Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat

welche er im November 1920 beim Kongreß der KomIntern
in Moskau vertrat. Der antiparlamentarische Flügel hatte
hier weder Mitbestimmungsrecht, noch die Möglichkeit
seine Positionen zu vertreten. Aus Protest verließen die
Delegierten den Kongreß. Gorter schreibt in dieser vorliegenden
Broschüre u.a.: „In jener bewiesen wir die Notwendigkeit
der Einheit des Weltproletariates im Kampfe gegen
den Weltimperialismus. Diese zeigt, dass dieser Kampf des
Weltproletariates die Revolution des Weltproletariats für
den Sozialismus sein wird.“ Gorter zählt neben Pannekoek
und Roland-Holst zu den Hauptvertretern der sog.
Deutsch-Holländischen Linken. Als Mitbegründer der
KAPD bildete er im Zuge der Spaltung 1921 mit Karl Schröder
und Arthur Goldstein die sog. Essener Richtung. Exemplar
an den Klammern rostfleckig, Papier leicht gewellt.
Innen gutes Exemplar. 100,00 €
Seite 181
Socialistica I
366. Gracchus: Imperialismus und Friede. Raubkrieg
und Revolution. Zum 10. Jahrestag des Kriegsausbruch. Neuer Deutscher Verlag,
Berlin. 1924. 125 S. 8°, ill. OKt. (Bestell-Nr. BER36562) Einbandgestaltung von Schlichter
(Schweikert C 13). Einband und einige Seiten knickspurig. Eine Seite mit Einriss. Einband
berieben. Insgesamt gut erhaltenes Exemplar dieser seltenes Broschüre. 100,00 €
367. Grünwald, Julius: Betriebsräte und Gewerkschaften. Wiener Volksbuchhandlung
Ignaz Brand & Co., Wien. 1919. 20 S. Gr.8°, Priv.Brosch. (Bestell-Nr. BER44876) (=
Sozialistische Bücherei, Heft 9) Grünwald rechtfertigt den moderaten und gesetzlichen
sozialdemokratischen Weg der Sozialisierung der deutsch-österreichischen Volkswirtschaft,
den er vom „Kommunismus und Linksradikalismus“,„die gegen die sozialistischen
Bestrebungen der sozialdemokratischen Partei mobil“ machen würden, abgrenzt. Er
schreibt:“(...) die gesetzliche Sozialisierung, so wie sie gegenwärtig in der deutschösterreichischen
Nationalversammlung vorbereitet und durchgeführt wird, (wird) in
weiten Kreisen durchaus nicht mit aller Klarheit des Denkens als tatsächliche Schaffung
der sozialistischen Welt erkannt.“ Ehem. Archivex., gestempelt. Ohne OU. 15,00 €
368. Gurland, A.: Der proletarische Klassenkampf in der Gegenwart. Zur taktischen
Orientierung der Sozialdemokratie in der Nachkriegsphase des Kapitalismus. Leipziger
Buchdruckerei, Leipzig. 1925. 47 S. 8°, OKtn. (Bestell-Nr. BER53089) Gurland
zählt zum linkssozialdemokratischen Kreis der „Klassenkampf“-Gruppe, die die gleichnamige
Zeitschrift herausgab und deren AnhängerInnen 1931 zum Teil zur SAPD wechselten.
In der Broschüre sieht Gurland die Einheit des Proletariats dadurch behindert, da
die Sozialdemokratie „einen unseligen Kampf gegen die blanquistisch-kommunistischen
Verschwörersekten zu führen hat“. Besitzvermerk auf Titel. Umschlag mit
Filmoplast ausgebessert. 25,00 €
369. Haenisch, Konrad: Parvus. Ein Blatt der Erinnerung. Verlag für Sozialwissenschaft,
Berlin. 1925. 48 S. Gr.8°, ill. OHLn. (Bestell-Nr. BER52009) Hommage an Parvus
(d.i. Alexander Helphand, 1867-1924), der als eine der schillerndsten Figuren der deutschrussischen
Arbeiterbewegung gelten kann. Parvus spielte während der Februarrevolution
von 1905 in Russland eine bedeutende Rolle und gilt neben Trotzki als theoreti-
Titel-Nr. 364