5.2Drehbuch Balance - Die IG BCE in Schwedt

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B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN VOR ORT ZU VERBESSERN 3.3.8 Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik Ressort 2: Bereich Genderpolitik WORUM GEHT ES Durch den drastischen Geburtenrückgang in Deutschland und den gleichzeitigen Anstieg der älteren Bevölkerung gerät das in Deutschland praktizierte soziale Sicherungssystem ins Wanken. Das auf einem Generationen-Vertrag beruhende System erfordert ein ausgeglichenes Zahlenverhältnis zwischen jungen und alten Menschen. Der schwindende Anteil an jüngeren Generationen scheint jedoch in den nächsten Jahren nicht in der Lage zu sein, ausreichend für die älteren Generationen zu sorgen. In der politischen Debatte wird die Lösung dieses Problems mit der einfachen Formel mehr Kinder = mehr soziale Sicherheit beantwortet. Der lange vernachlässigte Politikbereich »Vereinbarkeit von Arbeit und Leben« nimmt dadurch in der aktuellen Politik zunehmend Raum ein. Bislang werden neben Politikerinnen und Politikern vor allem Unternehmerinnen und Unternehmer als Adressaten für eine familienbewusstere Personalpolitik angesprochen. Die Tatsache, dass auch Betriebs- und Personalrätinnen und Betriebs- und Personalräte entscheidend zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen können, wird nicht ausreichend berücksichtigt. WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENSVERTRETUNG Im Zusammenhang der Studie »Auch Männer haben ein Vereinbarkeitsproblem« wurde der Beitrag von Personalvertretungen untersucht, das Ergebnis war ernüchternd. Ein Großteil der Befragten sieht die Thematik Vereinbarkeit als nachrangiges Frauenthema an. Zudem haben sich Männer in den untersuchten Betrieben, die Interesse an familienfreundlichen Maßnahmen gezeigt haben, selten an ihre Personalvertretungen gewendet. Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse bezog sich die Studie verstärkt auf zwei Aspekte: a) Umgang mit dem Thema Vereinbarkeit speziell von männlichen Personalvertretungen b) Stellenwert der Thematik bzw. Bedenken gegenüber vereinbarkeitsorientierten Maßnahmen III VEREINBARKEIT VON ALLEN LEBENSBEREICHEN: KINDERBETREUUNG ÖFFNUNGSZEITEN EHRENAMT POLITISCHES ENGAGEMENT FREIZEITAKTIVITÄT 125 PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN I ARBEITSZEIT IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN V EXISTENZSICHERUNG
I ARBEITSZEIT IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN V EXISTENZSICHERUNG PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN III VEREINBARKEIT VON ALLEN LEBENSBEREICHEN: KINDERBETREUUNG ÖFFNUNGSZEITEN EHRENAMT POLITISCHES ENGAGEMENT FREIZEITAKTIVITÄT 126 Die Studie hat versucht herauszufi nden, welche betrieblichen Rahmenbedingungen förderlich für eine familienorientierte Personalpolitik sind und welche Faktoren Betriebsund Personalrätinnen / -räte daran hindern, eine aktive Rolle in einem solchen Prozess einzunehmen. Hinweis: In diesem Zusammenhang haben die befragten Interessensvertretungen folgende Forderungen an ver.di formuliert: ver.di soll eine eigenständige familienpolitische Position entwickeln Betriebs- und Personalrätinnen / Betriebs- und Personalräte wünschen sich eine Unterstützungsleistung in Form eines handlungsorientierten Leitfadens bzw. einer Checkliste Zusammenstellung von Beispielen guter Praxis einer familienbewussten Personalpolitik Stärkere Berücksichtigung bzw. Aufnahme des Themas Vereinbarkeit in die Tarifverhandlungen Sensibilisierung für die Thematik durch Fort- und Weiterbildungsangebote 108 Die aufgeführten Forderungen haben den Bereich Genderpolitik dazu veranlasst, das hier vorliegende Handbuch zu verfassen. WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN ver.di-Bundesverwaltung Bereich Genderpolitik Paula-Thiede-Ufer 10 10179 Berlin Ansprechpartner: Matthias Lindner E-Mail: matthias.lindner@verdi.de Weiteres Infomaterial Die in diesem Zusammenhang angefertigte Studie: Behnke, Cornelia / Döge, Peter: Betriebsund Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik. Handlungsmuster von Personalvertretungen in Unternehmen und Organisationen mit dem Audit berufundfamilie. Endbericht, Berlin 2006, steht zum Herunterladen unter www.gender.verdi.de zur Verfügung.
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