Umweltbericht im PDF-Format - Lilienthal
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11. Allgemein verständliche Zusammenfassung<br />
Um einer Zerschneidung des möglichen Fischotterlebensraumes entgegenzuwirken, wird bei der<br />
Querung der Alten Wörpe durch die Ortsentlastungsstraße der Durchlass auch passierbar für den<br />
Fischotter gestaltet.<br />
Fledermäuse<br />
Im Ergebnis sind bei den meisten Konfliktbereichen geringe oder mittlere Beeinträchtigungen<br />
zu erwarten. Dies wird in Bezug auf Jagdgebiete damit begründet, dass <strong>im</strong> Verhältnis zum<br />
gesamten Habitat jeweils nur sehr geringe Flächenanteile betroffen werden. In Bezug auf die<br />
Zerschneidungswirkungen für die jeweils betroffenen Arten werden durch die hier geplante<br />
Straße bei einer Fahrbahnbreite von 6,5 m, einer Geschwindigkeit von max<strong>im</strong>al möglichen<br />
70 km/h und einem Verzicht auf Beleuchtung die Beeinträchtigungen generell eher als gering<br />
bewertet. Hohe Beeinträchtigungen sind hingegen trotz Erhalt von Teilstrukturen (Hecke,<br />
Graben) durch den großflächigen Verlust von zwei Jagdgebieten durch Überbauung als<br />
Gewerbegebiet (Bereiche Hilligenwarf sowie Klosterwiesen) zu erwarten.<br />
Avifauna<br />
Bei den gefährdeten Offenland-Brutvögel sowie deren Potenzialräume dürfte allen Erfahrungen<br />
nach innerhalb eines Korridors von 50 m rechts und links der Trasse mit einem vollständigen<br />
Verlust der Habitate, in weiterer Entfernung (jeweils 50-200 m) mit erheblichen indirekten<br />
Beeinträchtigungen (Verdrängung, Störung etc.) zu rechnen sein. Erst in einer Distanz von 200-<br />
250 m dürfte ein Einfluss des Bauvorhabens keine erheblichen Auswirkungen mehr nach sich<br />
ziehen. Problematisch stellt sich die Auswirkung der Straße innerhalb des relativ schmalen<br />
Niederungsbereiches der Alten Wörpe zwischen <strong>Lilienthal</strong>-Falkenberg und <strong>Lilienthal</strong>-Trupermoor<br />
dar. Die Ortsumgehungsstraße dürfte eine weit reichende Unterbindung von avifaunistisch<br />
relevanten Biotopverbindungsfunktionen zur Folge haben. Aktuellere Untersuchungen haben<br />
allerdings gezeigt, dass der Niederungsbereich lediglich sehr geringe Ansiedlungspotenziale für<br />
gefährdete Wiesenvögel besitzt. Auch die in 2001 dokumentierten Brutvogelbeobachtungen<br />
deuten weniger auf Brutansiedlungen als vielmehr auf Gastvogelvorkommen bzw. Teillebensraumfunktionen<br />
hin (z.B. des Wachtelkönigs). Für weitere (potenziell) gefährdete<br />
Brutvogelarten, die teilweise den engeren Trassenbereich der geplanten Ortsumgehungsstraße<br />
besiedeln (Kleinspecht, Grünspecht, Gartenrotschwanz, Star, Feldsperling etc.) wird es bei<br />
lokaler Gehölzbeseitigung zu einem Teilverlust von Lebensraumstrukturen kommen.<br />
Fische und Wassermollusken<br />
Durch den Bau ausreichend d<strong>im</strong>ensionierter Durchlässe zur Querung der Alten Wörpe und des<br />
Klosterwiesengrabens werden Beeinträchtigungen auf die Gewässerfauna vermieden. Hohe Beeinträchtigungen<br />
für die Wassermollusken treten durch die Überbauung der Gräben <strong>im</strong> Bereich<br />
des geplanten Gewerbegebiets und <strong>im</strong> Bereich Trupermoor auf (von einer Überbauung sind<br />
Gräben in einem Umfang von 5.356 m² betroffen). Durch die Verlegung des Viehgrabens und<br />
seine Nutzung als Straßenseitengraben (ggf. hydraulischer Stress) kann sich die Situation des<br />
ohnehin naturfernen Gewässers verschlechtern. Steinbeißer und Schlammpeitzger werden möglicherweise<br />
dieses Gewässer auf Grund von Stoffeintrag und hydraulischem Stress nach<br />
Starkregenereignissen nicht mehr nutzen. Im Einzugsgebiet des Klosterwiesengrabens werden<br />
die Gräben nordwestlich der geplanten Ortsentlastungsstraße entkoppelt. das Gewässersystem in<br />
diesem Bereich bleibt komplett vernetzt. Die Durchgängigkeit und Wandermöglichkeit sind<br />
GfL 311 05096-49 - 179 -