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- 312 -<br />

wurden. 721 Zu diesen Kreisen gehörten - das war neu - alle Pädagogen ohne<br />

Unterschied <strong>der</strong> Schulart, <strong>der</strong> Konfession und des Geschlechts. Die Kreise<br />

wurden geführt von sog. "Kreisobmännern", denen in den jeweiligen Gemeinden<br />

Ortsgruppenobleute unterstanden. <strong>Zur</strong> Wahrung konfessioneller Belange<br />

und Fragen, die den Religionsunterricht betrafen, wurden im NSLB Oldenburg<br />

eine Abteilung für beson<strong>der</strong>e Fragen <strong>der</strong> evangelischen Religion und eine für<br />

beson<strong>der</strong>e Fragen <strong>der</strong> katholischen Religion eingerichtet. Auf <strong>der</strong> Versammlung<br />

<strong>der</strong> Ortsgruppenleute <strong>der</strong> drei südlichen Kreise des NSLB im Landesteil Oldenburg<br />

am 9. September 1933 im Gasthof Kleene in Cloppenburg wurde die<br />

Liquidation des Katholischen Lehrervereins am 1. September 1933 bekanntgegeben.<br />

In Anwesenheit von Landesleiter Richard Ordemann entwickelte Schulrat<br />

Dr. Kohnen, inzwischen Referent für das katholische Schulwesen im Ministerium,<br />

die Grundlagen nationalsozialistischer Erziehung und faßte sie in vier<br />

Grundsätzen zusammen:<br />

1. Das Führerprinzip, das den Parlamentarismus ablehne, weil durch ihn "das Verantwortungsbewußtsein<br />

des Einzelnen" gelockert werde;<br />

2. die "Idee <strong>der</strong> Volksgemeinschaft", die durch Bismarck als "äußere Gemeinschaft"<br />

geschaffen worden sei und von Hitler als "innere Volksgemeinschaft sozialen Denkens<br />

und alleiniger Wertung <strong>der</strong> Persönlichkeit nach Leistung und Charakter" verwirklicht<br />

werde;<br />

3. die Reinhaltung <strong>der</strong> Rasse, die eine "Verbindung von Blut und Wesen" sei und die<br />

"völkische Kraft" in sich berge;<br />

4. das "Gebundensein an die Scholle, das "Bekenntnis zum deutschen Boden", das zu<br />

"dieser Volkswerdung" notwendig sei. Im Gegensatz zur Stadt halte sich auf dem Lande<br />

"<strong>der</strong> wertvollste und reinste Bestandteil" <strong>der</strong> Bevölkerung. Mit <strong>der</strong> "Volkswerdung"<br />

eng verbunden sei "ein tiefes religiöses Gefühl", denn: "Aus <strong>der</strong> Gottesschöpfung endigt<br />

<strong>der</strong> Nationalsozialismus im Jenseits!" 722<br />

Kohnen stellte in Cloppenburg "einfach und schlicht die katholische Linie" des<br />

"Dritten Reiches" heraus und erinnerte an das Parteistatut <strong>der</strong> NSDAP von<br />

1920:<br />

"Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven Christentums, ohne sich<br />

konfessionell an ein bestimmtes Bekenntnis zu binden. Sie bekämpft den jü<br />

721 Katholische Schulzeitung Jg. 25, letzte Nummer, 30.9.1933, S. 50. Zu Kreisobmännern<br />

wurden berufen: Ernst Willenbrink (Kreis Friesoythe), Aloys Nienaber (Kreis Cloppenburg) und<br />

Wilhelm Kohnen (Kreis Vechta).<br />

722 Katholische Schulzeitung Jg. 25, letzte Nummer, 30.9.1933, S. 51ff., auch zum folg. Dr.<br />

Anton Kohnen wurde zum 1. September 1933 mit <strong>der</strong> Amtsbezeichnung Schulrat zum Fachreferenten<br />

für das katholische Volksschulwesen im Ministerium <strong>der</strong> Kirchen und Schulen ernannt.<br />

(Amtliche Nachrichten Jg. 188, Nr. 170, 23.8.1933, S. 728) Zu Kohnen vgl. Kap. 1.2.1.:<br />

Karriere im Schatten <strong>der</strong> "Machtergreifung".

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