Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat
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Seite 205<br />
Socialistica I<br />
428. Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Arbeiterin, was geht Dich die<br />
Politik an? Vereinigung Internationaler Verlags-Anstalten, Berlin. 1927. 20 S., 2 Bll. 8°,<br />
ill. OKtn. (Bestell-Nr. BER54204) Von der KPD herausgegebene Agitationsbroschüre zur<br />
Politisierung und Gewinnung der Frau für die KPD. Hierbei werden die frauenspezifischen<br />
Errungenschaften in der Sowjetunion nach der Oktoberrevolution hervorgehoben.<br />
Des weiteren werden betriebliche und gesundheitspolitische Aspekte der<br />
Frauenfrage thematisiert. Die Abschaffung des § 218 wird ebenso gefordert wie die<br />
Senkung der Kindersterblichkeit durch geeignete Schutzmaßnahmen. Einband gering<br />
lichtrandig und minimal berieben, ansonsten sehr gut erhaltenes Exemplar. 45,00 €<br />
429. Kommunistische Partei Deutschlands (KPD).<br />
Beamte! 4 Jahre Beamtenbesoldung. Berlin. O.J.<br />
(1928) 8 S. Kl. 8°, ill. OBrosch. (Bestell-Nr. BER54164)<br />
Die vorliegende Wahlkampfbroschüre der KPD zu<br />
den am 20. März 1928 stattfindenden Reichstagswahlen<br />
(bei der die KPD 10,6 % der Stimmen erhalten<br />
sollte) beschäftigt sich mit der Beamtenbesoldung<br />
zwischen den Reichstagswahlen 1924-28. Es wird kritisiert,<br />
dass sämtliche Wahlkampfversprechen des<br />
Jahres 1924 nicht eingelöst wurden und die Beamten<br />
der Weimarer Republik <strong>eine</strong> katastrophale Verschlechterung<br />
ihrer Lebensverhältnisse hinnehmen mussten.<br />
So wurde nach der Zeit der Inflation den oberen<br />
Beamten, im Jahre 1924, der Lohn um 71% erhöht,<br />
der der unteren und mittleren Beamten jedoch nur<br />
um 17%. Es wird moniert, dass genau wie bei<br />
Angestellten und Arbeitern der Lohn gedrückt werden<br />
soll. Die einzige Partei, die sich ehrlich für die<br />
Titel-Nr. 429<br />
Beamten und ihre Belange einsetzte, war und ist die<br />
KPD. Die Broschüre schliesst mit dem Aufruf „kommunistisch“ zu wählen. Exemplar gelocht,<br />
ansonsten sehr gut erhalten. 35,00 €<br />
430. Kommunistische Partei Deutschlands (KPD). Der Ebertprozeß und der Verrat<br />
an den deutschen Arbeitern. Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, Berlin.<br />
1925. 24 S. 8°, ill. OBrosch. (Bestell-Nr. 22270) Mit farbiger Umschlagzeichnung. Mit<br />
Verweis auf Friedrich Eberts (1871-1925) Teilnahme am Munitionsarbeiterstreik im<br />
Januar 1918 in Berlin wurde gegen ihn wegen „Landesverrats“ ermittelt und erstinstanzlich<br />
im Dezember 1924 in Magdeburg prozessiert. Insbesondere versuchten völkische<br />
und nazistische Kreise, Ebert durch den Einsatz publizistischer Mittel in den<br />
Kontext der Dolchstoßlegende zu bringen. Emil Gansser, der vor allem als NSDAP-<br />
Spendensammler fungierte, und die der DNVP nahestehende „Mitteldeutsche Presse“<br />
versuchten durch Zeitungsartikel Stimmung gegen Ebert zu erzeugen. Dieser wehrte<br />
sich mit Strafanträgen. Letztlich wurden verschiedene Verfahren eingestellt, da Ebert<br />
s<strong>eine</strong> Strafanträge zurückzog, da er u.a. im zeitlichen Kontext des Hitler-Ludendorff-<br />
Putschversuch im November 1923 befürchten musste, dass ein öffentlicher Prozess zu<br />
propagandistischen Erfolgen für die völkisch-nazistische Seite hätte führen können.<br />
Den Beginn und Verlauf des Verleumdungsprozesses, der als „Dolchstoßprozess“ bekannt<br />
wurde, konnte Ebert in Magdeburg im Dezember 1924 nicht verhindern. Das<br />
Gericht verurteilte die reaktionären Journalisten der „Mitteldeutschen Presse“, die das