Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat

Seite 196 I Januar 2011
über die Verbindung der KPR mit den ausserparteilichen Arbeiterorganisationen in graphischer
Form von Transmissionsriemen. Mit farbiger Umschlagillustration. Ehemaliges
Bibliotheksexemplar. Gut erhalten. 60,00 €
396. Kampffmeyer, Paul: Die Prostitution als soziale Klassenerscheinung und ihre
sozialpolitische Bekämpfung. Vorwärts, Berlin. 1905. 122 S. 8°, OKtn. (Bestell-Nr. BER
39524) (Emig D 364) EA. Paul Kampffmeyer (1864-1945) begann seinen politischen
Werdegang bei den linksoppositionellen „Jungen“ innerhalb und außerhalb der deutschen
Sozialdemokratie. 1891 wurde er Mitglied des „Vereins unabhängiger Sozialisten“
(VUS), die quasi die organisatorische Nachfolgerschaft der „Jungen“ antraten. Nach
seiner kurzzeitigen Sturm- und Drangperiode wechselte er zur SPD und nahm zusehend
revisionistische Positionen ein. Hier engagierte er sich im Bereich der Sozialpolitik
und seine Schwerpunkte waren Reformen der sozialen Gesetzgebung, die Genossenschaftsbewegung
und das Thema Arbeiterbildung. Später wurde er Archivleiter bzw. literarischer
Berater im Dietz-Verlag und entwickelte eine rege publizistische Tätigkeit.
Schnitt und Titelblatt etwas stockfleckig, ansonsten sehr gut erhalten. 15,00 €
397. Kampffmeyer, Paul: Geschichte der Gesellschaftsklassen in Deutschland. Ein
politisch-wirtschaftliches und sozial-kulturelles Bild deutscher Entwicklung.
Buchhandlung Vorwärts, Berlin. 1921. 354 S. 8°, OHLn.. (Bestell-Nr. BER52549) Dritte
vermehrte und verbesserte Auflage (Emig D 1277) Zur Charakterisierung der
Ergebnisse der Novemberrevolution schreibt Kampffmeyer: „Der demokratisch-soziale
Staat der November-Revolution ist ein Staat der Arbeit, ein Staat der gesamten werktätigen
Bevölkerung, der grundsätzlich jedes politische und soziale Privilegium aus der
Organisation der Gesellschaft auszuscheiden strebt. In seinen wirtschaftlichen und sozialen
Zielen ist er weit über die Forderung einer nur formal-politischen Demokratie
hinausgewachsen.“ Guter Zustand. 20,00 €
398. Kampffmeyer, Paul: Wilhelm Liebknecht – der Soldat der Revolution. Vorwärts,
Berlin. o.J. [1926]. 15 S. 8°, ill OBrosch. (Bestell-Nr. BER51840) In seiner Hommage
an W. Liebknecht schreibt Kampffmeyer u. a. pathetisch: „Der ‘Soldat der Revolution’,
dessen hundersten Geburtstag wir am 29. März 1926 festlich begehen, steht
mit beiden Füßen auf revolutionärem Boden. Seine jungen Sinne wittern in der Luft
schon den Sturz der großen, das Alte niederbrechenden Lawinen, die sich über Westund
Mitteleuropa in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts wälzen sollten.
Seine ganze geistige und sittliche Beanlagung treibt ihn mit der Gewalt eines natürlichen
Instinktes auf die revolutionäre Bahn. Er sieht die einsetzende Umwälzung, weil
er eben ein Umwälzer ist. Er fühlt an seinem ganzen Leibe noch die Nachwirkungen der
großen französischen Revolution und zugleich ein revolutionärer Hellseher – empfindet
er die großen Umsturzgewitter der Zeit voraus.“ Ehem. Archivex., gestempelt. Umschlag
am Falz rissig. 22,00 €
399. Kampfruf, Der. Organ der Allgemeinen Arbeiter-Union Deutschlands (Revolutionäre
Betriebs-Organisationen). 8. Jahrgang 1927. (Nr. 1-4, 6-52 (einschl. drei
Doppelnummern) Hermann Koch/R. Ziegenhagen, Berlin. 1927. je 4 S. (Nr. 43 zweiseitig).
Gr.Fol. (Bestell-Nr. BER53327) (Seywald 521) Bis auf Nummer 5 kompletter 8.
Jahrgang in Einzelheften. Die AAU war eine antiparlamentarische, antigewerkschaftliche
und antiautoritäre rätekommunistische Organisation. Sie propagierte den Aufbau
einer revolutionären Betriebsorganisation und arbeitete mit der KAPD zusammen.