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Paul Pawlowitsch – eine Skizze - Rotes Antiquariat

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Seite 49<br />

Anarchistica I<br />

33. Freie Generation, Die. Band 1 (Juli 1906-Juni 1907)<br />

(Heft 1 bis Heft 12, ab Heft 5 mit Datierung [November<br />

1906] und dem Untertitel „Dokumente zur Weltanschauung<br />

des Anarchismus“). Band II (Juli 1907-Juni<br />

1908) (Heft 1-12, davon <strong>eine</strong> Dreifachnummer Dezember<br />

- Februar 1907/1908). London, Berlin. 1906-1908.<br />

31, 127, 32, 32, 32, 32, 32, 32, 32, 32, 320 S. 8°, OHLdr.<br />

(Bestell-Nr. BER54098) ✩ Die ersten beiden Jahrgänge<br />

liegen in zwei Bänden komplett vor. Das Monatsblatt „Die<br />

Freie Generation“ wurde von Pierre Ramus (d. i. Rudolf<br />

Grossmann) herausgegeben. Ramus (1882 - 1942) gilt als<br />

bekanntester Vertreter des Anarchismus im habsburgischen<br />

Österreich. Neben s<strong>eine</strong>m Studium an der Columbia<br />

University in New York war er Journalist bei der sozialdemokratischen<br />

„Newyorker Volkszeitung“ (1898 - 1900)<br />

und ab 1899 auch bei der oppositionell-sozialdemokratischen<br />

„Gross-Newyorker Arbeiterzeitung“. Er wandte sich<br />

im Jahre 1900 unter dem Einfluss von Johann Most und<br />

Emma Goldman dem Anarchismus zu, schrieb für<br />

Titel-Nr. 33<br />

Johann Mosts „Freiheit“ und engagierte sich als Redner<br />

bei Anarchistentreffen. 1902 wurde er als angeblicher Streikführer bei <strong>eine</strong>m Streik der<br />

Seidenweber von Paterson (New Jersey) zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Darauf<br />

floh er unter dem Pseudonym „Pierre Ramus“ (nach dem französischen Humanisten<br />

Petrus Ramus, 1515-1572) nach England. Ramus orientierte sich am Anarcho-<br />

Kommunismus Kropotkins (<strong>eine</strong> s<strong>eine</strong>r zentralen Schriften hieß „Die Neuschöpfung der<br />

Gesellschaft durch den kommunistischen Anarchismus“) und verstand sich als ein<br />

Vertreter <strong>eine</strong>r sich auf Leo Tolstoi berufenen pazifistisch ausgelegten Anarchismusvorstellung.<br />

In der Selbstdarstellung von „Die freie Generation“ im Heft 5 vom<br />

November 1906 heißt es: „Selten ist <strong>eine</strong> publizistische Erscheinung unserer Bewegung<br />

mehr und wahrer das Produkt der Anstrengung einiger weniger Einzelner gewesen, als<br />

es mit der „Freien Generation“ der Fall. Arme Arbeiter, beseelt von dem ganzen glühenden<br />

Idealismus <strong>eine</strong>r grossen Gedankenwelt, wiss- und lernbegierig, sehnsüchtig wirkend<br />

und propagierend, damit die Reinheit und der Edelmut ihrer Anschauung sich auf<br />

andere übertrage, sie waren es, ihnen ist es zu danken, dass der anarchistischen Bewegung<br />

deutscher Zunge <strong>eine</strong> Revue dargebracht werden konnte, welche die Aufgabe<br />

haben muss, dasjenige neue Menschenmaterial, welches jene herbeiführt, welches die<br />

Breite und das Wachstum unserer Kampfesbestrebung bildet, zu vertiefen und geistig<br />

zu entwickeln, es von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Weltanschauung des<br />

Anarchismus zu begreifen, die alltäglichen Tagesprobleme vertieft, in ihren möglichst<br />

letzten Gründen aufzufassen, selbständig heranzureifen zur Philosophie des Lebens, individueller<br />

Autonomie und kollektiver Herrschaftslosigkeit. Die Begründer der „Freien<br />

Generation“, ein kl<strong>eine</strong>r Kreis internationaler Männer und Frauen, oftmals getrennt<br />

durch Grenzen und Ozeane, jedoch innig vereinigt durch die Gemeinsamkeit ihres<br />

Ideals (...). Ihrer Aufgabe ist die „Freie Generation“ bislang treu geblieben; und es darf<br />

wohl mit Freude und Genugtuung konstatiert werden, dass sie für ein Organ, das nicht<br />

unbedeutende Ansprüche an die geistigen und psychischen Fähigkeiten s<strong>eine</strong>r Leser<br />

stellt, sich <strong>eine</strong>n kaum erhofften Leserkreis erworben hat, dessen Vergrösserung nun<br />

dank besonderer Umstände gewiss ist“. Einbände nur leicht berieben, sonst sehr guter<br />

Zustand. Sehr selten! 800,00 €

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