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100 Jahre Frauenstudium an der Universität Tübingen

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schon voll. Und da musste ich nichts bezahlen, das weiß ich noch. Und auch später musste<br />

ich nie mehr bezahlen.<br />

Christine Schick: Das war auch <strong>der</strong> Überg<strong>an</strong>g zum Pädagogikstudium, wo sie d<strong>an</strong>n<br />

nachher...o<strong>der</strong> war das schon vorher?<br />

Inge Jens: Nein, das war vorher.<br />

Christine Schick: Für die Promotion?<br />

Inge Jens: ja. Für das Pädagogikstudium habe ich nicht gezahlt. Da gab’s wahrscheinlich<br />

schon Gebührenfreiheit. Doch g<strong>an</strong>z sicher bin ich nicht. Das Studienbuch muss ich noch<br />

irgendwo haben.<br />

Christine Schick: Aber praktisch nach <strong>der</strong> Heirat haben Sie gefragt und....<br />

Inge Jens: Es war in <strong>der</strong> Zeit zwischen Hochzeit und Promotion. Ich musste erst mal meine<br />

acht Semester o<strong>der</strong> zehn Semester zu Ende machen. Und während dieser Zeit zahlte ich<br />

nicht.<br />

Christine Schick: Und in dem Gremium, vor dem sie d<strong>an</strong>n die expressionistische Novelle<br />

verteidigt haben, waren auch nur Männer?<br />

Inge Jens: Das waren auch nur Männer, das weiß ich. Aber verteidigen musste ich die<br />

Arbeit nicht, das ging <strong>an</strong><strong>der</strong>s vor sich. Wir mussten drei Prüfungen absolvieren, in drei<br />

Fächern. Zunächst hat mich Paul Kluckhohn geprüft, mein Doktorvater, ein Germ<strong>an</strong>ist. D<strong>an</strong>n<br />

Karl August Weber, <strong>der</strong> Anglist und d<strong>an</strong>n H<strong>an</strong>s Wenke, <strong>der</strong> Pädagoge. Also drei Prüfungen,<br />

<strong>an</strong> einem Tag. Da saßen <strong>an</strong> allen Ecken des großen Senats d<strong>an</strong>n irgendwelche Professoren<br />

mit irgendwelchen Studenten o<strong>der</strong> Studentinnen und prüften sie eine halbe Stunde o<strong>der</strong> eine<br />

Stunde l<strong>an</strong>g.<br />

Christine Schick: Ein persönliches Gespräch...<br />

Inge Jens: Ja, eine halbe Stunde im Nebenfach und eine Stunde Hauptfach. Und d<strong>an</strong>ach,<br />

wenn m<strong>an</strong> best<strong>an</strong>den hatte, musste m<strong>an</strong> vor <strong>der</strong> Fakultät einen Eid schwören, dass m<strong>an</strong> als<br />

Doktor keine silbernen Löffel klauen würde. Ich weiß nicht mehr genau wie <strong>der</strong> Wortlaut war,<br />

aber die Formel muss ja noch irgendwo zu finden sein. Das hatte <strong>der</strong> Dek<strong>an</strong> Wolfg<strong>an</strong>g<br />

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