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___________________________________________________ - 49 -<br />

ger Jahrbuch veröffentlicht wurden. Zusammen mit seinem Bru<strong>der</strong>, Rektor<br />

Wilhelm Kohnen, verfaßte er 1954 eine Chronik <strong>der</strong> Gemeinde Lin<strong>der</strong>n. 137<br />

Die unaufhaltsame Karriere des katholishen Akademikers, Schulfachmannes<br />

und regionalgeschichtlich versierten und interessierten Studienrates aus<br />

Südoldenburg, <strong>der</strong> sich als Vertreter <strong>der</strong> nationalen Rechten unermüdlich und<br />

erfolgreich in das gesellschaftliche und politische Leben seiner Heimat einschaltete,<br />

konnte nur gelingen, weil Kohnen über ein hohes Maß an politischer<br />

Energie und politischem Opportunismus verfügte und auch bereit war,<br />

sich wegen seines politisch eindeutig ausgerichteten Engagements auf <strong>der</strong><br />

nationalen Rechten aus dem Schatten <strong>der</strong> katholischen Kirche zu lösen. Diese<br />

war in <strong>der</strong> nationalsozialistischen Zeit nicht mehr stark genug, den beruflichen<br />

Werdegang Kohnens aufzuhalten, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> NS-Regierung in Oldenburg<br />

jedenfalls bis zum Kriege einen zuverlässigen Rückhalt hatte. Die im<br />

ehemaligen Freistaat herrschende NSDAP för<strong>der</strong>te seit 1932 die Karriere des<br />

katholischen Schulfachmannes Anton Kohnen, weil sie in ihm, einem überzeugten<br />

Nationalsozialisten, einen zuverlässigen Garanten für die Durchsetzung<br />

ihrer schulpolitischen Vorstellungen im sog. "schwarzen" Münsterland<br />

sah: ein politisches ‘Geschäft’ auf Gegenseitigkeit. Vor diesem Hintergrund<br />

ist die für Südoldenburg untypische Karriere Anton Kohnens seit 1932/33<br />

insofern aufschlußreich, als sie die Stellung <strong>der</strong> katholischen Kirche unter <strong>der</strong><br />

nationalsozialistischen Herrschaft im ehemaligen Freistaat Oldenburg beleuchtet<br />

und deutlich macht, daß die Kirche den Wettlauf zwischen Religion<br />

und Politik verloren hatte. Die Biographie Kohnens vom Ersten Weltkrieg<br />

bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges zeigt den beruflichen und politischen<br />

Erfolg eines katholischen Karrieristen, <strong>der</strong> sich in das nationalsozialistische<br />

Herrschaftssystem einfügte und sich ihm als katholischer Beamter in hohen<br />

Diensträngen bereitwillig zur Verfügung stellte.<br />

137 MdL-Kartei; RADEMACHER, Weser-Ems, Manuskript; RENKEN, Lin<strong>der</strong>n, S. 700-702;<br />

KUROPKA, Schlageter, S. 89-96; ECKHARDT, Staatsdienerverzeichnis, S. 140; KUROPKA,<br />

Lehrerausbildung, S. 178; KUROPKA, Hitler, S. 50f.; ECKHARDT, Landtag, S. 100; NSDAP,<br />

3. Kreistag, S. 14; HBL 3/1920, S. 17. Die angeführten Zitate sind dem EDV-Ausdruck <strong>der</strong><br />

MdL-Kartei entnommen, die das Nie<strong>der</strong>sächsische Staatsarchiv in Oldenburg mir freundlicherweise<br />

zur Verfügung stellte. Die "Lin<strong>der</strong>ner Chronik. Mit Skizzen und Bil<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Lin<strong>der</strong>n" von Anton und Wilhelm Kohnen erschien 1963 in zweiter<br />

Auflage. Zahlreiche kleinere Beiträge, die in zwangloser Folge in den Jahren 1952 und 1953 in<br />

<strong>der</strong> Heimatbeilage "Volkstum und Landschaft" <strong>der</strong> Cloppenburger MT erschienen waren, faßte<br />

Anton Kohnen in einer Broschüre mit dem Titel "Aus Lin<strong>der</strong>ns Vergangenheit. Heimatgeschichtliche<br />

Studie" zusammen, die im Verlag Hermann Imsiecke in Cloppenburg erschien;<br />

das Erscheinungsjahr ist nicht angegeben.

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