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samte katholische Jugendpflege, für sozialen Frieden und damit für Volk und<br />

Vaterland, für zeitliches und ewiges Heil <strong>der</strong> Menschheit zu erfüllen haben".<br />

Damit deutete die Instruktion Unterscheidungen an, die auch die Konkordatspolitik<br />

bestimmten, und nahm eine Trennung von Religion und Politik vor, die<br />

zum Fundament für die Verständigung zwischen <strong>der</strong> katholischen Kirche und<br />

dem NS-Staat wurde.<br />

Offensichtlich waren die katholischen Oberhirten nach dem 23. März 1933<br />

mehrheitlich <strong>der</strong> Auffassung, daß <strong>der</strong> deutsche Episkopat die unerwartete 'Friedensnote'<br />

Hitlers an die Adresse <strong>der</strong> katholischen Kirche umgehend zu beantworten<br />

habe. Unterschiedlich waren die Ansichten darüber, wann und in welcher<br />

Form die Antwort konzipiert werden sollte. Als "Initiator und Promotor"<br />

des politischen Kurswechsels trat <strong>der</strong> Vorsitzende <strong>der</strong> Fuldaer Bischofskonferenz,<br />

<strong>der</strong> Breslauer Erzbischof Kardinal Bertram, auf, <strong>der</strong> die Korrespondenz<br />

mit den deutschen Oberhirten führte und als Koordinator an Einflußmöglichkeiten<br />

gewann. Der Münchner Kardinal Faulhaber, persönlich wie viele Amtskollegen<br />

"von <strong>der</strong> Legalität <strong>der</strong> Machtaneignung überzeugt", setzte sich als<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> des bayerischen Episkopats "für ein einheitliches Vorgehen <strong>der</strong><br />

Bischöfe" ein, meldete aber gewisse politische Vorbehalte an. 446 Die Differenzen<br />

<strong>der</strong> beiden Konferenzvorsitzenden von Fulda und Freising, Bertram und<br />

Faulhaber, wurden bis zum "hektischen Endspurt <strong>der</strong> Schlußredaktion" nicht<br />

ganz beigelegt. Obwohl Faulhaber, "um die Einheitlichkeit des Episkopats<br />

bangend", sich am 28. März 1933 entschloß, "summarisch die Zustimmung des<br />

bayerischen Episkopats zur vorgelegten Kundgebung" zu erklären, erschien die<br />

Verlautbarung <strong>der</strong> deutschen Bischöfe in den meisten Tageszeitungen als<br />

"Kundgebung <strong>der</strong> Fuldaer Bischofskonferenz". 447 Die gravierenden Abän<strong>der</strong>ungsbegehren<br />

Faulhabers brachten Bertram offensichtlich in zeitlichen Verzug,<br />

den er sich nicht mehr länger gestatten zu können glaubte. Bertram fühlte<br />

sich als Sprecher des Episkopats beim Wort genommen, "nachdem er über<br />

Papen bei Hitler die Vorbedingungen einer kirchlichen Umorientierung angemeldet<br />

hatte und sie nun durch Hitler vor dem Reichstag feierlich proklamiert<br />

sah". Für den Zeitdruck, den Bertram empfand, waren "neben <strong>der</strong> Faszination<br />

des einmaligen Augenblicks" sicherlich auch "pastorale Nöte" und "die Stimme<br />

gegen den Bolschewismus" aus Rom mit verantwortlich. 448 In einer Konsistoriumsansprache<br />

hatte Papst Pius XI. am 13. März 1933 erneut den Kommunis<br />

446 VOLK, Kundgebung, S. 433f.<br />

447 Ebd., S. 436.<br />

448 MT vom 29.3.1933; VOLK, Kundgebung, S. 439f.

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