Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD
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nen, Wohnungen <strong>und</strong> Sachen usw. eingeräumt<br />
werden.<br />
Die Liste <strong>der</strong> neu einzufügenden Befugnisse<br />
umfasst als Unterpunkte fast alle Buchstaben<br />
des Alphabets. Nicht nur das Institut <strong>der</strong><br />
Online-Durchsuchung wirft eine Vielzahl<br />
von rechtlichen Fragen auf, son<strong>der</strong>n jede <strong>der</strong><br />
oben genannten Befugnisse.<br />
<strong>Das</strong> B<strong>und</strong>eskriminalamt soll ein weites<br />
kaum eingegrenztes Gebiet <strong>der</strong> Gefahrenabwehr<br />
als Aufgabe erhalten. Diese Befugnisse<br />
beziehen sich, an<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> Name des Gesetzes<br />
es vermuten lässt, auch auf Taten des<br />
(rein) inländischen Terrorismus o<strong>der</strong> das, was<br />
dafür gehalten wird.<br />
Dem BKA soll das Recht eingeräumt werden,<br />
ohne Überprüfung durch einen Richter<br />
bei vermeintlicher Gefahr in Verzug bis zu<br />
drei Tagen zu handeln. Der sog. Richtervorbehalt<br />
wird aufgehoben. Die Rasterfahndung<br />
ermöglicht auch den Zugriff auf<br />
Daten Dritter <strong>und</strong> privater Unbeteiligter.<br />
Die Möglichkeiten, heimlich zu ermitteln,<br />
wurden ausgedehnt: die Benachrichtigungspflichten<br />
gegenüber Betroffenen hinsichtlich<br />
von BKA-Maßnahmen wird gelockert, <strong>der</strong><br />
sog. Kernbereichsschutz ausgehöhlt. Kernbereichsrelevante<br />
Gespräche dürfen maschinell<br />
aufgezeichnet werden. Erst zu einem späteren<br />
Zeitpunkt soll über ihre Verwertbarkeit entschieden<br />
werden.<br />
Niemand, <strong>der</strong> etwas mitgehört hat, wird,<br />
wenn er dies auch registriert hat, später auf<br />
diese Erkenntnisse verzichten.<br />
<strong>Das</strong> Trennungsgebot zwischen geheimdienstlicher<br />
<strong>und</strong> polizeilicher Tätigkeit wird<br />
aufgehoben. <strong>Das</strong> Trennungsgebot ist entwickelt<br />
worden als eine Lehre, die aus dem Nationalsozialismus<br />
gezogen wurde. Es sollte<br />
verhin<strong>der</strong>t werden, dass jemand nur auf einen<br />
unbewiesenen, vagen Verdacht hin festgehalten<br />
werden kann o<strong>der</strong> ohne konkreten Anlass<br />
verfolgt wird. Bis jetzt war dies ein wesentlicher<br />
Teil unserer heutigen verfassungsrechtlichen<br />
Ordnung. Je<strong>der</strong> Bürger <strong>und</strong> jede<br />
Bürgerin konnte das Trennungsgebot plastisch<br />
<strong>und</strong> praktisch erfahren: Polizisten dürfen<br />
unmittelbar in Freiheiten <strong>der</strong> Bürger eingreifen<br />
<strong>und</strong> Zwänge ausüben, allerdings nur<br />
offen <strong>und</strong> unter gerichtlicher Kontrolle. Dazu<br />
gehört, dass sie Uniformen tragen <strong>und</strong> sich als<br />
Polizisten zu erkennen geben. Geheimdienstler<br />
hingegen dürfen aufklären <strong>und</strong> dies auch<br />
verdeckt ohne Wissen <strong>der</strong> Betroffenen <strong>und</strong><br />
ohne Kontrolle durch eine Staatsanwaltschaft<br />
o<strong>der</strong> einen Richter. Dazu jedoch dürfen sie<br />
niemanden festhalten, verhören o<strong>der</strong> befragen.<br />
Stehen solche Maßnahmen an, müssen<br />
sie ihre Informationen <strong>der</strong> Polizei weitergeben.<br />
<strong>Das</strong> neue BKA-Gesetz dagegen verquickt<br />
heimliche Ermittlungen mit polizeilicher Tätigkeit,<br />
ohne zu legitimieren, warum dies nö-<br />
LANDESVERBAND<br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
tig ist <strong>und</strong> ohne darzustellen, wie ein Missbrauch<br />
dieser Mischung aus Heimlichkeit,<br />
fehlen<strong>der</strong> Kontrolle o<strong>der</strong> großen Eingriffsbefugnissen<br />
zu verhin<strong>der</strong>n ist. Die Ereignisse<br />
vom 11.09.2001 dürfen nicht weiter dazu<br />
dienen, dass bürgerliche Freiheitsrechte abgebaut<br />
werden <strong>und</strong> dass mit <strong>der</strong> Begründung einer<br />
vermeintlichen terroristischen Bedrohung<br />
von sog. Sicherheitspolitikern weitere Verschärfungen<br />
gefor<strong>der</strong>t werden.<br />
Es ist Aufgabe des Staates, unsere Freiheit<br />
zu schützen, nicht uns auszuspähen, zu überwachen<br />
<strong>und</strong> sich Daten zu verschaffen, mit<br />
denen ganz schnell alle unsere Lebensäußerungen<br />
abrufbar sind.<br />
Der 11. ordentliche Landesparteitag (25.<br />
<strong>und</strong> 26. April 2009 in Salem) wurde einberufen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Fristenplan <strong>und</strong> die Tages- <strong>und</strong><br />
Geschäftsordnung wurde beschlossen.<br />
Es wurde beschlossen, dass die Postkarten<br />
zur Kommunalwahl in den Regionen RÜG,<br />
NVP, OVP <strong>und</strong> DM vom <strong>SPD</strong>-<strong>Partei</strong>vorstand<br />
finanziert werden, die an<strong>der</strong>en Kreise<br />
werden eine Selbstverteilung vornehmen.<br />
B Ständige Arbeitsgruppen<br />
des Landesvorstandes<br />
B 1 Projektgruppe<br />
Mitglie<strong>der</strong>entwicklung<br />
Leitung:<br />
Dr. Ulrike Lehmann-Wandschnei<strong>der</strong><br />
Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgruppe trafen sich<br />
im Zeitraum von April <strong>2007</strong> bis Ende <strong>2008</strong><br />
zu mehreren Sitzungen. Die Beteiligung lag<br />
konstant zwischen fünf <strong>und</strong> fünfzehn Personen,<br />
so dass eine kontinuierliche Arbeitsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> AG je<strong>der</strong>zeit gesichert war. Die<br />
Entscheidung, die Regionalgeschäftsführer in<br />
die Arbeit mit einzubeziehen, hat sich als<br />
fruchtbar erwiesen.<br />
Ergebnisse waren u.a.<br />
■ die Initiierung <strong>und</strong> Begleitung einer Ortsvereinsanalyse<br />
sowie die Erarbeitung von<br />
Handlungsanweisungen zur Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Glie<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>.<br />
■ die Erstellung eines Referentenpools für<br />
die Ortsvereine <strong>der</strong> <strong>SPD</strong><br />
■ die Aktualisierung des OV-Ordners<br />
■ die Weiterführung <strong>der</strong> Kampagne „Aktive<br />
Fläche“<br />
■ die Neuregelung des „Austrittskontaktes“<br />
durch den Landesverband<br />
■ die Vereinheitlichung <strong>der</strong> Telefonbucheinträge<br />
■ die Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung des<br />
Sommerfestes <strong>2008</strong><br />
■ die Initiierung von Maßnahmen, die die<br />
<strong>SPD</strong>-Arbeit familienfre<strong>und</strong>licher machen<br />
sollen, z.B. Baby-Begrüßungspaket<br />
■ OV-Umfrage zur Bedarfsermittlung<br />
■ Initiierung von gemeinsamen Treffen <strong>und</strong><br />
Aktivitäten <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaften<br />
■ Initiierung von Neumitglie<strong>der</strong>treffen<br />
B 2 Fachausschuss Umwelt<br />
(Umweltforum)<br />
Im Umweltforum engagierten sich zahlreiche<br />
Genossinnen <strong>und</strong> Genossen. Im Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> Arbeit stand die Entwicklung einer<br />
„Nachhaltigkeitspolitik“ für unser B<strong>und</strong>esland.<br />
Dabei wurden die Potentiale für die<br />
verschiedenen Erneuerbaren Energien in<br />
Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Weiterhin<br />
wurden dezentrale Energieversorgungslösungen<br />
<strong>und</strong> Energieeffizienzgewinne<br />
analysiert. Landtagsanträge wurden vorberaten,<br />
so zum Klimawandel <strong>und</strong> zum Konzept<br />
„Energieland 2020“.<br />
Ein Arbeitsschwerpunkt war auch <strong>der</strong> geplante<br />
Bau eines Steinkohlekraftwerks in<br />
Lubmin. Hier wurden die Zwischenergebnisse<br />
<strong>der</strong> AG Steinkohle erörtert, die den Halbierungsbeschluss<br />
gefasst hat.<br />
Bis Mitte <strong>2008</strong> leitete Gottfried Timm das<br />
Umweltforum, anschließend Stephan Kerth.<br />
B 3 Öffentlichkeitsarbeit<br />
Der Landesverband veröffentlicht regelmäßig<br />
Pressemitteilungen zu aktuellen politischen<br />
Anlässen <strong>und</strong> zu Beschlüssen, die <strong>der</strong> Landesvorstand<br />
fasst.<br />
Pressemitteilungen werden auch über unser<br />
Internetportal www.spd-mv.de veröffentlicht.<br />
Für die Mitgliedschaft ist nach wie vor die<br />
Mitglie<strong>der</strong>zeitschrift „Vorwärts“ mit dem Regionalteil<br />
Nordostpost eine wichtige Informationsplattform.<br />
Diese Informationsmöglichkeit<br />
bleibt auch im Multimediazeitalter wichtig,<br />
da nicht alle Mitglie<strong>der</strong> über einen regelmäßigen<br />
Internetzugang verfügen.<br />
Neben dem „Vorwärts“ gibt es für alle<br />
<strong>SPD</strong>-Mitglie<strong>der</strong> das sozialdemokratische Magazin<br />
„Horizonte“. Hier können Themen vertieft<br />
dargestellt <strong>und</strong> auch gegensätzliche Positionen<br />
diskutiert werden. „Horizonte“ trägt<br />
damit wesentlich zum innerparteilichen Informations-<br />
<strong>und</strong> Gedankenaustausch bei. <strong>Das</strong><br />
Redaktionsteam arbeitet ehrenamtlich <strong>und</strong><br />
besteht aus Stephan Bliemel, Mathias Brodkorb,<br />
Susanne Bliemel, Erik Gurgsdies <strong>und</strong><br />
Silke-Maria Preßentin .<br />
B 4 Kampagnen<br />
Der Landesvorstand hat auf Initiativer <strong>der</strong><br />
AG Mitglie<strong>der</strong>entwicklung beschlossen, dass<br />
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