Umweltbericht im PDF-Format - Lilienthal

7. Gesetzlicher Biotop- und Artenschutz
Die Gemeinde hat daher geprüft, ob das Plangebiet als so genanntes faktisches FFH- bzw.
Vogelschutzgebiet zu behandeln ist.
Hier sind folgende Erwägungen maßgeblich:
In der Rechtssprechung des Europäischen Gerichtshofes und des Bundesverwaltungsgerichtes
ist anerkannt, dass Gebiete, die aus fachlicher Sicht zu melden sind, auch dann als FFH- bzw.
Vogelschutzgebiete zu behandeln sind, wenn der Mitgliedstaat, aus welchen Gründen auch
immer, von einer Meldung absieht. Das bedeutet aber nicht, dass sämtliche Landschaftsräume
unter Schutz gestellt werden müssen, in denen durch die entsprechenden Richtlinien geschützte
Arten vorkommen. Vielmehr haben die Mitgliedstaaten die Gebiete auszuwählen, die im
Verhältnis zu anderen Landschaftsteilen am besten die Gewähr für die Verwirklichung der
Richtlinienziele bieten. Nur Lebensräume und Habitate, die für sich betrachtet in signifikanter
Weise zur Arterhaltung in dem betreffenden Mitgliedstatt beitragen, gehören zum Kreis der zu
meldenden geeignetesten Gebiete (Bundesverwaltungsgericht NVwZ 2002, 1103). Die vorliegenden
Nachweise geben keinen Anlass, dem Plangebiet und seiner Bedeutung eine derartige
Bedeutung zuzuweisen.
GfL 311 05096-49 - 154 -