Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

Qualifizierung, Innovation
und Personalentwicklung (QIP)
im Willy-Brandt-Haus
Fortgesetzt wurde die betriebliche Weiterbildung
auch im Willy-Brandt-Haus, das sich
als moderne und leistungsfähige politische
Dienstleistungszentrale bewiesen hat.
Das Repertoire hat sich in den Jahren
2007/08 auf über fünfzig verschiedene Module
ausgeweitet.
Weit mehr als die Hälfte der Beschäftigten
haben an den 38 QIP-Veranstaltungen der
Jahre 2007/08 teilgenommen. Seminare zum
Aufbau neuer Kompetenzen wie z.B. das
Training für Multimedia-RedakteurInnen sowie
die Stärkung der Kommunikationsfähigkeiten,
zur Geschichte der Sozialdemokratie
sowie sehr arbeitsplatznahe EDV-Schulungen
prägten das QIP-Programm.
Dimensionen
der politischen Personalarbeit
Planst Du für ein Jahr,
säe Korn.
Planst Du für ein Jahrzehnt,
so pflanze Bäume.
Planst Du fürs Leben,
so bilde Menschen aus.
(chinesisches Sprichwort)
Die SPD verwirklicht ein ganzes Bündel
personalentwickelnder Maßnahmen. Sie
beziehen sich alle auf drei Dimensionen
politischer Personalarbeit:
■ Quantität und Qualität. Die Volkspartei
SPD muss den personellen Bedarf auf
allen Funktionsebenen der Mitgliederpartei
decken, also nachhaltig und
kontinuierlich personelle und programmatische
Substanz aufbauen. Sie
braucht viele qualifizierte und reflektierte
Mitglieder.
■ Transparenz und Durchlässigkeit. Die Partei
muss Wege und Möglichkeiten gewährleisten
für den bestmöglichen Einsatz
der Mitglieder und Unterstützer in
Funktionen, Mandaten und Aufgaben.
Das gilt vom Ortsverein bis zur Bundespolitik,
von der Arbeitsgemeinschaft
bis hin zu Foren und Projekten.
■ Erneuerung und Weiterbildung. Aktiven,
Talenten (altersunabhängig) und Führungskräften
müssen Bildungsangebote
offen stehen, um sich inhaltlich, politisch
und methodisch zu entwickeln
und sich den stetig wandelnden Aufgaben
und Anforderungen zu stellen.
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BERICHTE DES WILLY-BRANDT-HAUSES
PARTEISCHULE
Netzwerk Politische Bildung
Kontinuität wahrte der SPD-Parteivorstand
auch im Netzwerk Politische Bildung, dem
Bildungsnetz der sozialdemokratischen Familie.
Das Netzwerk Politische Bildung hat seit
seiner Gründung im Jahr 2000 erkennbar das
Zusammenspiel der politischen Bildner, die
sich den Grundwerten Freiheit, Gerechtigkeit
und Solidarität verpflichtet sehen, konstruktiv
unterstützt. Halbjährliche Konferenzen,
ein eigener Internetauftritt (www.netzwerkpolitische-bildung.de)
und ein kostenfreier
elektronischer Newsletter zeugen von den Aktivitäten,
das gemeinsame Ziel zu verwirklichen.
Ziel des Netzwerks Politische Bildung ist
es, bedarfsgerechte und zeitgemäße Angebote
für ehrenamtliches Politikmanagement und
bürgerschaftliche Politikgestaltung bereit zu
stellen. Mehre hunderte Bildungsveranstaltungen
Monat für Monat bezeugen die Vitalität
und Attraktivität der sozialdemokratischen
Bildungslandschaft.
Die Bedeutung der Bildungsarbeit in der
sozialdemokratischen Familie unterstrich
auch der SPD-Parteivorsitzende Kurt Beck
auf der Konferenz des Netzwerks am 4. September
2008.
Sozialdemokratische
Kommunal-Akademie
Wenn der Kölner SPD-Vorsitzende Jochen
Ott mit der Drogenbeauftragten der Bundesregierung
Sabine Bätzing zusammen trifft,
wenn die Pinneberger Bürgermeisterin Kristin
Alheit den Europaabgeordneten Matthias
Groote anruft oder wenn die Harburger Fraktionsvorsitzende
Melanie Leonhardt mit der
stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden im
Brandenburger Landtag Klara Geywitz debattiert,
dann sind jeweils Kommunal-AkademikerInnen
am Werke. Und auch Deutschlands
jüngste Landesministerin, Manuela Schwesig
aus Mecklenburg-Vorpommern, hat die
Kommunal-Akademie absolviert.
Die Sozialdemokratische Kommunal-Akademie,
von Parteivorstand und Bundes-SGK
im Jahr 2001 gestartet, gilt als innovativste
politische Nachwuchsförderung. Die anderen
Parteien haben allesamt – von CDU über
Bündnis 90/Grüne und Linkspartei bis hin
zur CSU – das Beispiel aufgegriffen und
nachgelegt. Acht Jahre nach dem Start trägt
die Nachwuchsförderung für die kommunale
Ebene unübersehbare Früchte. Bis auf drei
sind alle der ersten hundert jungen Talente,
die im Jahr 2001 die Förderung in der Kommunal-Akademie
genutzt haben, aktiv in der
SPD und übernehmen Verantwortung. Vierzig
der ersten Hundert sind Ende des Jahres
2008 sogar herausgehobene Führungskräfte
in der SPD: Fraktionsvorsitzende im Stadtrat,
Parteivorsitzende im Ort oder im Kreis, Parlamentarier
im Land, im Bund, in Europa,
haupt- oder ehrenamtliche Bürgermeister,
kommunale Wahlbeamte oder hauptamtliche
Politikmanager.
Wer an der bundesweiten Kommunal-
Akademie teilnehmen will, muss mindestes
20 Jahre alt sein und die Schule abgeschlossen
haben. Gesucht werden potenzielle Führungskräfte
und die besten Talente mit Funktion
in der Partei oder mit kommunalpolitischem
Mandat. Die Veranstalter sind sehr daran
interessiert, Frauen und Männer gleichermaßen
zu fördern.
Das Trainingskonzept der Kommunal-
Akademie kombiniert innovativ Sachwissen,
politische Orientierung und Methodenkompetenzen.
Die Teilnehmenden bringen eine
hohe Lernbereitschaft und Leistungskraft
mit. Wie in hochwertigen Führungstrainings
wird ein beschleunigtes Lernen durch Praxis
und Reflexion praktiziert.
Den innovativen Lernprozess gewährleistet
das Policon-Trainerteam (www.policon.
net). Zum Ende des Jahres 2008 verabschiedete
Franz Müntefering die beiden Trainer
Hannah Schmidt-Kuner und Wolfgang Gisevius
und dankte für acht Jahre hervorragende
Arbeit. Die beiden anderen Trainer Ulla
Zumhasch und Achim Moeller werden zusammen
mit zwei jüngeren für Kontinuität
sorgen.
Die drei Module im Überblick:
1. Handlungsfelder und Selbstverständnis
ehrenamtlicher Kommunalpolitik
2. Zukunftsplanung und strategische
Entwicklung in der Kommune
3. Soziale Gerechtigkeit und Zusammenhalt
in der Kommune
Ein gewichtiger Grund für den Erfolg der
Kommunal-Akademie liegt darin, dass die
SPD-Spitzenleute höchstpersönlich ihren Erfahrungsschatz
weitergeben – bisher in 32
Lehrgängen an 142 Wochenenden.
Die Kommunal-Akademie gilt als Leuchtturm
in der Nachwuchsförderung, die aber in
der Sozialdemokratie viele Facetten hat. Das
beweisen die eigenständigen regionalen Kommunal-Akademien
in dreizehn Bundesländern.
Und viele Mentoring-Projekte, die Junior-SGKen
und regionale Initiativen wie
„Zehn unter Zwanzig“ bilden eine solide Basis
der Nachwuchsförderung.
Führungsakademie
der sozialen Demokratie
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands
hat im Sommer 2007 die „Führungsakademie
der sozialen Demokratie“ gegründet. Sie bot