Umweltbericht im PDF-Format - Lilienthal

5. Darstellung der Umweltauswirkungen der Planung auf die Schutzgüter
Gebietes unbesiedelt blieben, sowie der Umstand, dass ein Großteil der Paare in 2003 und
vermutlich auch in anderen Jahren keine Bruterfolge hatten, deutet in diesem Zusammenhang
eher auf eine Überbewertung im Rahmen der Potenzialanalyse. Die Kompensation sollte sich
daher aus gutachterlicher Sicht eher auf die Anzahl der konkret betroffenen Paare und weniger
auf den Umfang betroffener Potenzialflächen konzentrieren.
Problematisch stellt sich im Übrigen die Auswirkung der Straße innerhalb des relativ schmalen
Niederungsbereiches der Alten Wörpe zwischen Lilienthal-Falkenberg und Lilienthal-Trupermoor
dar. So dürfte die Ortsumgehungsstraße zunächst eine weit reichende Unterbindung von
avifaunistisch relevanten Biotopverbindungsfunktionen nach sich ziehen. Aktuellere Untersuchungen
haben allerdings gezeigt, dass der Niederungsbereich lediglich sehr geringe Ansiedlungspotenziale
für gefährdete Wiesenvögel besitzt. Auch die in 2001 dokumentierten
Brutvogelbeobachtungen deuten weniger auf echte Brutansiedlungen als vielmehr auf Gastvogelvorkommen
bzw. Teillebensraumfunktionen hin (z.B. des Wachtelkönigs). In der
Abwägung wurde daher für diesen Aspekt eine mittlere Beeinträchtigung angenommen.
Geprüft wurde ferner die Betroffenheit weiterer (potenziell) gefährdeter Brutvogelarten, die
teilweise den engeren Trassenbereich der geplanten Ortsumgehungsstraße besiedeln (Kleinspecht,
Grünspecht, Gartenrotschwanz, Star, Feldsperling etc.). Nur im Ausnahmefall wird es
im Zuge lokaler Gehölzbeseitigungsmaßnahmen auf der Trasse zu einem Teilverlust von
Lebensraumstrukturen kommen. Aufgrund der weitgehenden Störungsunempfindlichkeit und
Anpassungsfähigkeit der genannten Singvogelarten ist mit negativen Umfeld-Effekten ansonsten
nicht zu rechen.
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