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Zentrumsorgan darstellte. Die Verantwortlichen in Vechta bestätigten auf regionaler<br />

Ebene den politischen Kurs von Zentrum und Episkopat und betraten<br />

unter Verzicht auf katholische Vorbehalte sowie unter ausdrücklicher Beteuerung<br />

des nationalen Standpunktes den Boden des "Dritten Reiches", um das<br />

Überleben <strong>der</strong> Zeitung zu sichern und auf die deutsche Geschichte als katholische,<br />

aber als parteipolitisch unabhängige Tageszeitung Einfluß nehmen zu<br />

können. Diese Erwartung erwies sich als großer politischer Trugschluß.<br />

In <strong>der</strong> Festschrift zum 100jährigen Bestehen <strong>der</strong> Oldenburgischen Volkszeitung<br />

im Jahre 1934 verteidigte Bischof Clemens August von Münster noch<br />

die katholische Presse und erkannte in ihr auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> Konkordatspolitik<br />

das "mo<strong>der</strong>nste Seelsorgemittel", auf das die Kirche "auf keinen Fall"<br />

verzichten könne. Diese Mahnung war in <strong>der</strong> "Kundgebung" vom 1. Dezember<br />

1933 enthalten, in <strong>der</strong> Galen sich grundsätzlich "über die Aufgaben <strong>der</strong><br />

katholischen Presse im neuen Staat" äußerte. Anlaß waren neuerliche Versuche,<br />

"öffentlich die Existenzberechtigung von Zeitungen zu bestreiten, die<br />

sich in allen Teilen ihres Inhaltes nach <strong>der</strong> katholischen Glaubens= und Sittenlehre<br />

richten". Galen zitierte in seiner Kundgebung aus dem Pfingsthirtenbrief<br />

<strong>der</strong> deutschen Bischöfe vom 3. Juni 1933 folgende Passage:<br />

"Soll <strong>der</strong> neue Staat ein christlicher sein und die Kirche darin ihre Freiheit genießen, so<br />

wird sie auch berechtigt sein müssen, eine katholische Presse zu besitzen. Wir meinen<br />

damit jene, die mit den Tagesbotschaften den katholischen Geist in die Seelen ihrer<br />

Leser leitet und die Ereignisse des Menschenlebens und Weltgeschehens am Maßstab<br />

des Christentums mißt und im Spiegel <strong>der</strong> Ewigkeit beschaut. Die Kirche kann auf<br />

dieses mo<strong>der</strong>nste Seelsorgemittel auf keinen Fall verzichten und muß für sie jenes Maß<br />

von Freiheit verlangen, das ihre segensreiche Wirksamkeit ermöglicht, wenn sie nicht<br />

wahrnehmen will, daß sich die im gottesdienstlichen Leben gesammelten und in den<br />

katholischen Organisationen vertieften Kenntnisse und Entschließungen in <strong>der</strong> Flut einer<br />

religiös unbestimmten Tagespresse verwässern. Gerade die katholische Presse hat<br />

sich immer und überall als staatserhaltend erwiesen, weil sie jene Grundsätze ihrer Leserwelt<br />

vermittelt, die die Einglie<strong>der</strong>ung in das Staatsganze und die willige Unterwerfung<br />

unter die rechtmäßige Obrigkeit verlangen." 784<br />

Für den Chronisten Wegmann ist die Festschrift des Jahres 1934 ein "deutlicher<br />

Ausdruck des Jonglierens, zu dem die Zeitungen, die dem Natio<br />

784 MT vom 4.12.1933; GELHAUS, 1933, S. 435; WEGMANN, Festschrift, S. 83f. Galen leitete<br />

damit eine Kundgebung des Erzbischöflichen Generalvikariats in Köln an die Gläubigen seiner<br />

Diözese weiter.

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