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ACTA APOSTOLICAE SEDIS - Libr@rsi

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158 Acta Apostolicae Sedis - Commentarium OfficialeGleichsetzung der übernatürlichen Gnade mit den Gaben der Naturist Eingriff in den durch die Religion geschaffenen und geweihtenWortschatz. Die Hirten und Hüter des Volkes Gottes werden gut darantun, diesem Raub am Heiligtum und dieser Arbeit an der Verwirrungder Geister mit Wachsamkeit entgegenzuwirken.{Sittenlehre und sittliche Ordnung)Auf dem wahren und rein bewahrten Gottesglauben ruht die Sittlich- ,keit der Menschheit. Alle Versuche, die Sittenlehre und die sittlicheOrdnung vom Felsenboden des Glaubens abzuheben und auf dem wehendenFlugsand menschlicher Normen aufzubauen, führen früher oderspäter Einzelne und Gemeinschaften in moralischen Niedergang. DerTor, der in seinem Herzen spricht, es gibt keinen Gott, wird Wege dersittlichen Verdorbenheit wandeln (Ps. 13, 1 f.). Die Zahl solcher Toren,die heute sich unterfangen, Sittlichkeit und Religion zu trennen, istLegion geworden. Sie sehen nicht oder wollen nicht sehen, dass mitder Verbannung des bekenntnismässigen, d. h. klar und bestimmt gefasstenChristentums aus Unterricht und Erziehung, aus der Mitgestaltungdes gesellschaftlichen und öffentlichen Lebens Wege dergeistigen Verarmung und des Niedergangs beschritten werden. KeineZwangsgewalt des Staates, keine rein irdischen, wenn auch in sichedlen und hohen Ideale, werden auf die Dauer imstande sein, die ausdem Gottes- und dem Christusglauben kommenden letzten und entscheidendenAntriebe zu ersetzen. Nimmt man dem zu höchsten Opfern,zur Hingabe des kleinen Ich an das Gemeinwohl Aufgerufenen densittlichen Rückhalt aus dem Ewigen und Göttlichen, aus dem aufrichtendenund tröstenden Glauben an den Vergelter alles Guten undAhnder alles Bösen — dann wird für Ungezählte das Endergebnisnicht sein die Bejahung der Pflicht, sondern die Flucht vor ihr. Diegewissenhafte Beobachtung der zehn Gebote Gottes und der Kirchehgebote,welch letztere nichts anderes sind als Ausführungsbestimmungenzu den Normen des Evangeliums, ist für jeden Einzelmenschen eineunvergleichliche Schule planvoller Selbstzucht, sittlicher Ertüchtigungund Charakterformung. Eine Schule, die viel verlangt; aber nichtzuviel. Der gütige Gott, der als Gesetzgeber spricht : « Du sollst », gibtin Seiner Gnade auch das Können und Vollbringen. SittlichkeitsbildendeKräfte von so starker Tiefenwirkung ungenützt lassen oder ihnenden Weg in die Bezirke der Volkserziehung gar bewusst versperren, istunverantwortliche Mitwirkung an der religiösen Unterernährung der

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