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___________________________________________________ - 7 -<br />

"Ich vermisse in <strong>der</strong> Antwort <strong>der</strong> Staatsregierung das, worauf es ankommt, auf Grund<br />

welcher Tatsachen die Staatsregierung <strong>der</strong> Auffassung gewesen sei, daß die zur Disposition<br />

gestellten Beamten nicht im Sinne des Staatsministeriums wirken würden. Es<br />

handelte sich bei allen um keine Parteibeamte, son<strong>der</strong>n um Leute, die auf Grund ihrer<br />

sachlichen Eignung auf ihren Posten berufen waren und sich voll bewährt hatten. Es<br />

heißt die Charakterfestigkeit und die Gesinnungstreue des oldenburgischen Beamtentums<br />

nicht för<strong>der</strong>n, wenn die Regierungsmaßnahmen in <strong>der</strong> Beamtenschaft die Auffasssung<br />

aufkommen lassen, daß nicht nach sachlichen Gesichtspunkten verfahren<br />

wird." 11<br />

Die oldenburgische Schul- und Personalpolitik stürzte die Regierung Röver<br />

in eine Krise, die nur noch vom rechtzeitigen Aufstieg <strong>der</strong> NSDAP im Reich<br />

aufgefangen werden konnte. Es galt, Zeit zu gewinnen und von Wahltag zu<br />

Wahltag zu taktieren. Der NSLB des Gaus Weser-Ems wandte sich in einem<br />

Schreiben vom 10. Oktober 1932 an die NS-Reichsleitung und reflektierte<br />

nachdenklich den Stand <strong>der</strong> oldenburgischen Schulpolitik nach <strong>der</strong> Aufhebung<br />

<strong>der</strong> Oberschulkollegien und <strong>der</strong> Demission <strong>der</strong> beiden Schulräte<br />

Stukenberg und Schlüter:<br />

"Die Lage im Freistaat ist im Augenblick alles an<strong>der</strong>e als günstig. Unsere Regierung<br />

schritt zu verschiedenen Maßnahmen, die von unseren Gegnern auf das heftigste bekämpft<br />

wurden. Sie verfügte die Aufhebung <strong>der</strong> Oberschulkollegien, setzte 2 Schulräte<br />

ab [...].<br />

Die Aufhebung <strong>der</strong> Oberschulkollegien wirbelte auch viel Staub auf. Vor allem wurde<br />

seitens <strong>der</strong> kath. Geistlichkeit viel protestiert. Auch <strong>der</strong> Bischof legte Einspruch ein.<br />

Die kath. Lehrerschaft war vernünftiger. [...] Die Folge war, man stoppte sofort ab.<br />

[...] Der Abbau <strong>der</strong> Schulräte erfolgte mit <strong>der</strong> Begründung, daß sie die Aufsicht nicht<br />

im Sinne und Geiste des Ministeriums führen könnten. Die beiden Schulräte waren<br />

Demokraten.<br />

[...] Bei dem Kampf hier in Oldenburg wäre es unbedingt nötig, daß man ein festes<br />

Programm hätte. Erscheint bald ein Erziehungsprogramm? [...] Es fehlt uns das Positive,<br />

mit dem wir vor die Lehrerschaft treten können. Und vor allem müssen wir Lehrer<br />

im NSLB etwas haben, um arbeiten zu können. [...]<br />

Das ist in großen Zügen ein Bild unserer gegenwärtigen Lage in Oldenburg und ein<br />

Ausblick in die nächste Zukunft. Zunächst müssen wir den Kampf bis zum 6. November<br />

führen [...]." 12<br />

So stellte sich die politische Situation im Frühjahr 1933 dar, als <strong>der</strong> Katholische<br />

Lehrerverein in Oldenburg in den NSLB eintrat und die Lehrerkollegien<br />

<strong>der</strong> staatlichen höheren Schulen in Südoldenburg sich mit politischen Erge<br />

11 Oldenburgisches Schulblatt Jg. 58, Nr. 4, 26.1.1933, S. 22; MT vom 19.1.1933.<br />

12 WILLENBORG, Schule, S. 28. <strong>Zur</strong> Aufhebung <strong>der</strong> Oberschulkollegien vgl. Kap. 2.2. im dritten<br />

Band <strong>der</strong> Arbeit: Das politische Ringen um die Aufhebung <strong>der</strong> Oberschulkollegien.

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