5.2Drehbuch Balance - Die IG BCE in Schwedt

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B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN VOR ORT ZU VERBESSERN 4.3.8. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Discountern Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BFG, Einzelhandel WORUM GEHT ES Im Mittelpunkt der Bestrebungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Handel stehen die drei erfolgreichsten Discounter Europas: Aldi, Schlecker und Lidl. Hinter dem Erfolg dieser drei Ketten verbirgt sich eine schonungslose Personalpolitik. Verkäuferinnen und Verkäufer arbeiten unter unzureichenden Arbeitsbedingungen, Filialen sind permanent personell unterbesetzt und die Sicherheitsvorkehrungen in Bezug auf Überfälle sind sehr mangelhaft. Arbeitsplätze und Sozialräume in den Märkten entsprechen oftmals nicht den vorgeschriebenen Anforderungen von Ämtern und Berufsgenossenschaft. ver.di versucht in diesem Zusammenhang für geregelte Arbeitszeiten, menschenwürdige Arbeitsplätze und den Schutz durch Betriebsräte zu sorgen. WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG In den letzten Jahren wurden zahlreiche kleinere und größere Aktionen veranstaltet, um auf die Arbeitsbedingungen aufmerksam zu machen und diese zu verbessern. Durch Tarifverträge sollen geregelte Arbeitszeiten und gesicherte Arbeitsbedingungen etabliert werden. Das bedeutet konkret, dass Beschäftigte ein Recht auf geregelte und verbindliche Arbeitszeiten, mindestens einen freien Tag pro Woche, eine Mindestzahl freier Samstage und freie Abende unter der Woche haben sollen. Tatsächlich geleistete Arbeitszeit muss erfasst und vergütet werden. Bei Teilzeitbeschäftigten sollte eine Begrenzung der zu leistenden Überstunden festgelegt werden. Teilzeitbeschäftigten, die regelmäßig Überstunden leisten müssen, sollte ein Recht auf eine Stundenerhöhung eingeräumt werden. Arbeitsplätze und Sozialräume in den Märkten entsprechen oftmals nicht den vorgeschriebenen Anforderungen von Ämtern und Berufsgenossenschaft. III IV VEREINBARKEIT ARBEITSPLATZ- VON QUALITÄT: ALLEN GESUNDHEITSPRÄVENTION LEBENSBEREICHEN: ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN KINDERBETREUUNG ÖFFNUNGSZEITEN EHRENAMT POLITISCHES ENGAGEMENT FREIZEITAKTIVITÄT 163 PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN I ARBEITSZEIT IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN V EXISTENZSICHERUNG
I ARBEITSZEIT IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN V EXISTENZSICHERUNG PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN III IV VEREINBARKEIT ARBEITSPLATZ- VON QUALITÄT: ALLEN LEBENSBEREICHEN: GESUNDHEITSPRÄVENTION ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN KINDERBETREUUNG ÖFFNUNGSZEITEN EHRENAMT POLITISCHES ENGAGEMENT FREIZEITAKTIVITÄT 164 Zudem versucht ver.di verstärkt darauf hinzuweisen, dass auch geringfügig Beschäftigte und Aushilfen Tarifansprüche haben. 148 In Discountern, wie bspw. Aldi, werden die Beschäftigten nur sehr gering entlohnt. Ihnen werden zum großen Teil nur Teilzeitstellen im Umfang von 20 bis 25 Stunden angeboten. Zudem gelang es noch nicht, einen Betriebsrat in den Märkten von Aldi Süd zu etablieren. Dies liegt zumeist an Einschüchterungsversuchen und Schikanen seitens der Geschäftsführung gegenüber Beschäftigten, die sich für einen Betriebsrat einsetzen. Bei Schlecker und Lidl sehen die Bedingungen ähnlich aus. Trotz einer guten Position auf dem Markt gerät Schlecker durch Konkurrenz zunehmend unter Druck. Dieser wird vor allen Dingen auf die Beschäftigten verlagert. In den letzten Jahren betrieb Schlecker einen massiven Personalabbau. Durch ein sogenanntes Standort-Optimierungsprogramm wurden im Jahr 2004 ca. 1.000 kleinere, umsatzschwächere Filialen geschlossen und gleichzeitig neue Filialen eröffnet, in denen die Beschäftigten zu schlechteren Konditionen mit niedrigeren Löhnen eingestellt wurden. 149 Durch eine Verlängerung der Öffnungszeit wurde Arbeit auf Abruf, Mehrarbeit und Arbeit ohne Pausen gefördert. Bei Lidl werden Betriebsratswahlen systematisch be- und verhindert. So gibt es bei einem Filialnetz von bundesweit rund 2.700 derzeit nur sechs Arbeitnehmervertretungen. Die Bedingungen für die Beschäftigten sind hart, weil sie wegen zu geringen Personaleinsatzes ständig unter Druck stehen, ein stark durch Angst geprägtes Klima besteht und viele ältere – zumeist weibliche – Beschäftigte ihren Job aus vorgeschobenen Gründen verlieren Allgemein wird ein systematischer Druck auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ausgeübt. 150 Besonders Frauen, die aufgrund von Erkrankungen oder Schwangerschaft nicht mehr die volle Leistung erbringen können, werden durch Abmahnungen, unangekündigte Kontrollen und Überwachung unter Druck gesetzt. 151
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