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3.2. Kirchenpolitische Grundlagen im Offizialatsbezirk Oldenburg<br />

Der politische Rahmen, <strong>der</strong> durch die Entscheidungen des deutschen Episkopats<br />

im Jahre 1933 gebildet wurde, stellte auch die Grundlage für die Beziehung<br />

<strong>der</strong> katholischen Kirche in Südoldenburg zu den in <strong>der</strong> Landeshauptstadt<br />

seit dem 16. Juni 1932 regierenden Nationalsozialisten dar. Die Wahl von<br />

Clemens August Graf von Galen zum neuen Bischof von Münster am 5. September<br />

1933 löste allgemeine Überraschung aus; sie wurde am 11. September<br />

1933 in Rom bekanntgegeben. 345 Sein Vorgänger im Amt, Bischof Johannes<br />

Poggenburg, war am 6. Januar 1933 gestorben. Seitdem hatte die Diözese unter<br />

einer ungewöhnlich langen Sedisvakanz gelitten. Sie war von Generalvikar<br />

Meis verwaltet worden, <strong>der</strong> dieses Amt seit 1923 bekleidet hatte und bis zum<br />

Ende <strong>der</strong> Amtszeit Galens weiterführte. Die Reichsregierung hatte keine Einwendungen<br />

gegen die Wahl Galens und versprach sich vom neuen Amtsinhaber<br />

eher einen willfährigen "Staatsbischof". 346 Aufgrund seiner nationalen<br />

Grundeinstellung suchte <strong>der</strong> neue Bischof von Münster nicht von vornherein<br />

den Konflikt mit <strong>der</strong> NS-Regierung. Am 7. Oktober 1933 teilte Galen<br />

Reichsinnenminister Frick seine Berufung zum Bischof von Münster mit und<br />

äußerte die Bitte, den nach Artikel 16 des Reichskonkordats vorgeschriebenen<br />

Treueid "in die Hand des Herrn Reichspräsidenten selbst ablegen zu<br />

dürfen", weil "es das erste Mal nach Abschluß des Konkordates sein wird,<br />

daß diese feierliche Handlung vollzogen wird". 347 Zu einer Begegnung mit<br />

dem Reichspräsidenten kam es jedoch nicht. Dem Treueid, den Graf von<br />

Galen am 19. Oktober 1933 in die Hand des preußischen Ministerpräsidenten<br />

Hermann Göring schwor, fügte <strong>der</strong> neue Diözesanbischof persönliche Worte<br />

hinzu:<br />

"Als deutschem Mann ist es mir stets nicht nur Pflicht, son<strong>der</strong>n auch Herzenssache<br />

gewesen, dem deutschen Volke, <strong>der</strong> Heimat, dem Vaterlande nach besten Kräften in<br />

Treue zu dienen. Als Christ kenne ich die Pflicht, die rechtmäßige Obrigkeit zu achten<br />

und zu ehren, wie es Christus und die Evangelien gebieten ... So darf ich hoffen, in<br />

vertrauensvoller Harmonie mit den Führern des deutschen Staatswesens durch gewis<br />

345<br />

MT vom 12.9.1933; GELHAUS, 1933, S. 369; Kirchliches Amtsblatt Jg. 67, Nr. 15, 13.9.1933,<br />

Titelseite; KUROPKA, Galen, S. 12: Münsterischer Anzeiger vom 22.9.1933 (Faksimile), S. 14:<br />

Kirchliches Amtsblatt vom 13.9.1933 (Faksimile).<br />

346<br />

SCHRÖER, Bischöfe, S. 298ff.<br />

347<br />

LÖFFLER, Galen 1, S. 13.

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