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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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Die Mitglie<strong>der</strong>entwicklung in unserem<br />

Landesverband ist im Berichtszeitraum – wie<br />

in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> insgesamt – weiterhin rückläufig,<br />

aber <strong>der</strong> negative Trend hat sich im Verlauf<br />

<strong>der</strong> vergangenen zwei Jahre deutlich abgeschwächt.<br />

Zum Jahresende 2006 war unsere<br />

Mitglie<strong>der</strong>zahl gegenüber dem Höchststand<br />

von 1998 mit 6.154 Mitglie<strong>der</strong>n auf 4.538<br />

gesunken. In den beiden Jahren 2005 <strong>und</strong><br />

2006 hatten wir im Saldo 207 Mitglie<strong>der</strong> verloren.<br />

Mit einem Verlust von 284 Mitglie<strong>der</strong>n<br />

in den Jahren <strong>2007</strong> <strong>und</strong> <strong>2008</strong> hat sich diese<br />

Entwicklung lei<strong>der</strong> fortgesetzt.<br />

Hinter diesen Zahlen verbergen sich 389<br />

Austritte im Zeitraum zwischen 11/2006–09/<br />

<strong>2008</strong>. Dem stehen 216 Eintritte gegenüber.<br />

Diese negative Gesamtentwicklung wird in<br />

den Jahren <strong>2007</strong> <strong>und</strong> <strong>2008</strong> durch eine leicht<br />

negative „Wan<strong>der</strong>ungsbilanz“ (Wechsel des<br />

Landesverbands) <strong>und</strong> eine zunehmende Zahl<br />

von Sterbefällen verstärkt. Die geringere Zahl<br />

<strong>der</strong> Neueintritte im Vergleich zum vorherigen<br />

Berichtszeitraum – in 2005 <strong>und</strong> 2006 waren<br />

512 neue Mitglie<strong>der</strong> zu uns gekommen –<br />

muss mit Blick auf den deutlichen Zusammenhang<br />

zwischen Wahlkämpfen <strong>und</strong> politischem<br />

Engagement betrachtet werden. In<br />

diesen Phasen ist die <strong>Partei</strong> deutlich präsenter<br />

<strong>und</strong> die Bereitschaft, sich zu engagieren, höher.<br />

Die höchsten Eintrittszahlen im Zeitraum<br />

2005/2006 hatten wir in den Monaten<br />

r<strong>und</strong> um die B<strong>und</strong>estags- <strong>und</strong> die Landtagswahl<br />

erreicht. Lei<strong>der</strong> hat sich <strong>2007</strong>/<strong>2008</strong>, in<br />

<strong>der</strong> Phase nach diesen wichtigen Urnengängen,<br />

diese Eintrittsdynamik nicht fortgesetzt.<br />

Der Frauenanteil im Landesverband liegt<br />

inzwischen bei 27 %. Er hat sich über die Jahre<br />

langsam gesteigert <strong>und</strong> es besteht Hoffnung,<br />

dass sich diese Entwicklung fortsetzt,<br />

denn <strong>der</strong> Frauenanteil an den Eintritten liegt<br />

mit 29 % leicht darüber. Im Bereich des politischen<br />

Nachwuchses zeigt sich eine erfreuliche<br />

Tendenz. Die Zahl <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Mitglie<strong>der</strong> unter<br />

35 Jahren konnte im Berichtszeitraum von<br />

678 Mitglie<strong>der</strong>n (15 %) auf 690 Mitglie<strong>der</strong><br />

(16 %) erhöht werden. Darüber hinaus sind<br />

momentan 49 junge Menschen als Nicht-<br />

<strong>SPD</strong>-Mitglie<strong>der</strong> bei den Jusos organisiert, die<br />

für eine <strong>SPD</strong>-Mitgliedschaft gewonnen werden<br />

sollen. Erfreulich im Hinblick auf die<br />

Entwicklung unserer Altersstruktur ist <strong>der</strong><br />

Blick auf die Eintritte: Über 28 % <strong>der</strong> neuen<br />

Mitglie<strong>der</strong> sind im Alter bis 21 Jahre <strong>und</strong><br />

63 % sind noch im Juso-Alter, also unter 35<br />

Jahren alt.<br />

Unser ursprüngliches Ziel, die Mitglie<strong>der</strong>zahl<br />

im Berichtszeitraum zu steigern, konnte<br />

nicht erreicht werden. Zwar scheint die Austrittswelle<br />

<strong>der</strong> Jahre 2003/2004 verebbt; neue,<br />

junge Mitglie<strong>der</strong> <strong>und</strong> damit künftige Aktive<br />

kommen zu uns <strong>und</strong> wollen mitarbeiten. Momentan<br />

liegt jedoch das Verhältnis zwischen<br />

Austritten <strong>und</strong> Eintritten bei etwa 2:1. Die<br />

LANDESVERBAND<br />

SACHSEN-ANHALT<br />

Bedeutung demografischer Faktoren (Todesfälle,<br />

Abwan<strong>der</strong>ung) für die Gesamtentwicklung<br />

nimmt zu.<br />

Diskussion<br />

zum Hamburger Programm<br />

Im Zeitraum vom 1. 6. <strong>2007</strong>–6. 7. <strong>2007</strong> fanden<br />

in Dessau, Halle, Stendal, Wernigerode <strong>und</strong><br />

Magdeburg Mitglie<strong>der</strong>foren zur Zukunfts- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>satzprogrammdebatte statt. Die Foren<br />

standen allen Mitglie<strong>der</strong>n offen <strong>und</strong> hatten<br />

jeweils ein an<strong>der</strong>es Schwerpunktthema. Nach<br />

Impulsreferaten von B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landespolitikern<br />

entwickelten sich anregende Diskussionen.<br />

„Vorsorgen<strong>der</strong> Sozialstaat“<br />

1. 6. <strong>2007</strong>, Dessau<br />

„Bildung von Anfang an“<br />

8. 6. <strong>2007</strong>, Halle<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

22. 6. <strong>2007</strong>, Stendal<br />

Friedenspolitik <strong>und</strong> soziales Europa<br />

29. 6. <strong>2007</strong>, Wernigerode<br />

Politik für Wachstum <strong>und</strong> neue Arbeit<br />

6. 7. <strong>2007</strong>, Magdeburg<br />

In den Kreisverbänden <strong>und</strong> Ortsvereinen<br />

fanden ebenfalls zahlreiche Diskussionsr<strong>und</strong>en<br />

unter den Mitglie<strong>der</strong>n statt. Der außerordentliche<br />

Landesparteitag in Halle (15. 9.<br />

<strong>2007</strong>) griff diese Diskussionen auf, zum<br />

Hamburger Programmparteitag (26.–28. 10.<br />

<strong>2007</strong>) wurden durch den Landesverband zwei<br />

Initiativanträge – zum Gr<strong>und</strong>wert Solidarität<br />

sowie zur Rückgewinnung politischer Handlungsmacht<br />

– gestellt, die jedoch keine Mehrheit<br />

fanden.<br />

Kommunalwahlen<br />

<strong>2007</strong> <strong>und</strong> <strong>2008</strong><br />

Im Berichtszeitraum fanden in Sachsen-Anhalt<br />

zweimal Kommunalwahlen statt. Zum<br />

einen betraf dies die im Zuge <strong>der</strong> Kreisgebietsreform<br />

neu zu wählenden Kreistage <strong>und</strong><br />

Landräte (22. 4. <strong>2007</strong>). Bei den Kreistagswahlen<br />

wurde die <strong>SPD</strong> mit 20,5 % zweitstärkste<br />

Kraft nach <strong>der</strong> CDU mit 34,1 %,<br />

aber vor <strong>der</strong> Linkspartei/PDS mit 19,2 %<br />

(Summe <strong>der</strong> 9 Landkreise). <strong>Das</strong> Wahlergebnis<br />

in Dessau-Roßlau lag deutlich dahinter<br />

(16,0 %). Von unseren Landratskandidaten<br />

konnte lediglich Ulrich Gerstner im Salzlandkreis<br />

die Wahl gewinnen. In allen an<strong>der</strong>en fusionierten<br />

Landkreisen ging diese Wahl –<br />

wenn auch z.T. sehr knapp wie im Saalekreis<br />

<strong>und</strong> Landkreis Mansfeld-Südharz – verloren.<br />

Zum an<strong>der</strong>en fanden zwischen dem 24. 2.<br />

<strong>und</strong> dem 31. 8. <strong>2008</strong> Kommunalwahlen<br />

statt, bei denen haupt- <strong>und</strong> ehrenamtliche<br />

(Ober-) BürgermeisterInnen in kreisangehörigen<br />

Gemeinden <strong>und</strong> <strong>der</strong> kreisfreien Landes-<br />

hauptstadt Magdeburg sowie <strong>der</strong> Landrat im<br />

Altmarkkreis Salzwedel neu gewählt wurden.<br />

Insgesamt muss festgestellt werden, dass es<br />

uns in lediglich 18 von 47 Städten gelungen<br />

ist, <strong>SPD</strong>-KandidatInnen für die kommunalen<br />

Spitzenämter aufzustellen. Dies ist für die<br />

Verankerung <strong>der</strong> <strong>Partei</strong> vor Ort, an <strong>der</strong> Wurzel<br />

politischen Engagements, keineswegs zufriedenstellend.<br />

Unsere Amtsinhaber konnten<br />

ihre Positionen zum Großteil verteidigen; bitter<br />

ist <strong>der</strong> Verlust des Landratsamts im Altmarkkreis<br />

Salzwedel.<br />

Die <strong>SPD</strong> stellt nun insgesamt 13 hauptamtliche<br />

OberbürgermeisterInnen <strong>und</strong> Bürgermeister<br />

sowie einen Landrat. Hinzu kommen<br />

52 ehrenamtliche <strong>SPD</strong>-Bürgermeister<br />

mit regionalen Schwerpunkten in den Landkreisen<br />

Börde (10) <strong>und</strong> Salzland (8). Mit lokaler<br />

<strong>SPD</strong>-Unterstützung gewählt wurden 14<br />

ehrenamtliche Bürgermeister, vor allem im<br />

Landkreis Mansfeld-Südharz.<br />

„Ortsvereinstour“<br />

Erstmalig wurde im Jahr <strong>2008</strong> die „Ortsvereinstour“<br />

als Projekt des Landesvorstands, gemeinsam<br />

mit den Spitzen <strong>der</strong> Landtagsfraktion,<br />

den MinisterInnen <strong>und</strong> StaatssekretärInnen<br />

sowie den MdB/MdEP aus Sachsen-Anhalt<br />

geplant <strong>und</strong> durchgeführt. <strong>Das</strong> Ziel<br />

bestand darin, alle Ortsvereine im Land zu<br />

besuchen <strong>und</strong> die beidseitige Kommunikation<br />

zu verbessern. Insbeson<strong>der</strong>e bei kleineren<br />

<strong>und</strong> „abgelegenen“ Ortsvereinen traf dieses<br />

Ansinnen auf ein sehr positives Echo. Es wurde<br />

angeregt, die Ortsvereinstour in den kommenden<br />

Jahren fortzuführen, was als Erfolg<br />

für das Gesamtprojekt zu bewerten ist.<br />

Projektgruppen<br />

Die Arbeit <strong>der</strong> Projektgruppe „Mitglie<strong>der</strong>“ unter<br />

Leitung von Marko Mühlstein wurde fortgesetzt.<br />

Neben <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>werbung hat diese<br />

Projektgruppe die Mitglie<strong>der</strong>bindung, -aktivierung<br />

sowie Bildungsarbeit im Blick. Diese<br />

drei Arbeitsfel<strong>der</strong> erfuhren im Berichts-<br />

Präsentation <strong>der</strong> Gewinner des Mitglie<strong>der</strong>preises<br />

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