Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat

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Anarchistica I
haben und an die Organisierung des Kampfes ums Brot denken, durch die vereinte Kraft
in den Betrieben, in der Wirtschaft.“ Klammerung rostig, sonst guter Zustand. 28,00 €
237. Malatesta, Errico: Unter Landarbeitern. Ein Zwiegespräch von Errico Malatesta.
Verlag „Der Syndikalist“, Fritz Kater, Berlin. 1924. 27 S. Gr.8°, ill. OBrosch. (Bestell-Nr.
BER47143) Exemplarischer Auszug aus dem Zwiegespräch, der ein freiheitlich-kommunistisches
Verständnis populär vermittelt: „Johann: Du scheinst mir da Anarchist
oder Syndikalist zu sein, Peter? Peter: Ja, ich bin der Ansicht, wer ein Freund sein will,
muß es ganz sein; und wenn man eine Veränderung der Gesellschaft haben will, dann
soll man nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Der freiheitliche, staatslose
Kommunismus ist das einfachste und gerechteste System. Alle arbeiten gemeinsam,
und alle genießen gemeinsam die Früchte ihrer Arbeit. Es gilt nur, auf den Bedarf des
Volkes zu achten, wenn man alle Bedürfnisse befriedigen will.“ Umschlagvorderseite
etwas lichtrandig, Rückseite an einer Stelle mit Läsuren, sonst guter Zustand. 30,00 €
238. Most, Joh. / Nieuwenhuis, F. Domela / Müller, Hans: Die Bastille am Plötzensee.
Blätter aus meinem Gefängniß-Tagebuch / Die verschiedenen Strömungen in
der deutschen Sozialdemokratie / Der Klassenkampf in der deutschen Sozialdemokratie.
Mit dem polemischen Nachwort: K. Kautsky's Abenteuer in Zürich. W. Bracke
jr., Braunschweig, Q. Harnisch, Berlin, Verlags-Magazin, Zürich. 1876, 1892, 1892. 79,
31, 140 S. 8°, Priv.HLn. (Bestell-Nr. BER54053) ✩ Bis auf die Nieuwenhuis-Broschüre
sind die Titel ohne Originalumschlag zeitgenössisch eingebunden. Most beschreibt in
„Die Bastille am Plötzensee“ seinen 26-monatigen Strafgefängnis-Aufenthalt als Redakteur
der „Freien Berliner Presse“ wegen einer „aufwieglerischen“ öffentlichen Rede.
Die Most-Schrift liegt in der zweiten Auflage vor und ist später in seinen „Memoiren.
Erlebtes, Erforschtes und Erdachtes“ veröffentlicht worden. In dem Beitrag ‘Die verschiedenen
Strömungen in der deutschen Sozialdemokratie’ beschäftigt sich der niederländische
Sozialdemokrat Nieuwenhuis (1846-1919) mit den innerparteilichen Auswirkungen
der deutschen Sozialdemokratie nach dem Ende des sog. Sozialistengesetzes.
Dabei greift er in die Debatte auf dem Erfurter Parteitag 1891 ein, auf dem der linksoppositionelle
Kreis der „Jungen“ marginalisiert wurde. Inhaltlich wendet er sich gegen
die „Staatssozialismus-Vorstellungen“ von Georg von Vollmar (1850-1922):„Mit Reden,
wie den Vollmar'schen, wäre eine Sozialdemokratie nie entstanden“. Nieuwenhuis“
Resümee hinsichtlich des Linienkampfes innerhalb der SPD fällt folgendermaßen aus:
„Unser Eindruck ist, daß aus Opportunitätsgründen die Leitung der Partei es vorgezogen
hat, nach rechts zu gehen (um nicht die Unterstützung Vollmar's und der Seinigen
zu verlieren, deren Zahl größer war, als sie geglaubt hatte), statt nach links, und daß sie
die Opposition zum Zweck ihrer persönlichen Rettung geopfert hat“. Nieuwenhuis
wandte sich in den 90er Jahren mehr und mehr anarchistischen Positionen zu. Hans
Müller ist einer der Hauptvertreter der Berliner Opposition der „Jungen“. In seinem Text
spricht er sich gegen den Vorwurf gegenüber den „Jungen“ aus, einen „inneren zerfleischenden
Bruderkrieg“ initiieren zu wollen: „Denn sie treibt ja nicht Opposition der
Opposition halber, sondern um die Partei zu regenerieren und zu revolutionieren. Sie
hat nicht der Sozialdemokratie den Krieg erklärt, sondern nur ihren opportunistischen
Gelüsten, ihren possibilistischen Reformspielereien, ihrer kleinbürgerlichen Kompromißkrämerei!“.
Einband leicht berieben, sonst guter Zustand. 200,00 €
239. Most, Johann / Krasser, Friedrich: Die Gottespest.„Wenn es einen Gott gäbe,
müßte man ihn abschaffen.“ Verlag des „Alarm“, Hamburg. O.J. 16 S. 8°, OBrosch.