30.01.2013 Aufrufe

100 Jahre Frauenstudium an der Universität Tübingen

100 Jahre Frauenstudium an der Universität Tübingen

100 Jahre Frauenstudium an der Universität Tübingen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Beurteilungen ihrer folgenden ärztlichen Tätigkeit in Stuttgart und Heidenheim fallen<br />

durchweg positiv aus: „Sie war stets einsatzbereit und hat es sowohl mit den Kin<strong>der</strong>n, wie mit<br />

den Angehörigen sehr gut verst<strong>an</strong>den“, war „eifrig und zuverlässig“. „Die Art, wie Frau Dr.<br />

Wi<strong>der</strong> unter vielerlei kriegsbedingten Erschwerungen bei uns arbeitete, muss sehr d<strong>an</strong>kbar<br />

<strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt werden.“<br />

Im Zuge <strong>der</strong> Entnazifizierung nach Ende des Krieges musste sie sich zum dritten Mal in<br />

ironischer Weise von <strong>der</strong> deutschen Geschichte betroffen fühlen. Gleich zu Beginn ihres<br />

Studiums im Frühjahr 1933, wo sie auf die Frage „Abstammung: arisch?“ mit „ja“ ge<strong>an</strong>twortet<br />

hatte, war sie <strong>der</strong> NSDAP und dem ANSt, einer Unterorg<strong>an</strong>isation des<br />

Nationalsozialistischen Studentenbunds, beigetreten. Vielleicht hatte sie zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits eine leise Ahnung, was die weiteren Entwicklungen, die das Reich nehmen würde, für<br />

sie bedeuten könnten, und übte sich sozusagen in vorauseilendem Gehorsam, <strong>der</strong> ihr<br />

aufgrund ihrer eventuell nicht reinrassigen Abstammung nur dienlich sein konnte.<br />

145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!