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- 154 -<br />

3.4.2. Die Bildung <strong>der</strong> Regierung Hitler-Papen<br />

Die Reaktionen des Zentrums im Reich und in Oldenburg auf die Bildung des<br />

Kabinetts <strong>der</strong> "Nationalen Konzentration" waren von Gefühlen <strong>der</strong> Enttäuschung<br />

und Ohnmacht gekennzeichnet. Sein Protest galt nach dem 30. Januar<br />

1933 nicht dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler, son<strong>der</strong>n seinem eigenen<br />

Ausschluß von <strong>der</strong> Kabinettsbildung. 396 In den Verhandlungen mit Hitler am<br />

31. Januar 1933 und dem Briefwechsel zwischen Hitler und Kaas, <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

katholischen Tagespresse Südoldenburgs ausführlich dokumentiert wurde,<br />

ging es <strong>der</strong> Zentrumsführung um die Bedingungen einer Tolerierung o<strong>der</strong><br />

einer eventuellen Beteiligung am Kabinett Hitler. Die For<strong>der</strong>ungen, die das<br />

Zentrum stellte, waren eminent politisch und bezogen sich in erster Linie auf<br />

die Erhaltung des Verfassungs- und Sozialstaates. Dazu zählten die Unterrichtung<br />

des Zentrums über das Arbeitsprogramm <strong>der</strong> neuen Regierung,<br />

Zusicherungen über die Einhaltung <strong>der</strong> Verfassung, die auch verfassungswidrige<br />

Maßnahmen "auf Grund des sog. Staatsnotstandes" ausschließen<br />

sollten, die Rückkehr zu "normalen verfassungsrechtlichen Verhältnissen" in<br />

Preußen, die Sicherung des Koalitionsrechts und <strong>der</strong> Tarifautonomie. 397 Für<br />

Hitler handelte es sich um Scheinverhandlungen, um aufgrund ihres Scheiterns<br />

die Notwendigkeit von Neuwahlen zu demonstrieren. Das Zentrum, das<br />

konsequent seine seit den Juli-Wahlen gegenüber Hitler verfolgte Politik<br />

fortsetzte, fühlte sich als "verhin<strong>der</strong>ter Koalitionspartner" und durchschaute<br />

diese "skrupellose Taktik" nicht. 398 Es war seiner Illusion, in <strong>der</strong> NSDAP<br />

einen loyalen politischen Verhandlungs- und möglichen Koalitionspartner<br />

vorzufinden, erlegen.<br />

Die ersten Kommentare <strong>der</strong> Cloppenburger MT nach dem Machtwechsel<br />

beschäftigten sich mit <strong>der</strong> politischen Situation des Zentrums nach dem historischen<br />

30. Januar 1933. Im taktischen Zögern des neuen Reichskanzlers<br />

erkannte die Cloppenburger MT ganz richtig die politische Absage an eine<br />

gemäßigte Lösung des Konflikts und an eine Mitwirkung des Zentrums:<br />

"Immer deutlicher wird so die Kampfansage, immer deutlicher <strong>der</strong> Wille zur Ausschaltung<br />

von Parteien, die eine Mehrheit schaffen können und wünschen, solange annehmbare,<br />

verfassungsrechtliche und nicht abenteuerliche Wege beschritten werden."<br />

399<br />

396 JUNKER, Zentrumspartei, S. 156ff.<br />

397 MT vom 2.2.1933; GELHAUS, 1933, S. 94.<br />

398 JUNKER, Zentrumspartei, S. 164.<br />

399 MT vom 2.2.1933; GELHAUS, 1933, S. 93.

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