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antragten Landtagssitzung am 13. Dezember 1932 abgaben, antwortete <strong>der</strong><br />

Fraktionsvorsitzende des Zentrums, <strong>der</strong> Abgeordnete Heinrich Wempe aus<br />

Cloppenburg, in einer programmatischen Rede und blickte schmerzvoll auf<br />

die bisher geltenden Grundsätze oldenburgischer Beamten- und Rechtspolitik<br />

zurück. Er versicherte <strong>der</strong> amtierenden Regierung, daß die Landesbediensteten<br />

loyal ihre Pflicht erfüllten:<br />

"Es ist auch auf beamten-politischem Gebiete in Oldenburg in den letzten Monaten<br />

verschiedenes geschehen, was eine starke Beunruhigung in die Beamtenkreise hineingebracht<br />

hat. [...] Meine Herren, die oldenburgischen Beamten jeglicher Parteizugehörigkeit<br />

haben auch unter dem jetzigen System den ernsten Willen, ihre Pflicht<br />

gegenüber Regierung, Staat und Volk zu tun, und man sollte alles tun, um diesen ernsten<br />

und nicht hoch genug zu schätzenden Willen auch durch Reden und Taten anzuerkennen.<br />

[...]<br />

Wir sind hier nicht nur, um Kritik zu üben, son<strong>der</strong>n auch, um von unserer Seite aus zu<br />

sagen, wie wir uns eine ersprießliche Regierungsführung und Volksvertretung im <strong>Oldenburger</strong><br />

Lande denken. Wir sind - obwohl wir ausgeschaltet sind, das können wir<br />

mit Humor ertragen - aber auch so bereit, unser Können und unser Wissen zum Wohle<br />

des oldenburgischen Volkes einzusetzen, insbeson<strong>der</strong>e, damit das oldenburgische<br />

Volk, was heute noch nicht <strong>der</strong> Fall ist, das Gefühl <strong>der</strong> Einheit und Zusammengehörigkeit<br />

wie<strong>der</strong>bekommt und so besser imstande ist, etwaigen Gefahren, die dem Bestande<br />

des Landes Oldenburg jetzt o<strong>der</strong> in Zukunft drohen, wirksam entgegenzutreten. (Bravo!<br />

links und in <strong>der</strong> Mitte.)" 10<br />

Mit den letzten Bemerkungen sprach Wempe die Debatte um die Reichsreformpläne<br />

und die damit verbundene Frage nach <strong>der</strong> Selbständigkeit Oldenburgs<br />

an. Auf <strong>der</strong> Landtagssitzung am 18. Januar 1933 rechnete Kultusminister<br />

Spangemacher mit <strong>der</strong> demokratischen Vergangenheit und dem<br />

"Gesinnungsterror" <strong>der</strong> Weimarer Parteien ab. Er konterkarierte die parlamentarischen<br />

Einwände gegen seine Personalpolitik mit <strong>der</strong> Feststellung:<br />

"Die Minister haben immer und überall das Recht gehabt, Leute zu entlassen, die ihnen<br />

nicht passen. Das war beim Zentrum und <strong>der</strong> SPD immer so. Wer sich dem Willen <strong>der</strong><br />

Regierung entgegensetzt, <strong>der</strong> wird entfernt."<br />

Der geistliche Oberstudienrat Wempe aus Cloppenburg reagierte auf die<br />

Entlassung von Stukenberg und Schlüter mo<strong>der</strong>at und bat lediglich um Aufklärung<br />

über die Fakten, die zu ihrer Verabschiedung geführt hätten. Ein<br />

Grund für dieses Verhalten mag darin zu sehen sein, daß die schulpolitischen<br />

Interessen Südoldenburgs nicht unmittelbar tangiert waren:<br />

10 OV vom 14.12.1933; ECKHARDT, Landtagsreden, S. 47-49.

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