31.01.2013 Aufrufe

Zur Homepage der Publikation - oops/ - Oldenburger Online ...

Zur Homepage der Publikation - oops/ - Oldenburger Online ...

Zur Homepage der Publikation - oops/ - Oldenburger Online ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

___________________________________________________ - 77 -<br />

das <strong>Oldenburger</strong> Münsterland und trat als Heimatdichter hervor. 206 Unter <strong>der</strong><br />

Leitung Bitters wurden die "Aula-Abende" seit 1933 erheblich politisiert.<br />

Zahlreiche Eintragungen im Gästebuch <strong>der</strong> "Aula-Abende", das von Hermann<br />

Bitter geführt wurde, belegen nach Auffassung von Paul Willenborg<br />

die Politisierung des kulturellen Lebens in Cloppenburg. Es ist nach seiner<br />

Meinung unwahrscheinlich, daß in einem Vortrag im Rahmen <strong>der</strong> "Aula-<br />

Abende" unter dem Thema "Familienforschung und Nation" 1934 nicht auch<br />

Vorstellungen <strong>der</strong> nationalsozialistischen Rassenlehre propagiert wurden.<br />

Die Eintragung eines Gastes im Jahre 1936 unter <strong>der</strong> Überschrift "Soldaten -<br />

Kameraden" enthält das Wort eines Pfarrers:<br />

"Ein Soldat und ein deutscher Mann für seine Feinde nicht beten kann." 207<br />

Eine Parallele zur Gleichschaltung <strong>der</strong> "Aula-Abende" in Cloppenburg findet<br />

sich in Vechta. Wie in Cloppenburg wurde auch in Vechta im Sommer 1934<br />

eine NSKG gegründet, die <strong>der</strong> Politisierung des kleinstädtischen Kulturlebens<br />

diente. Neben Theater-, Konzertveranstaltungen und Dichterlesungen<br />

gehörten auch "nationalsozialistische Feierstunden" zum Programm <strong>der</strong><br />

NSKG in Vechta. Nach parteioffiziösen Angaben wurden in den Spielzeiten<br />

1934/35 und 1935/36 21 Veranstaltungen und zwei Ausstellungen durchgeführt,<br />

die "von rund 10 000 Volksgenossen" besucht wurden. 208<br />

Persönlich trat Bitter in dieser Zeit durch öffentliche Vorträge und Ansprachen<br />

hervor. Auf <strong>der</strong> "Sonnenwendfeier", die erstmalig 1933 durchgeführt<br />

wurde, sprach "Stahlhelmer Bitter" eine "Gedenkrede auf die Gefallenen"<br />

des Ersten Weltkrieges. In einer Zeit, wo "in deutschen Landen die Flammen<br />

lo<strong>der</strong>n als Zeichen <strong>der</strong> Erneuerung des Vaterlandes", sei es ein Unrecht,<br />

"wenn wir nicht auch <strong>der</strong>jenigen gedächten, die ihr Herzblut verspritzten auf<br />

den Gefilden Flan<strong>der</strong>ns, in den Steppen Rußlands, in den Alpen und in den<br />

Karpaten, im Wüstensande Afrikas und auf <strong>der</strong> schäumenden See". Am Ende<br />

seiner Rede rezitierte Bitter das kriegsverherrlichende Gedicht "Abschied"<br />

von Heinrich Lersch und wie<strong>der</strong>holten die Teilnehmer <strong>der</strong> Kundgebung die<br />

letzten beiden Verse:<br />

206 WINTER, Adreßbuch, S. 125. Chronik, Lie<strong>der</strong>kranz, S. 67, 93. Von 1929 bis 1933 war<br />

Burwinkel 2. Vorsitzen<strong>der</strong> des Sängerbundes "Heimattreu".<br />

207 WILLENBORG, Kulturleben, S. 194.<br />

208 NSDAP, 3. Kreistag, S. 73f. Das erklärte kulturpolitische Ziel bestand nach dieser Darstellung<br />

darin: "Kampf dem Kulturbolschewismus, Kampf für eine deutsche Kultur. Die<br />

größte Aufgabe war und ist, auf allen Gebieten des kulturellen Lebens den neuen nationalsozialistischen<br />

Kulturwillen zu för<strong>der</strong>n und zu gestalten."

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!