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___________________________________________________ - 179 -<br />

Wir werden nach wie vor eine katholische Partei brauchen, sonst sind wir auf Gnade<br />

und Ungnade ausgeliefert. Dessen soll sich auch <strong>der</strong> Klerus bewußt bleiben, und das<br />

soll irgendwie in <strong>der</strong> Anweisung durchklingen." 454<br />

Eine ähnliche Position vertrat auch Konrad von Preysing, damals Bischof von<br />

Eichstätt, aber Preysing wie Buchberger konnten sich gegen die Mehrheit <strong>der</strong><br />

deutschen Bischöfe nicht durchsetzen. Graf von Preysing (1880 - 1950) war ein<br />

Vetter Clemens Augusts von Galen. 1932 wurde er zum Bischof von Eichstätt,<br />

1935 zum Bischof von Berlin ernannt und 1946 zusammen mit Bischof Clemens<br />

August von Münster in den Kardinalsrang erhoben. Mit Fritz Gerlich und<br />

dem Franziskanerpater Ingbert Naab, den Redakteuren <strong>der</strong> katholischen Zeitschrift<br />

"Der Weg. Monatsschrift für die oberen Klassen <strong>der</strong> höheren Lehranstalten",<br />

gehörte Preysing dem "Konnersreuther Kreis" an, <strong>der</strong> den Aufstieg des<br />

Nationalsozialismus in Deutschland kritisch beobachtete und Gegenmaßnahmen<br />

in Erwägung zog. Clemens August von Galen und Konrad von Preysing<br />

gingen in ihrer Opposition gegen den Nationalsozialismus in Deutschland getrennte<br />

Wege. Im Unterschied zu Bischof Clemens August übte Preysing sich<br />

nicht in Ergebenheits- und Beifallsbekundungen an die Adresse <strong>der</strong> neuen<br />

Machthaber und for<strong>der</strong>te zu Beginn des Zweiten Weltkrieges nicht "wie die<br />

übrigen deutschen Bischöfe zur Erfüllung <strong>der</strong> patriotischen Pflicht als Soldat"<br />

auf. 1940 gab er unter Protest gegen die politische Einstellung des Breslauer<br />

Kardinals Bertram das Pressereferat <strong>der</strong> Fuldaer Bischofskonferenz auf. In<br />

ungewöhnlicher Form nahm sich <strong>der</strong> Bischof von Berlin <strong>der</strong> verfolgten jüdischen<br />

Mitbürger an. 455<br />

Die Kundgebung <strong>der</strong> Fuldaer Bischofskonferenz vom 28. März 1933 wurde<br />

von <strong>der</strong> NS-Regierung als ein positives Bekenntnis zum politischen Umschwung<br />

in Deutschland begrüßt und in diesem Sinne gewürdigt. Gerade die<br />

einschränkende Formulierung "Ohne die in seinen früheren Maßnahmen liegende<br />

Verurteilung bestimmter religiös=sittlicher Irrtümer aufzuheben, glaubt<br />

daher <strong>der</strong> Episkopat das Vertrauen hegen zu können, daß die vorbezeichneten<br />

allgemeinen Verbote und Warnungen nicht mehr als notwendig betrachtet zu<br />

werden brauchen." wurde von <strong>der</strong> nationalsozialistischen Propaganda als Ausdruck<br />

"einer einseitigen Akklamation <strong>der</strong> Machtergreifung Hitlers" aufgenommen.<br />

456 Im eklatanten Wi<strong>der</strong>spruch zum Wortlaut <strong>der</strong> Erklärung stellte <strong>der</strong><br />

"Völkische Beobachter" begeistert fest, "daß die Fuldaer Bischofskonferenz<br />

454 MÜLLER, Kirche, S. 93f.; VOLK, Kundgebung, S. 438, Anm. 28.<br />

455 WILLENBORG, Amboss, S. 22, 26ff.<br />

456 DEUERLEIN, Vergegenwärtigung 3, S. 216.

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