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- 342 -<br />

4.8. Die Gleichschaltung <strong>der</strong> katholischen Presse<br />

Noch vor dem Machtwechsel am 30. Januar 1933 suchte die nationalsozialistische<br />

Regierung Röver den Konflikt mit <strong>der</strong> Zentrumspresse in Südoldenburg<br />

und war bestrebt, ihren Einfluß zu schwächen; ein wichtiges Mittel war dabei<br />

die politische Diskreditierung. In das Kreuzfeuer nationalsozialistischer Agitation<br />

geriet das in Vechta erscheinende Zentrumsorgan, als es unmittelbar vor<br />

<strong>der</strong> Reichstagswahl am 31. Juli 1932 im Rahmen <strong>der</strong> politischen Affäre zwischen<br />

Ministerpräsident Röver und dem Redakteur <strong>der</strong> Zeitung, Vikar Franz<br />

Morthorst, für vier Tage verboten wurde. Das Verbot wurde am 29. Juli 1932<br />

ausgesprochen, am 4. August 1932 erschien die Zeitung wie<strong>der</strong>. Auf die abfälligen<br />

Auslassungen Rövers gegen die Vechtaer OV und ihren verantwortlichen<br />

Redakteur bei einer Wahlkampfveranstaltung in Vechta hatte Morthorst in<br />

einem "Offenen Brief an Herrn Ministerpräsidenten Röver" vom 27. Juli 1932<br />

die nationalsozialistischen Vorwürfe zurückgewiesen. Daraufhin hatte Röver in<br />

einer Wahlrede in Emstek den südoldenburgischen Katholizismus, insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Vechtaer OV und das Zentrum, unerwartet scharf attackiert. 777 Wie<br />

ihre politischen Veröffentlichungen in aller Breite dokumentieren, behauptete<br />

sich die Vechtaer OV bis zu den Reichstagswahlen vom 5. März 1933 als Zentrumsorgan,<br />

paßte sich aber in den folgenden Wochen den neuen politischen<br />

Verhältnissen in Deutschland an. Diese medienpolitische Wende war auch in<br />

<strong>der</strong> Cloppenburger MT deutlich nachzulesen.<br />

4.8.1. Die medienpolitische Wende im Frühjahr 1933<br />

Die Gleichschaltung <strong>der</strong> katholischen Presse kündigte sich in Südoldenburg vor<br />

allem als medienpolitische Wende an, die im Frühjahr 1933 offen zur aktiven<br />

Mitarbeit an <strong>der</strong> nationalen Erneuerung Deutschlands aufrief. Nach Ansicht<br />

von Heinrich Brüning schaltete sich die katholische Presse vor allem aus<br />

wirtschaftlichen Motiven im März 1933 selbst gleich:<br />

"Die Verleger <strong>der</strong> katholischen Zeitungen wurden nervös, sie befürchteten den Ruin ihres<br />

Unternehmens."<br />

777 KUROPKA, Wahrheit, S. 29-32; KUROPKA, Kirche, S. 544ff.; WEGMANN, Festschrift, S.<br />

78-81. Zum offenen Brief Morthorsts vgl. Kap. 1.5.3. im dritten Band <strong>der</strong> Arbeit: Die Reichstagswahl<br />

vom 31. Juli 1932.

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