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___________________________________________________ - 147 -<br />

und Wünsche, ob das deutsche Volk <strong>der</strong>einst einmal eine neue Form finden wird für<br />

seine Gotterkenntnis und sein Gotterleben, gehören nicht hierher, das sind Dinge von<br />

säkularer Bedeutung, die auch über den Rahmen eines so grundstürzenden Programmes,<br />

wie es <strong>der</strong> Nationalsozialismus verkündet, weit hinausgehen."<br />

Vermeintliche Angriffe <strong>der</strong> NSDAP auf die christliche Religion und Geistlichkeit<br />

versuchte Fe<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Bemerkung zu entkräften:<br />

"Es kann nicht genug betont werden, daß <strong>der</strong> N.S.D.A.P. nichts ferner liegt, als die<br />

christliche Religion und ihre würdigen Diener anzugreifen. Gewiß greifen wir mit<br />

großer Schärfe die volksver<strong>der</strong>bende Politik des Zentrums und <strong>der</strong> Bayer. Volkspartei<br />

an, die zwar bei je<strong>der</strong> Gelegenheit in den Angstruf ausbrechen ‘die Religion ist in Gefahr’,<br />

nur nicht wenn sie mit <strong>der</strong> atheistischen, gottesleugnerischen Sozialdemokratie<br />

ihre politischen Geschäfte machen. Gerade weil uns die Beziehung des Menschen zu<br />

seinem Herrgott so hoch und heilig ist, wenden wir uns dagegen, daß die Religion in<br />

den Dreck des politischen Tageskampfes heruntergezerrt wird." 372<br />

Die 1931 erschienene Schrift des Münchner Physikers Johannes Stark über<br />

"Nationalsozialismus und Katholische Kirche" unternahm den gezielten Versuch,<br />

"mit wissenschaftlicher Objektivität die behandelten Verhältnisse so<br />

darzustellen, wie sie in Wirklichkeit liegen". 373 Johannes Stark, ein Protestant,<br />

war Münchener Universitätsprofessor und Nobelpreisträger für Physik<br />

und verfügte nach Auffassung von Klaus Schol<strong>der</strong> über "keinerlei eigene<br />

Ambitionen und Kenntnisse" in den von ihm behandelten Fragen, "so daß<br />

seine Ausführungen als authentische Wie<strong>der</strong>gabe <strong>der</strong> Überzeugungen Hitlers<br />

gelten dürften". 374 Bei Starks Arbeit handelt es sich um eine parteiamtliche<br />

Schrift vom Dezember 1930, als <strong>der</strong> katholische Episkopat und das Zentrum<br />

noch eine geschlossene Abwehrfront gegen den Nationalsozialismus bildeten.<br />

In <strong>der</strong> Schrift, die seit 1931 in Zehntausenden von Exemplaren vertrieben<br />

wurde, wurde Hitlers Strategie gegenüber <strong>der</strong> katholischen Kirche, wie sie<br />

nach dem 5. März 1933 zur Anwendung gelangen sollte, vorweggenommen.<br />

Für das Verhältnis von Nationalsozialismus und katholischer Kirche kam<br />

Stark zu einem Ergebnis, das die Regierungserklärung Hitlers am 23. März<br />

1933 in ihrer politischen Strategie andeutete:<br />

"Die nationalsozialistische Bewegung schätzt die christlichen Bekenntnisse, wie sie im<br />

deutschen Volke bestehen, als ein unantastbares Fundament für die religiös sittliche<br />

Festigung des deutschen Volkes; sie verteidigt darum die christlichen Kirchen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Bedrohung durch den atheistischen kirchenfeindlichen Marxismus. Wer dar<br />

372 FEDER, Programm, S. 61f., 17.<br />

373 STARK, Nationalsozialismus: Vorwort vom 12. Januar 1931.<br />

374 SCHOLDER, Kirchen 1, S. 208.

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