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ACTA APOSTOLICAE SEDIS - Libr@rsi

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Acta Pii Pp. XI 163Schwankenden. Seid die Führer der Treuen, die Stütze der Strauchelnden,die Lehrer der Zweifelnden, die Tröster der Trauernden, die uneigennützigenHelfer und Berater aller. Die Prüfungen und Leiden,durch die euer Volk in der Nachkriegszeit hindurchgeschritten ist, sindnicht spurlos an seiner Seele vorübergegangen. Sie haben Spannungenund Bitterkeiten hinterlassen, die erst langsam ausheilen können, derenechte Ueberwindung nur möglich sein wird im Geiste uneigennützigerund tätiger Liebe. Diese Liebe, die das unentbehrliche Rüstzeug desApostels ist, zumal in der aufgewühlten und hassverzerrten Welt derGegenwart, wünschen und erflehen Wir euch vom Herrn in überreichemMasse. Diese apostolische Liebe wird euch viele unverdiente Bitterkeiten,wenn nicht vergessen, so doch verzeihen lassen, die auf eurenPriester- und Seelsorgspfaden heute zahlreicher sind als je zuvor. Dieseverstehende' und erbarmende Liebe zu den Irrenden, ja selbst zu denSchmähenden bedeutet allerdings nicht und kann nicht bedeuten irgendwelchenVerzicht auf die Verkündigung, die Geltendmachung, diemutige Verteidigung der Wahrheit und ihre freimütige Anwendungauf die euch umgebende Wirklichkeit. Die erste, die selbstverständlichsteLiebesgabe des Priesters an seine Umwelt ist der Dienst an der Wahrheitund zwar der ganzen Wahrheit, die Entlarvung und Widerlegung desIrrtums, gleich in welcher Form, in welcher Verkleidung, in welcherSchminke er einherschreiten mag. Der Verzicht hierauf wäre nicht nurein Verrat an Gott und eurem heiligen Beruf; er wäre auch eine Sündean der wahren Wohlfahrt eures Volkes und Vaterlandes. All denen,die ihren Bischöfen die bei der Weihe versprochene Treue gehalten,all denen, die wegen Ausübung ihrer Hirtenpflicht Leid und Verfolgungtragen müssten und müssen, folgt — für manche bis in die Kerkerzelleund das Konzentrationslager hinein — der Dank und die Anerkennungdes Vaters der Christenheit.Den katholischen Ordensleuten beiderlei Geschlechts gilt ebenfallsUnser väterlicher Dank, verbunden mit inniger Anteilnahme an demGeschick, das infolge ordensfeindlicher Massnahmen viele von ihnenaus segensreicher und liebgewonnener Berufsarbeit herausgerissenhat. Wenn einzelne gefehlt und sich ihres Berufes unwürdig erwiesenhaben, so mindern ihre auch von der Kirche geahndeten Vergehennicht die Verdienste der gewaltigen Ueberzahl, die in Uneigennützigkeitund freiwilliger Armut bemüht war, ihrem Gott und ihremVolk mit Hingabe zu dienen. Der Eifer, die Treue, das Tugendstreben,die tätige Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft der in Seelsorge, Krankendienstund Schule wirkenden Orden sind und bleiben ein ruhmwürdiger

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