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erkennen. Das vom katholischen Her<strong>der</strong>-Verlag in Freiburg herausgegebene<br />

"Staatslexikon" brachte es im Jahre 1929 auf die kurze Formel:<br />

"Der Mensch schafft sich also seinen Gott selbst, wie er ihn braucht." 312<br />

In <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> NS-Bewegung als einem mo<strong>der</strong>nen politischen<br />

Massenphänomen entzündete sich <strong>der</strong> Protest <strong>der</strong> katholischen Oberhirten<br />

am Charakter <strong>der</strong> Ersatzreligion, <strong>der</strong> in Ideologie und Kultus <strong>der</strong> NS-<br />

Agitation zum Ausdruck kam und den jenseitsbezogenen Heilsanspruch <strong>der</strong><br />

katholischen Religion und Kirche untergrub. Die Bischöfe <strong>der</strong> Rheinprovinz<br />

unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Köln, Kardinal Schulte, stellten deshalb<br />

klar:<br />

"Wir katholischen Christen kennen keine Rassenreligion, son<strong>der</strong>n nur Christi weltbeherrschende<br />

Offenbarung, die für alle Völker den gleichen Glaubensschatz, die gleichen<br />

Gebote und Heilseinrichtungen gebracht hat." 313<br />

Übereinstimmungen zwischen dem politischen Katholizismus und dem Nationalsozialismus<br />

ergaben sich in Grundfragen von Staat und Nation, die von<br />

beiden Seiten im autoritären und christlich-konservativen Geist mit dem<br />

gemeinsamen Ziel, die Weimarer Republik allmählich zu überwinden, beantwortet<br />

wurden:<br />

"Das schließt, wie wir mit Nachdruck betonen, nicht aus, daß wir auch vom Standpunkt<br />

unserer Religion aus, ja gerade von dieser aus, es verstehen und begrüßen, wenn<br />

in unserem armen, gedemütigten und geknechteten Vaterlande, in unserem von Gegensätzen<br />

zerrissenen Volke das Zusammengehörigkeitsgefühl deutscher Stammes- und<br />

Volksgenossen untereinan<strong>der</strong> allenthalben sich neu belebt."<br />

Die Erklärung <strong>der</strong> Bischöfe <strong>der</strong> Kölner Kirchenprovinz vom 5. März 1931,<br />

die auch für den Offizialatsbezirk Oldenburg galt, machte sich die vorangegangenen<br />

Verlautbarungen <strong>der</strong> Erzbischöfe und Bischöfe Bayerns und des<br />

Erzbischofs von Breslau, Kardinal Bertram, zu eigen und lehnte eine<br />

"Rassenreligion" ebenso ab wie ein "nationales Kirchengebilde", das mit <strong>der</strong><br />

"Universalität, Einheit und Autorität <strong>der</strong> Kirche Jesu Christi" nicht zu vereinbaren<br />

sei. Für sie gelte weiterhin <strong>der</strong> katholische Grundsatz: "‘Ein Hirt<br />

und eine Herde’ rings auf dem Erdkreise" unter <strong>der</strong> Herrschaft des Königs<br />

Christus. Die Bischöfe erinnerten an ihre Warnung vor dem "katholiken<br />

312 SACHER, Staatslexikon 3, 1504.<br />

313 LV vom 11.3.1931; OV vom 16.5.1931, auch zum folg.

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