Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat
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Seite 197<br />
Socialistica I<br />
Organ der sog. Berliner Richtung der AAU, die sich<br />
Ende 1931 mit der „Frankfurt-Breslauer Richtung“<br />
der AAU-E zur Kommunistischen Arbeiter-Union<br />
Deutschlands (KAUD) zusammenschloss. In der Nr. 6<br />
werden Übertritte von italienischen Gewerkschaftern<br />
in das Lager des Faschismus zum Anlass<br />
genommen, um den „Faschismus als letzte Etappe<br />
der Gewerkschaften“ zu denunzieren. In der Nr. 9<br />
wird in dem Artikel „KPD-Parteitag und Gewerkschaften“<br />
die KPD-Gewerkschaftsarbeit angegriffen:<br />
„Die Bejahung der Revolutionierung der reformistischen<br />
Gewerkschaften bedeutet somit in letzter<br />
Konsequenz nichts anderes als die Verneinung der<br />
revolutionären Notwendigkeit des bewaffneten<br />
Kampfes der Arbeiterschaft gegen die kapitalistische<br />
Gesellschaft, bedeutet praktisch die Anerkennung<br />
der sozialdemokratischen Utopie ‘durch (bürgerliche)<br />
Demokratie zum Sozialismus’!“ In der Nr. 12<br />
wird unter der Überschrift „Die sozialpatriotische<br />
KPD“ mit dem „Leninismus“ abgerechnet. Vor dem<br />
Hintergrund des „Schlageter-Kurses“ der KPD nach<br />
Titel-Nr. 400<br />
dem sog. Ruhrkampf 1923 heisst es: „Der Weg des Leninismus führt also faktisch zur<br />
Verteidigung kapitalistischer Vaterländer durch die kein Vaterland besitzenden<br />
Proletarier und somit zum verbrecherischen Sozialpatriotismus des 4. August 1914, er<br />
führt zur Belieferung der deutschen Reichswehr mit ‘Sowjet’-Munition, <strong>–</strong> der Weg des<br />
Leninismus führt von der Revolution zur Konterrevolution!!“ In der Nr. 34 wird im<br />
Zusammenhang mit der Hinrichtung der beiden Anarchisten Sacco und Vanzetti dazu<br />
aufgerufen, „den revolutionären Klassenkrieg zum Sturze ihrer Bourgeoisie zur<br />
Aufrichtung der Arbeiter-Rätediktatur zu organisieren!“ Einige wenige Exemplare mit<br />
kl<strong>eine</strong>ren Einrissen, sonst gute Zustände. 1.450,00 €<br />
400. Kampfruf, Der. Organ der Allgem<strong>eine</strong>n Arbeiter-Union Deutschlands (Revolutionäre<br />
Betriebs-Organisationen). 9. Jahrgang 1928. (Nr. 1-52) R. Ziegenhagen/<br />
<strong>Paul</strong> Gerbsch/W. Tietz/F. Rother, Berlin. 1928. je 4 S. (Nr. 38, 45, 46 zweiseitig). Gr.Fol.<br />
(Bestell-Nr. BER53328) (Seywald 521) Kompletter 9. Jahrgang in Einzelheften. In der Nr.<br />
11 werden unter dem Titel „Elf krasse Beispiele „revolutionärer Gewerkschaftsarbeit“ die<br />
Verrenkungen der KPD-Gewerkschaftsarbeit ins Visier genommen:„Die Gewerkschaftsfrage<br />
ist und bleibt die Archillesferse der KPD. Immer wieder müssen die leninistischen<br />
Führer aufs neue enthüllen, daß die Tätigkeit der KPD-Gewerkschaftsfunktionäre trotz<br />
kilometerlanger Ekkithesen reformistisch verseucht ist, und daß dies k<strong>eine</strong> Einzelerscheinung<br />
mehr darstellt!“ In der Nr. 14 wird in dem Appell an die „Arbeiter des Leninbundes“<br />
von Maslow/Fischer die Frage nach dem Standort in der Gewerkschaftsfrage<br />
aufgeworfen; dabei wird auf die Untauglichkeit <strong>eine</strong>r Parole wie „Revolutionierung der<br />
Gewerkschaften“ verwiesen. In mehreren Nummern setzt sich der „Kampfruf“ mit dem<br />
Modell der sog. Wirtschaftsdemokratie auseinander, das auf dem Kieler SPD-Parteitag<br />
von Rudolf Hilferding in die Debatte und Programmatik der sozialdemokratischen<br />
Arbeiterschaft eingebracht wurde. So heißt es bspw. in der Nr. 37 dazu: „Die vollkommenste<br />
Umwandlung des proletarischen Klassenkampfes zu <strong>eine</strong>m unter Kontrolle der<br />
bürgerlichen Staatsgewalt stehenden Organ des kapitalistischen Neuaufbaus <strong>–</strong> das ist