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___________________________________________________ - 183 -<br />

<strong>der</strong>nisse auf dem Weg zur positiven Mitarbeit im neuen Staate aus dem Wege.<br />

464 Damit waren die Rahmenbedingungen für die Stellung <strong>der</strong> Katholiken im<br />

"Dritten Reich" geschaffen.<br />

3.4.6. Kundgebungen katholischer Verbände<br />

Exemplarisch für das politische Klima <strong>der</strong> Anpassung, das sich im deutschen<br />

Katholizismus nach den Reichstagswahlen und den preußischen Landtagswahlen<br />

vom 5. März 1933 bis zum Beginn <strong>der</strong> Pfingsttagung <strong>der</strong> deutschen<br />

Bischöfe am 30. Mai 1933 in Fulda immer mehr ausbreitete, sind zahlreiche<br />

Kundgebungen und Solidaritätsadressen verschiedener katholischer Verbände.<br />

Der Katholische Gesellenverband (KGV) war <strong>der</strong> erste im deutschen Katholizismus,<br />

<strong>der</strong> seine Weichenstellung zugunsten <strong>der</strong> neuen Machthaber nachhaltig<br />

korrigierte. Am 15. März 1933 erschien im "Kolpingsblatt" ein Grundsatzartikel<br />

von Generalsekretär Johannes Nattermann, <strong>der</strong> unter dem programmatischen<br />

Titel "Mitten in <strong>der</strong> Bewegung <strong>der</strong> Zeit" das Verhältnis des<br />

Gesellenverbandes zur NS-Regierung völlig revidierte. Nattermann kritisierte<br />

in Übereinstiummng mit dem deutschen Episkopat zwar die neuheidnischen<br />

Elemente in <strong>der</strong> NS-Ideologie, warnte die deutschen Katholiken aber ausdrücklich<br />

vor einem neuen "Kulturkampf" und drängte sie, sich nicht wie<strong>der</strong><br />

ins politische Abseits manövrieren zu lassen. Gleichzeitig distanzierte er sich<br />

bereits zu diesem Zeitpunkt von <strong>der</strong> Deutschen Zentrumspartei:<br />

"Entwe<strong>der</strong> schafft <strong>der</strong> deutsche Katholizismus begeistert mit, o<strong>der</strong> er schaltet sich aus,<br />

wird wie<strong>der</strong>um ins Ghetto gedrängt, läuft polternd hinter dem Reichswagen her o<strong>der</strong><br />

verflüchtigt sich in Geistreichigkeiten und leere Träumereien." 465<br />

Es handelte sich bei diesem Artikel zwar nicht um eine offizielle Deklaration<br />

des Gesamtverbandes, aber viele Diözesanverbände, so auch Münster, und<br />

die Basis rezipierten den Text und machten ihn zur Richtschnur für die zukünftige<br />

Vereinsarbeit. Er bot positiv offensichtlich klare Orientierung in<br />

einer verwirrenden Zeit. Damit begann im KGV eine Phase <strong>der</strong> Illusionen,<br />

die durch die Vorfälle auf dem 1. Deutschen Gesellentag in München am 11.<br />

Juni 1933 jäh beendet wurden. In einer Erklärung des Katholischen Jungmännerverbandes,<br />

die vom Reichsvorstand dieser Organisation bereits am 16. März<br />

1933 - also eine Woche vor <strong>der</strong> Verabschiedung des "Ermächtigungsgesetzes" -<br />

464 BÖCKENFÖRDE, Stellungnahme, S. 89.<br />

465 WIRTZ, Gesellenvereine, S. 126.

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