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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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des dort erreichten Kompromisses mit dem<br />

12. R<strong>und</strong>funkän<strong>der</strong>ungsstaatsvertrages begleitet.<br />

Die <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion hat sich auf<br />

europäischer wie auch auf nationaler Ebene für<br />

den Erhalt des öffentlich-rechtlichen Medienangebotes<br />

<strong>und</strong> die Fortentwicklung <strong>der</strong> bewährten<br />

<strong>und</strong> leistungsfähigen dualen R<strong>und</strong>funkordnung<br />

in Deutschland zu einer dualen<br />

Medienordnung sowie für die Sicherstellung<br />

<strong>der</strong> Zukunftsfähigkeit des öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funks starkgemacht. Die gesetzlichen<br />

Vorgaben sollen es dem öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funk ermöglichen, seinen Funktionsauftrag<br />

zu erfüllen, <strong>der</strong> neben seiner Rolle<br />

für die Meinungs- <strong>und</strong> Willensbildung, neben<br />

Information, Bildung <strong>und</strong> Unterhaltung auch<br />

seine kulturelle Verantwortung umfasst.<br />

R<strong>und</strong>funk <strong>und</strong> eine freie Presse gehören<br />

zum unverzichtbaren Kern einer Demokratie.<br />

Die <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion hat immer darauf<br />

gedrängt, die R<strong>und</strong>funk- <strong>und</strong> Pressefreiheit<br />

<strong>und</strong> die Vielfalt <strong>der</strong> Medien sicherzustellen<br />

<strong>und</strong> zu wahren. Dies gilt sowohl für den<br />

Erhalt <strong>der</strong> vielfaltsichernden Maßnahmen als<br />

auch für die Wahrung <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit<br />

von staatlichen Maßnahmen etwa im<br />

Rahmen <strong>der</strong> Strafverfolgung.<br />

Im Februar <strong>2008</strong> haben wir den Antrag<br />

<strong>der</strong> Koalitionsfraktionen „Wertvolle Computerspiele<br />

för<strong>der</strong>n“ verabschiedet. Kern <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ungen<br />

ist die Schaffung eines Preises für qualitativ<br />

hochwertige sowie kulturell <strong>und</strong> pädagogisch<br />

wertvolle Computerspiele. Damit<br />

folgt <strong>der</strong> B<strong>und</strong>estag einer Initiative <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-<br />

B<strong>und</strong>estagsfraktion <strong>und</strong> setzt mit diesem, von<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung im Frühjahr 2009 erstmalig<br />

verliehenen Preis ein bislang einmaliges<br />

Zeichen für Anerkennung <strong>der</strong> kulturellen<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichen Bedeutung von Computerspielen<br />

in Deutschland.<br />

Immer mehr Kin<strong>der</strong>, Jugendliche <strong>und</strong> Erwachsene<br />

verbringen immer mehr Zeit mit<br />

Computerspielen, Internet <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Medien.<br />

Diese exzessive Mediennutzung kann<br />

mit suchtähnlichen Erscheinungen verb<strong>und</strong>en<br />

sein. In unserem Koalitionsantrag zur Medien<strong>und</strong><br />

Onlinesucht thematisieren wir zentrale Aspekte<br />

dieses noch weitgehend unerforschten<br />

Phänomens. Über die Frage <strong>der</strong> Anerkennung<br />

von Medien- <strong>und</strong> Onlinesucht als Krankheit<br />

hinaus ist uns beson<strong>der</strong>s die Stärkung <strong>der</strong> Verantwortung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kompetenz sowohl von<br />

Medienanbietern als auch Mediennutzern<br />

wichtig. Aus unserer Sicht ist Medienkompetenz<br />

eine Schlüsselqualifikation in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsgesellschaft<br />

<strong>und</strong> hilft, sich in einer medial geprägten<br />

Welt zu Recht zu finden. Wir for<strong>der</strong>n<br />

deshalb die För<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Unterstützung<br />

von Medienkompetenz sowohl für Kin<strong>der</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche als auch für Erwachsene sowie<br />

die Verankerung von Medienk<strong>und</strong>e als regulärem<br />

Schulfach in den Län<strong>der</strong>n.<br />

BUNDESTAGSFRAKTION<br />

Sport<br />

Sport ist die größte Bürgerbewegung<br />

Deutschlands: 27,5 Millionen Sportlerinnen<br />

<strong>und</strong> Sportler sind in r<strong>und</strong> 90.000 Vereinen<br />

organisiert, 2,7 Millionen Ehrenamtliche leisten<br />

r<strong>und</strong> 500 Millionen Arbeitsst<strong>und</strong>en pro<br />

Jahr im Sport. Die <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

ist sich ihrer Verantwortung für den Sport bewusst<br />

<strong>und</strong> wir haben dies auch mit dem Koalitionsantrag<br />

Gesellschaftliche Bedeutung des<br />

Sports noch einmal betont. Mit unseren Initiativen<br />

wurden <strong>und</strong> werden weitere Verbesserungen<br />

für den Breiten- <strong>und</strong> Spitzensport erreicht.<br />

Wir haben unserer For<strong>der</strong>ung nach <strong>der</strong> Aufnahme<br />

des Sports als Staatsziel in das Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

durch einen Beschluss <strong>der</strong> Fraktion Nachdruck<br />

verliehen. Der Sport ist bereits in 15<br />

von 16 Landesverfassungen verankert <strong>und</strong> verdient<br />

auch eine Erwähnung im Gr<strong>und</strong>gesetz.<br />

Eine Erweiterung des Gr<strong>und</strong>gesetzes würde<br />

nicht nur eine symbolische Wertschätzung für<br />

die Bedeutung des Sports für das Individuum<br />

<strong>und</strong> für die Gesellschaft ausdrücken, son<strong>der</strong>n<br />

vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Kompetenzdiskussion<br />

um die Sportför<strong>der</strong>ung auch für eine Verstetigung<br />

<strong>der</strong> Verantwortlichkeit des B<strong>und</strong>es in<br />

diesem Bereich zu sorgen.<br />

Die Dopingbekämpfung haben wir konsequent<br />

voran getrieben <strong>und</strong> dazu das Gesetz zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Bekämpfung des Dopings im<br />

Sport verabschiedet. Wir haben darin die<br />

Strafbarkeit des Besitzes nicht geringer Mengen<br />

bestimmter Dopingsubstanzen eingeführt.<br />

Eine Einigung auf eine generelle Strafbarkeit<br />

des Besitzes scheiterte am Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> Unionsfraktion. <strong>Das</strong> Gesetz beinhaltet<br />

u.a. auch eine Kennzeichnungspflicht für dopingrelevante<br />

Arzneimittel <strong>und</strong> eine Zuständigkeit<br />

des BKA für die Fälle des international<br />

organisierten Handels mit Arzneimitteln.<br />

Es wird sich zeigen, ob die neuen Regelungen<br />

ausreichen, um die Dopingbekämpfung wirklich<br />

dauerhaft zu optimieren. Wir werden<br />

dies beobachten <strong>und</strong> uns gegebenenfalls für<br />

weitergehende Maßnahmen einsetzen.<br />

Als weiteren Schritt in <strong>der</strong> internationalen<br />

Zusammenarbeit bei <strong>der</strong> Dopingbekämpfung<br />

haben wir das Internationale Übereinkommen <strong>der</strong><br />

UNESCO vom 19. Oktober 2005 gegen Doping im<br />

Sport ratifiziert.<br />

Bereits heute stellt <strong>der</strong> Bereich des Gendopings<br />

eine zunehmende Gefährdung des<br />

Sports dar. Auf unsere Initiative hin geht eine<br />

Studie des Büros für Technikfolgenabschätzung<br />

zum Thema Gendoping zurück, die in einer<br />

Anhörung des Sportausschusses vorgestellt<br />

<strong>und</strong> auch im B<strong>und</strong>estag intensiv diskutiert<br />

wurde <strong>und</strong> die die aktuelle <strong>und</strong> zukünftige<br />

Gefahr dieser Methode <strong>der</strong> unerlaubten<br />

Leistungssteigerung mehr als deutlich gemacht<br />

hat.<br />

Wir haben eine deutliche Erhöhung <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>esmittel für den Spitzensport erreicht –<br />

das gilt selbstverständlich auch für den Sport<br />

<strong>der</strong> Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen. Zusätzlich<br />

zur finanziellen Unterstützung des Spitzensports<br />

stellt <strong>der</strong> B<strong>und</strong> bei B<strong>und</strong>eswehr,<br />

B<strong>und</strong>espolizei <strong>und</strong> Zoll Personalstellen für<br />

Spitzensportlerinnen <strong>und</strong> Spitzensportler zur<br />

Verfügung. Auf unserer Initiative beruht <strong>der</strong><br />

Beschluss des B<strong>und</strong>estages „Duale Karrieren im<br />

Spitzensport för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> den Hochschulsport strategisch<br />

weiterentwickeln“. Wir haben uns erfolgreich<br />

für die Anhebung <strong>der</strong> Sportför<strong>der</strong>plätze<br />

bei <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eswehr eingesetzt. Derzeit<br />

profitieren 1044 Spitzensportlerinnen <strong>und</strong><br />

Spitzensportler bei <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eswehr (824),<br />

<strong>der</strong> B<strong>und</strong>espolizei (160) <strong>und</strong> beim Zoll (60)<br />

von diesen spitzensportfre<strong>und</strong>lichen Rahmenbedingungen.<br />

Seit mehr als 40 Jahren för<strong>der</strong>t das Auswärtige<br />

Amt im Rahmen <strong>der</strong> Auswärtigen<br />

Kultur- <strong>und</strong> Bildungspolitik den Sport in Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Dritten Welt. In Kooperation mit deutschen<br />

Sportverbänden werden Sportexperten<br />

entsandt, die lokale Trainer ausbilden <strong>und</strong><br />

Unterstützung beim Auf- o<strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur<br />

des Sports für die Menschen vor<br />

Ort anbieten. Wir haben auch hier eine Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Mittel für diese Form <strong>der</strong> Sportför<strong>der</strong>ung<br />

durchgesetzt.<br />

Mit <strong>der</strong> Unterstützung des B<strong>und</strong>es ist es<br />

gelungen, bedeutende Sportgroßveranstaltungen<br />

in Deutschland auszurichten. Im Jahr 2006<br />

war Deutschland Gastgeber <strong>der</strong> Fußball-WM<br />

2006 <strong>und</strong> <strong>der</strong> INAS-FID Fußball-WM <strong>der</strong><br />

Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung 2006. Im Jahr<br />

darauf folgten die Handball-WM <strong>der</strong> Männer<br />

<strong>2007</strong> <strong>und</strong> die Turn-WM <strong>2007</strong>, ein Jahr später<br />

die Basketball-Europameisterschaft <strong>der</strong><br />

Gehörlosen <strong>2008</strong>. In diesem Jahr schaut die<br />

Sportwelt nach Berlin, zur Leichtathletik-<br />

WM 2009 – <strong>und</strong> die Frauenfußball-WM<br />

2011 <strong>und</strong> die Europameisterschaft im<br />

Schwimmen von Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

2011 werfen ihre Schatten bereits voraus.<br />

Wir haben mit dem Antrag Unterstützung <strong>der</strong><br />

Bewerbung <strong>der</strong> Landeshauptstadt München zur<br />

Ausrichtung <strong>der</strong> XXIII. Olympischen <strong>und</strong> XII. Paralympischen<br />

Winterspiele 2018 die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Unterstützung des B<strong>und</strong>es für das Bewerbungsprojekt<br />

signalisiert.<br />

Auf die gr<strong>und</strong>sätzliche Bedeutung des<br />

Sports für unsere Gesellschaft haben wir mit<br />

dem Antrag „Sport <strong>und</strong> Bewegung in Deutschland<br />

umfassend för<strong>der</strong>n – Bewusstsein für ges<strong>und</strong>e Lebensweise<br />

stärken“ hingewiesen. Wir haben darin<br />

deutlich gemacht, welchen enormen Stellenwert<br />

Sport, Bewegung <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

für einen ges<strong>und</strong>en Lebensstil haben<br />

<strong>und</strong> welches große Potenzial diese Bereiche<br />

insbeson<strong>der</strong>e für optimale Entwicklungs-<br />

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