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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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BESCHLÜSSE & ERKLÄRUNGEN<br />

PRÄSIDIUM – PARTEIVORSTAND – PARTEIRAT – SPE – SI<br />

Bereits heute finden allein im Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren Energien<br />

mehr als 214.000 Menschen eine qualifizierte <strong>und</strong> zukunftssichere Beschäftigung,<br />

bis 2020 können sogar 500.000 Jobs in dieser Branche<br />

entstehen. Außerdem sind allein im letzten Jahr 265.000 Wohnungen<br />

<strong>und</strong> Eigenheime mit dem CO 2-Gebäudesanierungsprogramm erneuert<br />

worden. Wir haben damit Investitionen in Höhe von 11 Milliarden<br />

Euro ausgelöst <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 900.000 Tonnen CO 2-Ausstoß dauerhaft<br />

jährlich vermieden. Jede investierte Milliarde Euro sichert <strong>und</strong> schafft<br />

25.000 Arbeitsplätze im Handwerk <strong>und</strong> bei Baudienstleistungen. Unsere<br />

Ökologische Industriepolitik trägt so zu beiden Zielen, Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> Vollbeschäftigung, gleichermaßen bei.<br />

Die zentrale Aufgabe politischen <strong>und</strong> staatlichen Handelns ist es,<br />

die notwendigen Rahmenbedingungen für eine schnelle <strong>und</strong> wettbewerbsfähige<br />

Entwicklung neuer Technologien in <strong>der</strong> Produktion <strong>und</strong><br />

im Verbrauch von Energie zu schaffen <strong>und</strong> auszubauen. <strong>Das</strong> Ziel ist<br />

<strong>der</strong> Umbau <strong>der</strong> gesellschaftlichen Energiebasis durch unsere Ökologische<br />

Industriepolitik.<br />

Notwendig ist auch, unser Alltagsleben klimafre<strong>und</strong>licher zu gestalten.<br />

Dazu sollen eine breit aufgestellte Information <strong>der</strong> Öffentlichkeit,<br />

eine ausgebaute Energieberatung <strong>und</strong> Transparenz bei <strong>der</strong> Klimafre<strong>und</strong>lichkeit<br />

von Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen beitragen.<br />

Dafür wollen wir einen staatlichen Rahmen setzen, <strong>der</strong> auf marktwirtschaftliche<br />

Anreize wo möglich <strong>und</strong> auf Ordnungspolitik wo nötig<br />

für die Durchsetzung effizienter <strong>und</strong> erneuerbarer Energietechnologien<br />

setzt. Für uns stehen daher die Steigerung <strong>der</strong> Investitionen in<br />

Forschung <strong>und</strong> Technologie, mehr Wettbewerb auf dem Energiemarkt,<br />

attraktive Marktanreizprogramme sowie befristete steuerliche<br />

Anreize im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Mit Ordnungsrecht ergänzen wir das Marktsystem,<br />

wo die Marktakteure zu langsam handeln. Zum Beispiel muss<br />

die Politik für mehr Tempo bei Effizienzstandards sorgen, den rechtlichen<br />

Rahmen für einen schnelleren Umbau zu einem klimafre<strong>und</strong>licheren<br />

Energiesystem schaffen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umsetzung auch kontrollieren.<br />

Der <strong>SPD</strong>-<strong>Partei</strong>vorstand wird sich gemeinsam mit <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

in den nächsten Wochen intensiv an <strong>der</strong> Diskussion über<br />

ein nationales Aktionsprogramm Klimaschutz <strong>und</strong> nachhaltige Energieversorgung<br />

beteiligen. Zu zahlreichen notwendigen Klimaschutzinstrumenten<br />

werden wir bis zum Sommer konkrete Gesetzentwürfe, Eckpunkte<br />

<strong>und</strong> Entschließungsanträge vorlegen. Gemeinsames Leitmotiv<br />

wird dabei unser Ansatz einer Ökologischen Industriepolitik sein.<br />

<strong>Partei</strong>vorstand, 27. April <strong>2007</strong><br />

Aufruf zum 1. Mai <strong>2007</strong>:<br />

Gute Arbeit – Gerechte Löhne –<br />

Aufschwung für alle<br />

Der Deutsche Gewerkschaftsb<strong>und</strong> stellt die K<strong>und</strong>gebungen des diesjährigen<br />

1. Mai unter das Motto: „Du hast mehr verdient! Mehr Respekt.<br />

Soziale Sicherheit. Gute Arbeit.“<br />

Unser Land befindet sich im Aufschwung. Die Wirtschaft wächst,<br />

die Beschäftigung nimmt zu, die Arbeitslosigkeit sinkt deutlich. <strong>Das</strong><br />

sind gute Nachrichten. Dies ist ein Erfolg sozialdemokratischer Regierungsverantwortung.<br />

Es gibt aber keinen Gr<strong>und</strong>, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen.<br />

Unser zentrales Ziel ist die deutlichere Reduzierung <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit.<br />

Unsere Politik zielt auf stetiges Wachstum, denn nur so kann ein<br />

hohes Beschäftigungsniveau gesichert werden.<br />

■ Wir stärken die öffentlichen <strong>und</strong> privaten Investitionen.<br />

■ Wir stärken die Zielgenauigkeit <strong>der</strong> aktiven Arbeitsmarktpolitik.<br />

■ Wir entwickeln neue Angebote für Personengruppen, die beson<strong>der</strong>e<br />

Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt haben.<br />

Wir wollen, dass möglichst viele Menschen von dem wirtschaftlichen<br />

Aufschwung profitieren. Wir wollen mehr Arbeit, weniger Arbeitslosigkeit.<br />

Wir orientieren uns dabei am Leitbild <strong>der</strong> guten Arbeit.<br />

<strong>Das</strong> Arbeitsleben ist von einer größeren Vielfalt <strong>der</strong> Erwerbsformen<br />

gekennzeichnet. Chancen auf mehr Selbstbestimmung <strong>und</strong> persönliche<br />

Freiräume einerseits steht größerer Druck <strong>und</strong> wachsende soziale<br />

Unsicherheit entgegen. Der rechtliche Schutz <strong>der</strong> Arbeit muss deshalb<br />

in beson<strong>der</strong>em Maße gewährleistet sein. Mehr Flexibilität darf nicht zu<br />

mehr prekären Arbeitsverhältnissen führen. Gerade junge Menschen<br />

brauchen Planungssicherheit <strong>und</strong> Perspektive.<br />

Der Wandel <strong>der</strong> Arbeitsgesellschaft ist gestaltbar. Je<strong>der</strong> Mensch<br />

muss in Würde arbeiten können. Wir erhalten die Teilhabe <strong>der</strong> Arbeitnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer durch die gesetzliche Absicherung<br />

<strong>der</strong> Mitbestimmung auf gleicher Augenhöhe. Wir verteidigen die Tarifautonomie<br />

<strong>und</strong> den Flächentarifvertrag. Der gesetzliche Kündigungsschutz<br />

steht für uns nicht zur Disposition.<br />

Wir wollen gerechte Löhne für gute Arbeit <strong>und</strong> gleichen Lohn für<br />

gleiche Arbeit. Die Arbeitnehmerinnen <strong>und</strong> Arbeitnehmer erwarten zu<br />

Recht, angemessen am wirtschaftlichen Aufschwung beteiligt zu werden.<br />

Gerechter Lohn heißt auch: Lohndumping verboten. Deshalb wollen<br />

wir auch in unserem Land endlich Mindestlöhne durchsetzen.<br />

Wir rufen die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Sozialdemokratischen</strong> <strong>Partei</strong> dazu auf,<br />

gemeinsam mit den Gewerkschaften am 1. Mai <strong>2007</strong> zu demonstrieren:<br />

für gute Arbeit <strong>und</strong> gerechte Löhne. Wir wollen, dass <strong>der</strong> Aufschwung<br />

allen zu gute kommt.<br />

Präsidium, 4. Juni <strong>2007</strong><br />

„Neue Energie –<br />

Sozialdemokratische Energie<strong>und</strong><br />

Klimapolitik<br />

für das 21. Jahrhun<strong>der</strong>t“<br />

1. <strong>Das</strong> magische Viereck gestalten –<br />

Klimaschutz, Wettbewerbsfähigkeit,<br />

Innovationskraft, Versorgungssicherheit<br />

Die nationale, europäische <strong>und</strong> internationale Energiepolitik ist an einer<br />

Weggabelung angekommen. <strong>2007</strong> ist ein Schlüsseljahr für die<br />

Energie- <strong>und</strong> Klimapolitik national, europäisch <strong>und</strong> international. Sowohl<br />

auf nationaler Ebene im Energiegipfel-Prozess, auf europäischer<br />

Ebene bei den Beratungen zum „Energiepaket“ <strong>der</strong> Kommission als<br />

auch auf G8-Ebene spielt die Energiepolitik die zentrale Rolle. Es geht<br />

dabei um nichts weniger als die Frage, wie wir unsere Energieversorgung<br />

völlig neu gestalten, um einer 3-fachen Herausfor<strong>der</strong>ung zu begegnen:<br />

■ dem Klimawandel,<br />

■ <strong>der</strong> Ressourcenknappheit <strong>und</strong><br />

■ einer nachhaltig orientierten wirtschaftlichen Entwicklung.<br />

Wir Sozialdemokratinnen <strong>und</strong> Sozialdemokraten verfolgen das klare<br />

Ziel, unsere Energieversorgung sicher, effizient <strong>und</strong> umwelt- sowie

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