvertreter <strong>eine</strong>s „ethischen<br />

Anarchismus“, der stark durch <strong>eine</strong> innere geistige Haltung bestimmt ist. Im „Aufruf<br />

zum Sozialismus“ (1911) finden wir hierzu ein Beispiel:„Auch die Aufhebung des Eigentums<br />

wird im wesentlichen <strong>eine</strong> Umwandlung unseres Geistes sein; aus dieser<br />

Wiedergeburt heraus wird <strong>eine</strong> mächtige Neuverteilung des Besitzes hervorgehen; und<br />

in Verbindung mit dieser Neuaufteilung wird der Wille stehen, das Land in künftigen<br />

Zeiten, in bestimmten oder unbestimmten Abständen wieder und wieder neu zur<br />

Verteilung zu bringen.“ Die beiden hier vorliegenden Bände liefern durch die Dokumentation<br />

der brieflichen Korrespondenzen mit Zeitgenossen <strong>eine</strong>n Überblick über das<br />

politische Denken und Wirken Landauers. Nicht zu kurz kommen dokumentierte private<br />

Briefe an die Familie. U.a. finden sich im zweiten Band Briefe, die Landauer in der<br />

Hochphase der Novemberrevolution 1918 bzw. der Münchner Räterepublik im<br />

Frühjahr 1919 an Max Nettlau oder Kurt Eisner schrieb. Beiliegend einige<br />

Zeitungsartikel zu Landauer aus FAZ und ZEIT. Band 1 durchgehend etwas wasserrandig<br />

und erste Seiten stockfleckig. Band 2 mit Schriftzug auf Vorsatz. 100,00 €

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