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100 Jahre Frauenstudium an der Universität Tübingen

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Der Frauen<strong>an</strong>teil war aus meiner Sicht damals schon g<strong>an</strong>z normal. In <strong>der</strong> Pharmazie wurde<br />

er auf sechzig Prozent begrenzt, sonst wäre er wahrscheinlich noch höher, aber auch in <strong>der</strong><br />

Bot<strong>an</strong>ik lag er sicher bei mehr als fünfzig Prozent. Das Verhalten <strong>der</strong> Professoren und<br />

Assistenten zu uns Studenten war durchaus normal, es gab we<strong>der</strong> Diskriminierungen noch<br />

Bevorzugungen <strong>der</strong> weiblichen Studenten.<br />

Auch unter uns Studenten spielte das Geschlecht keine Rolle. Wir waren in unserem<br />

g<strong>an</strong>ztägigen Praktikum im Labor eine große Gemeinschaft, halfen uns gegenseitig mit<br />

Geräten und Chemikalien aus, die m<strong>an</strong> damals, einschließlich des destillierten Wassers,<br />

selbst zahlen musste und gab Tipps weiter, wenn m<strong>an</strong> eine Erleichterung <strong>der</strong> Arbeit<br />

gefunden hatte. Wenn mal jem<strong>an</strong>d (meist waren es die männlichen Studenten) seine<br />

Laborarbeit nicht durch die Vorlesung unterbrechen wollte, wurde er o<strong>der</strong> sie durch uns<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>e über den Inhalt <strong>der</strong> Vorlesung informiert.<br />

Auch Spaß hatten wir in dieser Gemeinschaft. So haben wir –ausgerechnet währen des<br />

praktischen Teils des Staatsexamens (1958) - am Faschingsdienstag je<strong>der</strong> irgendeine<br />

verrückte Kopfbedeckung getragen, die unsere Arbeit nicht behin<strong>der</strong>te aber doch für eine<br />

fröhliche Stimmung sorgte.<br />

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