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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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sink, Referentin für Kirchen <strong>und</strong> Religionsgemeinschaften<br />

beim <strong>Partei</strong>vorstand <strong>und</strong> ebenfalls<br />

ZdK-Mitglied wurde als Geschäftsführerin<br />

des Arbeitskreises durch Wahl bestätigt.<br />

Mit dieser Wahl des Sprecherkreises haben<br />

Christinnen <strong>und</strong> Christen in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> erstmals<br />

eine nach außen erkennbare Vertretung.<br />

2. Arbeitskreis<br />

Jüdischer Sozialdemokratinnen<br />

<strong>und</strong> Sozialdemokraten<br />

Grünes Licht für einen Arbeitskreis Jüdischer<br />

Sozialdemokratinnen <strong>und</strong> Sozialdemokraten<br />

gab es bereits im September 2006. Am 12./<br />

13. Oktober <strong>2007</strong> fand dann das erste B<strong>und</strong>esseminar<br />

im Willy-Brandt-Haus statt. Die<br />

Initiatoren Peter Feldmann <strong>und</strong> Sergey Lagodinsky<br />

wurden als Sprecher durch Wahl bestätigt.<br />

Im Zentrum <strong>der</strong> Tagung standen Referat<br />

<strong>und</strong> Diskussion von Alex Elsohn aus Berlin<br />

zum Stand <strong>der</strong> nahöstlichen Friedensdiskussion<br />

<strong>und</strong> die Positionierung <strong>der</strong> israelischen Arbeiterparteien<br />

sowie ein Gespräch über Nahostpolitik<br />

<strong>und</strong> Transatlantische Beziehungen<br />

mit Deidre Berger, <strong>der</strong> Direktorin des American<br />

Jewish Committee in Berlin. Am Erev<br />

Schabbat folgten die SeminarteilnehmerInnen<br />

einer Einladung von Rabbinerin Gesa E<strong>der</strong>berg<br />

zum Gottesdienst <strong>und</strong> zum anschließenden<br />

Weinempfang in die Synagoge Oranienburger<br />

Straße. Kerstin Griese informierte<br />

schließlich über den Stand <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>satzprogrammdiskussion<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong>, <strong>und</strong> die Frage, wie<br />

im Programm auf das Judentum Bezug genommen<br />

wird, wurde ausführlich diskutiert.<br />

Die Antwort ist bekannt: Mit dem Hamburger<br />

Programm zählt erstmals ein Gr<strong>und</strong>satzprogramm<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong> das Judentum zu den<br />

Wurzeln <strong>der</strong> Sozialdemokratie.<br />

Die Arbeit des AKJS wurde <strong>2008</strong> auch in<br />

<strong>der</strong> Fläche ausgeweitet; erste regionale Arbeitskreise<br />

sind gegründet. <strong>Das</strong> B<strong>und</strong>esseminar<br />

am 15./16. November, wie<strong>der</strong> im Willy-<br />

Brandt-Haus, diente <strong>der</strong> weiteren Vernetzung.<br />

Inhaltlicher Schwerpunkt war ein Podium<br />

<strong>und</strong> Gespräch über jüdische religiöse<br />

Vielfalt als Chance <strong>und</strong> politische Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

GesprächspartnerInnen waren Salomon<br />

Ykaelo aus Frankfurt a.M., Renée Röske,<br />

langjähriges Mitglied des Parlaments <strong>der</strong><br />

Synagogengemeinde Köln, <strong>und</strong> Mirjam Marcus,<br />

Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Jüdischen Gemeinde<br />

zu Berlin.<br />

3. Forum „Kultur <strong>der</strong> Anerkennung“<br />

beim Zukunftskonvent <strong>der</strong> <strong>SPD</strong><br />

in Nürnberg<br />

Erste Frucht <strong>der</strong> Anerkennung des AKC <strong>und</strong><br />

des AKJS war die Beteiligung an <strong>der</strong> inhaltli-<br />

22<br />

BERICHTE DES WILLY-BRANDT-HAUSES<br />

KIRCHENARBEIT<br />

chen Gestaltung des Zukunftskonvents <strong>der</strong><br />

<strong>SPD</strong> am 31. Mai <strong>2008</strong> in Nürnberg. Zusammen<br />

mit dem Kulturforum <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> luden<br />

beide Arbeitskreise zu einem Forum „Kultur<br />

<strong>der</strong> Anerkennung“ ein, das auf breites Interesse<br />

stieß <strong>und</strong> zeigte, wie treffend dieser Begriff<br />

aus dem Hamburger Programm <strong>und</strong> dem<br />

ebenfalls beim <strong>Partei</strong>tag verabschiedeten Leitantrag<br />

Kultur den Maßstab für eine sozialdemokratische<br />

Position zum Umgang mit Pluralität<br />

<strong>und</strong> Integration beschreibt. „Kultur <strong>der</strong><br />

Anerkennung“ zielt auf gerechte Beteiligung<br />

statt auf die Behauptung einer Leitkultur<br />

o<strong>der</strong> die Gleichgültigkeit eines Multikulti.<br />

<strong>Das</strong> stellte Wolfgang Thierse in seiner Einführung<br />

heraus. Konkrete Perspektiven <strong>und</strong><br />

Aufgaben bei <strong>der</strong> Verwirklichung dieses Ziels<br />

benannten anschließend Prof. Hermann Glaser<br />

aus kulturwissenschaftlicher Perspektive,<br />

Ulrich Pöner, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Abteilung Weltkirche<br />

im Sekretariat <strong>der</strong> deutschen Bischofskonferenz,<br />

Ali Dogan, <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esvorsitzende<br />

des Jugendverbandes <strong>der</strong> Alevitischen Gemeinde,<br />

Sergey Lagodinsky als Stellvertreten<strong>der</strong><br />

Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Repräsentantenversammlung<br />

<strong>der</strong> Jüdischen Gemeinde von Berlin<br />

sowie Lale Akgün, Islambeauftragte <strong>der</strong><br />

<strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion.<br />

4. Deutscher Evangelischer Kirchentag<br />

Köln <strong>2007</strong> <strong>und</strong><br />

Katholikentag Osnabrück <strong>2008</strong><br />

Höhepunkte <strong>der</strong> Kirchenarbeit eines Jahres<br />

sind stets die Aktivitäten bei Kirchen- <strong>und</strong><br />

Katholikentagen. <strong>2007</strong> lud <strong>der</strong> 31. Deutsche<br />

Evangelische Kirchentag unter dem Leitwort<br />

„Lebendig <strong>und</strong> kräftig <strong>und</strong> schärfer“ nach<br />

Köln ein. Auch diesmal gestalteten viele Sozialdemokratinnen<br />

<strong>und</strong> Sozialdemokraten das<br />

Programm inhaltlich mit. Generalsekretär<br />

Hubertus Heil diskutierte auf dem Podium<br />

„Armes reiches Deutschland“. Die stellvertretende<br />

<strong>Partei</strong>vorsitzende <strong>und</strong> Bonner Oberbürgermeisterin<br />

Bärbel Dieckmann nahm an<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung „Religiös motivierte Schulverweigerung“<br />

teil. Umweltb<strong>und</strong>esminister<br />

Sigmar Gabriel stellte sich dem Thema „Mit<br />

dem Auto aus <strong>der</strong> Sackgasse – Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

für klimafre<strong>und</strong>liche Mobilität“,<br />

Franz Müntefering debattierte über „Hartz –<br />

aber fair?“, Wolfgang Thierse gestaltete eine<br />

Bibelarbeit, stellte sich den Fragen von Jugendlichen<br />

unter dem Titel „Was ist Sache? –<br />

Junge Leute fragen Prominente“, sprach über<br />

„Weiter Segen sein“ <strong>und</strong> hielt eine „Laudatio<br />

auf die Barmherzigkeit“. Wolfgang Tiefensee<br />

nahm an <strong>der</strong> Podiumsveranstaltung „Barmherzig<br />

<strong>und</strong> geduldig – zwischen Auftrag <strong>und</strong><br />

Krise“ teil <strong>und</strong> Heidemarie Wieczorek-Zeul<br />

sprach zu „Europa in <strong>der</strong> Welt. Entwicklung,<br />

Sicherheit, Frieden.“ Kerstin Griese hielt die<br />

Eröffnungspredigt beim Gottesdienst auf<br />

dem Heumarkt.<br />

Die <strong>SPD</strong> suchte darüber hinaus das Gespräch<br />

mit KirchentagsbesucherInnen an ihrem<br />

Stand auf dem „Markt <strong>der</strong> Möglichkeiten“.<br />

Der Arbeitskreis Christinnen <strong>und</strong><br />

Christen in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> <strong>und</strong> die Arbeitsgemeinschaft<br />

Sozialdemokratischer Frauen (ASF)<br />

präsentierten sich gemeinsam unter dem<br />

Motto „Politik im Dialog“.<br />

Der „Jour Fixe“ <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> hat sich mittlerweile<br />

zu einem viel beachteten Ereignis des<br />

Kirchentags entwickelt. Im bekannten Turm<br />

Osman in Köln trafen sich Verantwortliche<br />

aus <strong>der</strong> Kirche bis hin zum Ratsvorsitzenden<br />

Bischof Wolfgang Huber, SozialdemokratInnen<br />

<strong>und</strong> JournalistInnen zur Begegnung <strong>und</strong><br />

zum Austausch über die Ereignisse des Kirchentags.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> fand unter dem Leitwort<br />

„Du führst uns hinaus ins Weite“ <strong>der</strong> 97.<br />

Deutsche Katholikentag statt. Auch dieser<br />

wurde von Sozialdemokratinnen <strong>und</strong> Sozialdemokraten<br />

inhaltlich mit gestaltet. Der <strong>Partei</strong>vorsitzende<br />

Kurt Beck diskutierte auf einem<br />

Podium zu „Chancen <strong>und</strong> Grenzen des<br />

Arbeitsmarktes“. Generalsekretär Hubertus<br />

Heil stellte sich im Rahmen <strong>der</strong> Reihe „Caritas<br />

im Gespräch“ <strong>der</strong> Diskussion zum Thema<br />

„Viele Wege führen in den Beruf. Je<strong>der</strong><br />

braucht eine Ausbildung“ <strong>und</strong> sprach auf einem<br />

an<strong>der</strong>en Podium über Zukunftschancen<br />

junger Menschen im Übergang von <strong>der</strong> Schule<br />

in den Beruf. B<strong>und</strong>estagsvizepräsident<br />

Wolfgang Thierse bot eine Bibelauslegung<br />

zur Erzählung vom Auszug aus Ägypten; die<br />

Beauftragte für Kirchen <strong>und</strong> Religionsgemeinschaften<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-B<strong>und</strong>estagsfraktion<br />

Kerstin Griese legte die Stelle Lk 6,16ff, Jesus<br />

in seiner Heimatstadt, aus. Auch die Abgeordneten<br />

Astrid Klug, Michael Müller, Lale<br />

Akgün, Rainer Arnold, Hermann Scheer <strong>und</strong><br />

Silvia Schmidt waren auf Podien aktiv.<br />

Höhepunkte <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Präsenz waren auch<br />

in Osnabrück die beiden Jours Fixes am Mittag<br />

im beeindruckenden Felix-Nussbaum-<br />

Haus, eröffnet von Kurt Beck <strong>und</strong> Hubertus<br />

Heil. Erstmals in <strong>der</strong> Geschichte folgte mit<br />

Erzbischof Robert Zollitsch ein Vorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Deutschen Bischofskonferenz <strong>der</strong> Einladung.<br />

Ausdrücklich ermutigte <strong>der</strong> Erzbischof<br />

zum politischen Engagement von<br />

Christen in <strong>der</strong> Sozialdemokratie. Christinnen<br />

<strong>und</strong> Christen müssten in <strong>der</strong> Politik Verantwortung<br />

übernehmen.<br />

5. Spitzengespräche des Präsidiums<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong> mit Kirchen<br />

<strong>und</strong> Zentralrat <strong>der</strong> Juden<br />

Zu den herausragenden Aufgaben des Kirchenreferats<br />

gehört die Vorbereitung <strong>der</strong> Spit-

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