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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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■ Bessere Abschreibungsbedingungen vor allem<br />

für kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen.<br />

■ Die Verlängerung des Kurzarbeitergeldes auf<br />

18 Monate.<br />

■ Ein Son<strong>der</strong>programm für ältere <strong>und</strong> geringqualifizierte<br />

Arbeitnehmer (WegeBau),<br />

um Entlassungen zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

■ 1.000 zusätzliche Vermittlerstellen in den<br />

Agenturen für Arbeit.<br />

Insgesamt haben wir mit diesen Maßnahmen<br />

bereits bis Ende des letzten Jahres den<br />

ersten Gr<strong>und</strong>stein dafür gelegt, um die Investitionsfähigkeit<br />

unserer Wirtschaft zu erhalten,<br />

kleinere <strong>und</strong> mittlere Unternehmen zu<br />

stärken <strong>und</strong> Arbeitsplätze zu sichern.<br />

3. <strong>Das</strong> zweite Konjunkturpaket<br />

Mit dem zweiten Konjunkturpaket, das wir<br />

im Februar 2009 beschlossen haben, wollen<br />

wir die Folgen <strong>der</strong> Wirtschaftskrise für die Arbeitnehmer,<br />

für Familien <strong>und</strong> Unternehmen<br />

weiter abfe<strong>der</strong>n.<br />

■ Kernpunkt unserer konjunkturellen Maßnahmen<br />

ist ein staatliches Investitionsprogramm<br />

von insgesamt 17,3 Milliarden<br />

Euro. Für kommunale Investitionen stehen<br />

in den kommenden beiden Jahren<br />

13,3 Milliarden Euro zur Verfügung, die<br />

zu zwei Dritteln in den Bildungsbereich<br />

fließen werden <strong>und</strong> zu einem Drittel in die<br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Infrastruktur.<br />

■ Den Arbeitgebern werden bei Kurzarbeit<br />

die von ihnen zu tragenden Sozialversicherungsbeiträge<br />

zur Hälfte erstattet. <strong>Das</strong> Antragsverfahren<br />

ist außerdem erleichtert<br />

worden. Damit ermöglichen wir es Unternehmen,<br />

ihre Beschäftigten trotz <strong>der</strong> Krise<br />

zu halten <strong>und</strong> Entlassungen zu vermeiden.<br />

■ Die Vermittlerstellen bei <strong>der</strong> BA sind um<br />

weitere 5.000 Stellen aufgestockt worden.<br />

Außerdem wurden zusätzliche Mittel für<br />

Weiterbildung zur Verfügung gestellt <strong>und</strong><br />

bestehende Programme ausgeweitet.<br />

■ Für die beson<strong>der</strong>s hart von <strong>der</strong> Krise betroffene<br />

Autoindustrie haben wir eine Umweltprämie<br />

in Höhe von 2.500 Euro eingeführt.<br />

■ Wir haben die Menschen weiter von Steuern<br />

<strong>und</strong> Abgaben entlastet. Der Eingangssteuersatz<br />

ist zum 1. Januar 2009 auf<br />

14 Prozent gesunken <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>freibetrag<br />

steigt zum 1. Januar nächsten<br />

Jahres auf 8.004 Euro. Zum 1. Juli 2009<br />

ist außerdem <strong>der</strong> Krankenversicherungsbeitrag<br />

um 0,6 Prozentpunkte abgesenkt<br />

worden.<br />

■ Familien mit Kin<strong>der</strong>n haben 2009 einen<br />

einmaligen Kin<strong>der</strong>bonus von 100 Euro erhalten.<br />

Die Regelsätze für Kin<strong>der</strong> von 6–<br />

13 Jahren von ALG-II-Empfängern sind<br />

zum 1. Juli 2009 um 35 Euro monatlich<br />

angehoben worden.<br />

180<br />

BUNDESTAGSFRAKTION<br />

Wir werden die Bürger außerdem zusätzlich<br />

zu den Konjunkturpaketen ab dem<br />

nächsten Jahr steuerlich mit hohen Beträgen<br />

entlasten. Im Juni 2009 haben wir mit dem<br />

Bürgerentlastungsgesetz deutliche steuerliche<br />

Erleichterungen beschlossen. Beiträge für<br />

eine Kranken- <strong>und</strong> Pflegeversicherung können<br />

ab 1. Januar 2010 steuerlich deutlich besser<br />

geltend gemacht werden. Insgesamt werden<br />

die Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger dadurch<br />

jährlich um 9,5 Milliarden Euro dauerhaft<br />

entlastet. Ab dem kommenden Jahr werden<br />

demnach alle Aufwendungen für eine Kranken-<br />

<strong>und</strong> gesetzliche Pflegeversicherung auf<br />

sozialhilferechtlich gewährleistetem Leistungsniveau<br />

vollständig als Son<strong>der</strong>ausgaben<br />

berücksichtig. Beiträge zur Krankenversicherung<br />

für Ehepartner, eingetragene Lebenspartner<br />

<strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> sind ebenfalls von <strong>der</strong><br />

Steuerbefreiung erfasst. Um die soziale Balance<br />

zu wahren, gelten die Neuregelungen ab<br />

kommendem Jahr gleichermaßen für gesetzlich<br />

wie privat Krankenversicherte. Wir haben<br />

darüber hinaus dafür gesorgt, dass auch<br />

Versicherungsbeiträge zu Haftpflicht-, Unfall-,<br />

Berufsunfähigkeits- <strong>und</strong> zur Arbeitslosenversicherung<br />

weiterhin abzugsfähig bleiben.<br />

Davon profitieren insbeson<strong>der</strong>e Gering<strong>und</strong><br />

Durchschnittsverdiener.<br />

Neben den Konjunkturpaketen <strong>und</strong> den<br />

Maßnahmen zur Stabilisierung <strong>der</strong> Finanzmärkte<br />

haben wir eine gesetzliche Begrenzung<br />

von Managergehältern durchsetzen können.<br />

<strong>Das</strong> war ein Vorhaben, das wir schon lange als<br />

notwendig erachtet haben, doch erst jetzt mit<br />

dem Koalitionspartner umsetzen konnten.<br />

Die Einkommen <strong>der</strong> Chefs <strong>der</strong> DAX-Unternehmen<br />

sind in den letzten Jahren vom 14-fachen<br />

des durchschnittlichen Belegschaftsgehaltes<br />

auf das 44-fache gestiegen. Hinzu<br />

kommt, dass ein Großteil <strong>der</strong> variablen Bezü-<br />

ge von Managern in den letzten Jahren immer<br />

stärker auf kurzfristige Erfolgsindikatoren<br />

ausgerichtet wurde, anstatt auf einen nachhaltigen<br />

Unternehmenserfolg. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong><br />

haben wir gehandelt <strong>und</strong> dafür mit<br />

einem Gesetz im Juni 2009 gesorgt, dass in<br />

Zukunft <strong>der</strong> Aufsichtsrat bei <strong>der</strong> Festsetzung<br />

<strong>der</strong> Gesamtbezüge des einzelnen Vorstandsmitgliedes<br />

dafür zu sorgen hat, dass langfristige<br />

Verhaltensanreize zur nachhaltigen Unternehmensentwicklung<br />

gesetzt werden. In diesem<br />

Zusammenhang ist es in Zukunft erst<br />

frühestens nach vier Jahren möglich, Aktienoptionen<br />

zu ziehen <strong>und</strong> nicht wie bisher nach<br />

zwei Jahren. Außerdem haben wir die Regeln<br />

zur nachträglichen Herabsetzung <strong>der</strong> Vorstandsvergütung<br />

in Fällen, in denen sich die<br />

wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens<br />

wesentlich verschlechtert haben, verschärft.<br />

Und künftig wird <strong>der</strong> gesamte Aufsichtsrat<br />

über die Vergütung des Vorstandes<br />

entscheiden <strong>und</strong> nicht ein kleiner Ausschuss.<br />

Kungelr<strong>und</strong>en wird damit ein Riegel vorgeschoben.<br />

Bis <strong>2008</strong> ist es uns gelungen, den B<strong>und</strong>eshaushalt<br />

erfolgreich zu konsolidieren. Gleichzeitig<br />

haben wir verstärkt in Zukunftsprojekte<br />

<strong>und</strong> verbesserte wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale<br />

Rahmenbedingungen investiert <strong>und</strong> so Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft für kommende<br />

wirtschaftliche Schwächeperioden gestärkt.<br />

Genannt seien nur die seit Jahren steigenden<br />

B<strong>und</strong>esausgaben für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

für Infrastruktur <strong>und</strong> in den ökologischen<br />

Umbau. Durch die Haushaltskonsolidierungserfolge<br />

<strong>der</strong> letzten Jahre – die Nettokreditaufnahme<br />

des B<strong>und</strong>es für den Haushalt<br />

<strong>2008</strong> war die niedrigste seit <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

– hat <strong>der</strong> B<strong>und</strong> erst den Spielraum geschaffen,<br />

jetzt aktiv auf die krisenhafte ökonomische<br />

Entwicklung zu reagieren.<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Nettokreditaufnahme Angaben in Milliarden Euro<br />

40,0<br />

1996<br />

32,6<br />

1997<br />

28,9<br />

1998<br />

1999<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esministerium <strong>der</strong> Finanzen<br />

26,1 23,8<br />

2000<br />

22,8<br />

2001<br />

31,9<br />

2002<br />

38,6 39,5<br />

2003<br />

2004<br />

31,2<br />

2005<br />

27,9<br />

2006<br />

14,3 11,5<br />

<strong>2007</strong><br />

<strong>2008</strong>

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