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___________________________________________________ - 107 -<br />

Museumsleiter Ottenjann und Reichsstatthalter Röver. Dieser beklagte in<br />

seiner Ansprache den "Geist <strong>der</strong> Zersetzung", <strong>der</strong> in den letzten Jahrzehnten<br />

im Volk gewirkt habe, und for<strong>der</strong>te, "daß diese Zeit ein für allemal vorbei<br />

ist". Ein neuer Geist müsse "in dieses wun<strong>der</strong>bare Denkmal hineingebaut"<br />

werden. Röver beschloß seine Rede mit einer für ihn durchaus typischen<br />

Floskel, die auf das religiöse Gefühl <strong>der</strong> Zuhörer gerichtet war:<br />

"Wenn wir wollen, daß einmal unsere deutschen Kin<strong>der</strong> mit Glück und Stolz und<br />

Freude an diese große Zeit zurückdenken, so werden wir den Sinn des Lebens nicht<br />

auffassen als das Materielle. Deutsche Volksgenossen, es ist entscheidend, das zu begreifen<br />

im Zeichen des Umbruchs dieser neuen Zeit des Dritten Reiches, das jetzt angebrochen<br />

ist, das gebaut werden soll Stein auf Stein. [...] Schaffen wir’s, und dazu<br />

rufen wir euch auf zur Mitarbeit. Dann wird Deutschland stehen, auch wenn wir gestorben<br />

sind, und wir werden hintreten können vor den Höchsten, weil wir unsere<br />

Pflicht erfüllten für Deutschland und unsere deutschen Kin<strong>der</strong>. (Langanhalten<strong>der</strong>,<br />

stürmischer Beifall.)" 292<br />

Am 25. Januar 1934 beschloß <strong>der</strong> Amtsvorstand Cloppenburg offiziell die<br />

Errichtung eines Museumsdorfes in <strong>der</strong> Stadt Cloppenburg und nahm die<br />

Regulierung <strong>der</strong> Standortfrage vor. 293 Mit großer Energie wurde <strong>der</strong> Aufbau<br />

des Museumsdorfes vorangetrieben. Allerdings hielt sich nach den Aufzeichnungen<br />

von Amtshauptmann Münzebrock die finanzielle Unterstützung seitens<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand außerhalb des Amtsbezirks aufgrund <strong>der</strong> von<br />

Röver favorisierten För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> "Thingstätte" Bookholzberg in engen<br />

Grenzen. Nach den Angaben Münzebrocks betrug <strong>der</strong> Staatszuschuß zum<br />

Ankauf des 12 ha großen Grundstückes 11 000 RM, zusätzlich wurden die<br />

Arbeiten des moorigen Geländes im Jammertal durch staatliche Notstandsarbeiten<br />

durchgeführt. Zu den Erschließungskosten, die sich auf 47 000 RM<br />

beliefen, steuerte die Reichsanstalt 28 000 RM bei, die Stadt Cloppenburg<br />

beteiligte sich mit 11 000 RM. Zwei Sammlungen in Südoldenburg für den<br />

Aufbau des Museumsdorfes erbrachten 20 000 RM. Als eine wesentliche<br />

Unterstützung seitens <strong>der</strong> oldenburgischen Staatsregierung bewertet Münzebrock<br />

die Freistellung Ottenjanns vom Schuldienst seit Ostern 1933. Was die<br />

öffentliche Finanzierung <strong>der</strong> ehrgeizigen Museumspläne Ottenjanns angeht,<br />

kommt Münzebrock zu dem Ergebnis:<br />

292 HBL 2/1934, S. 17f. Thole schloß seinen Bericht über die Museumskundgebung mit dem<br />

bemerkenswerten Zusatz: "So steht nun dieses große Werk als eine Gegenwartsaufgabe vor uns,<br />

und wir, denen die Heimat das schönste Gottesgeschenk ist, wir wollen dieses Werk unterstützen,<br />

wollen für seine Verwirklichung Opfer bringen, damit es kommenden Geschlechtern<br />

künde, daß wir in einer großen Stunde unsere Pflicht getan haben."<br />

293 MÜNZEBROCK, Amtshauptmann, S. 26.

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