Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat
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„junge Wilde“ und „kl<strong>eine</strong> Tiger“, gelang es im Frühling 1869 im Schweizer Exil <strong>eine</strong>n<br />
großen Einfluss auf Bakunin auszuüben. Mit erfundenen biografischen Anekdoten<br />
(Flucht aus der Peter-<strong>Paul</strong>s-Festung, Abgesandter <strong>eine</strong>s fiktiven revolutionären<br />
Komitees in Rußland) konnte er Bakunin zwischenzeitlich für s<strong>eine</strong> „revolutionistischen<br />
Eskapaden“ einnehmen. Im August 1869 kehrte Netschajew nach Russland zurück und<br />
gründete dort die Geheimorganisation Narodnaja Rasprawa (Volksrache). Ein gruppeninterner<br />
Kritiker wurde von ihm „durch Meuchelmord aus dem Wege geschafft“, wie<br />
es Mehring ausdrückt. Erst als Netschajew Material von Genossen zu Erpressungszwecken<br />
sammelte und in Bakunins Namen <strong>eine</strong> Morddrohung an dessen Verleger sendete,<br />
distanzierten sich Bakunin und viele andere von Netschajew. Vor diesem<br />
Hintergrund, so Mehring, „(mußte) Marx in der ungünstigen Meinung, die er sich nunmehr<br />
über Bakunin gebildet hatte, wesentlich bestärkt werden“. Zum Konflikt zwischen<br />
Marx und Bakunin wird letzterer von Mehring recht wohlwollend charakterisiert: „Den<br />
tiefen Gegensatz, der ihn von Marx und dessen „Staatskommunismus“ trennte, verleugnete<br />
Bakunin k<strong>eine</strong>n Augenblick, und er sprang nicht sanft mit dem Gegner um. Aber<br />
immerhin stellte er ihn nicht als ein nichtswürdiges Subjekt hin, das nichts als s<strong>eine</strong><br />
eigenen, verwerflichen Zwecke im Auge hätte.“ Und weiter heißt es: „(...) aber nie hat<br />
sich Bakunin dazu hinreißen lassen, die unsterblichen Verdienste zu bestreiten, die sich<br />
Marx als Gründer und Leiter der Internationalen erworben hat“. Exemplar innen stellenweise<br />
wasserwellig. Mit Anstr./Anm. im Text. 18,00 €<br />
513. Merker, <strong>Paul</strong>: Massenkampf um Brot und Macht. Rede auf dem 1. Kongreß der<br />
revolutionären Gewerkschaftsopposition Deutschlands. Internationaler Arbeiter-<br />
Verlag, Berlin. [1929]. 32 S. 8°, ill. OBrosch. (Bestell-Nr. BER47855) Merker (1894-1969)<br />
war Mitglied des Zentralkomitees und des Politbüros des ZK der KPD sowie Leiter der<br />
Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO). Enthält u.a.: Die Aufgaben der revolutionären<br />
Opposition in den Gewerkschaftsverbänden. Die Aufgaben der revolutionären<br />
Betriebsräte und Vertrauensleute. Die Tätigkeit der revolutionären Betriebsräte. Die<br />
Ausschüsse zur Förderung der revolutionären Gewerkschaftsopposition.<br />
Die Verbindung des Kampfes der<br />
Betriebsarbeiter mit dem Kampf der Erwerbslosen.<br />
Strenge Selbstkritik in der revolutionären Arbeit.<br />
Altersbeingt gebräunt, sonst guter Zustand. 50,00 €<br />
514. Merker, <strong>Paul</strong>: Revolutionäre Gewerkschaftsstrategie<br />
und die rechten Liquidatoren in Deutschland.<br />
Carl Hoym Nachf., Hamburg. 1929. 106 S., 1 Bl.<br />
8°, OBrosch. (Bestell-Nr. BER54295) Kampfschrift<br />
gegen die sog. Rechten in der KPD (Brandler, Thalheimer,<br />
Walcher). Merker schreibt, dass das Vorgehen<br />
der „Rechten“ gegen die revolutionäre Taktik bei den<br />
Betriebsrätewahlen, das Zusammengehen mit den<br />
Reformisten bei den Gewerkschaftswahlen und dass<br />
sie bei der sächsischen Landtagswahl als eigenständige<br />
Partei antraten, aufzeigt, dass sie sich vom<br />
Kommunismus verabschiedet haben und den Weg in<br />
die Reihen des Klassenfeinds gehen. Aufkleberrest auf<br />
Einband, ansonsten ordentliches Exemplar. 30,00 €<br />
Seite 229<br />
Socialistica I<br />
Titel-Nr. 514