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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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2. Der <strong>Partei</strong>vorstand begrüßt <strong>und</strong><br />

unterstreicht die Haltung <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>-Hessen<br />

BESCHLÜSSE & ERKLÄRUNGEN<br />

PRÄSIDIUM – PARTEIVORSTAND – PARTEIRAT – SPE – SI<br />

a) Erneut – nach <strong>der</strong> Hamburg-Wahl – das Gespräch mit den Grünen<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> FDP zu suchen.<br />

Die FDP steht in <strong>der</strong> Verantwortung in konstruktive Gespräche<br />

zur Bildung einer stabilen handlungsfähigen Regierung für Hessen<br />

einzutreten.<br />

b) Die <strong>SPD</strong>-Hessen erstellt in den nächsten Tagen einen Mindestbedingungskatalog,<br />

um weitere Sondierungsgespräche mit den Grünen,<br />

<strong>der</strong> FDP <strong>und</strong> <strong>der</strong> CDU zu entwickeln. Ein Verzicht von Roland<br />

Koch auf das Amt des Ministerpräsidenten ist eine dieser Bedingungen.<br />

c) Solange die dezimierte CDU-Regierung geschäftsführend im Amt<br />

bleibt, wird die <strong>SPD</strong> ihrem Wählerauftrag gerecht, indem sie wichtige<br />

inhaltliche Entscheidungen vorschlägt <strong>und</strong> durchzusetzen versucht.<br />

Schnittmengen mit Grünen <strong>und</strong> FDP sind erkennbar, die einen<br />

solchen Weg ermöglichen.<br />

d) Sollte es nicht zu einer Koalition kommen, wird die <strong>SPD</strong>-Hessen<br />

entscheiden, ob <strong>und</strong> ggf. wann sich Andrea Ypsilanti im Landtag<br />

zur Wahl stellt.<br />

3. Der <strong>SPD</strong>-<strong>Partei</strong>vorstand bekräftigt:<br />

Die „Linke“ im B<strong>und</strong><br />

a) weist in zentralen Fragen <strong>der</strong> Politik unüberbrückbare Gegensätze<br />

zur <strong>SPD</strong> auf, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Außen-, Sicherheits-, Finanz- <strong>und</strong><br />

Wirtschaftspolitik.<br />

b) ist ohne Programm, also unberechenbar<br />

c) hat eine Mitgliedsstruktur, die eine verantwortliche Regierungsarbeit<br />

unmöglich macht. Darunter sind auch DKP-Mitglie<strong>der</strong>. Damit<br />

ist die unabdingbare Verbindung von Demokratie <strong>und</strong> Freiheit<br />

nicht geklärt.<br />

Die <strong>SPD</strong> will eine den Gr<strong>und</strong>sätzen <strong>der</strong> Freiheit, Gerechtigkeit <strong>und</strong><br />

Solidarität verpflichtete Politik. Sie will wirtschaftlichen Erfolg, soziale<br />

Gerechtigkeit <strong>und</strong> ökologische Verantwortung zusammenfügen. Dabei<br />

geht es um realistische Vorschläge in einer globalisierten Welt. Wir<br />

kämpfen um die solidarische Mehrheit.<br />

Präsidium, 6. März <strong>2008</strong><br />

Erklärung zum<br />

Internationalen Frauentag<br />

am 8. März<br />

Im Jahr 1908, vor einhun<strong>der</strong>t Jahren, durften sich Frauen erstmals offiziell<br />

in politischen <strong>Partei</strong>en betätigen, nachdem das Reichsvereinsgesetz<br />

aufgehoben wurde. Bis dahin war ihnen die Mitarbeit in politischen<br />

<strong>Partei</strong>en verboten. 1911 wurde in Deutschland <strong>der</strong> Internationale Frauentag<br />

als Kampftag für Frauenrechte mit <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung „Her mit dem<br />

Frauenwahlrecht“ begangen. 1918 bekamen die Frauen per Erlass des<br />

Rates <strong>der</strong> Volksbeauftragten das aktive <strong>und</strong> passive Wahlrecht, das sie<br />

im Januar 1919 bei <strong>der</strong> Wahl zur Weimarer Nationalversammlung ausüben<br />

konnten. Jahrzehnte später, vor 20 Jahren, beschloss die <strong>SPD</strong> eine<br />

Quotenregelung, die bedeutende Verän<strong>der</strong>ungen für die <strong>Partei</strong> nach<br />

sich zog. Der Quotenbeschluss hat unbestreitbar eine Zeitenwende eingeleitet<br />

– für Frauen in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>, aber auch als Vorbild in an<strong>der</strong>en <strong>Partei</strong>en,<br />

in Gewerkschaften, in Verbänden <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Gesellschaft.<br />

Frauenpolitik <strong>und</strong> Gleichstellung sind für uns seit jeher Richtschnur<br />

unseres politischen Handelns. Dies schlägt sich auch sichtbar<br />

bei Wahlen nie<strong>der</strong>. Bei <strong>der</strong> Landtagswahl in Hessen erzielte die <strong>SPD</strong><br />

bei jungen Frauen herausragende Ergebnisse. Bei den Wählerinnen<br />

von 18 bis 24 Jahren erreichte die <strong>SPD</strong> den Spitzenwert von 46 Prozent,<br />

während Roland Koch <strong>und</strong> die CDU Verluste von 18 Prozent<br />

hinnehmen mussten. Auch in Hamburg legte die <strong>SPD</strong> bei den jungen<br />

Frauen bis 24 Jahren um zehn Prozentpunkte überdurchschnittlich zu<br />

<strong>und</strong> erzielte ihren besten Wert mit 44 Prozent, bei den 25- bis 34jährigen<br />

Frauen erreichte die <strong>SPD</strong> einen Wert von 38 Prozent <strong>und</strong> legte damit<br />

sechs Prozentpunkte zu Die Union musste in diesen Altersgruppen<br />

Verluste von neun bzw. drei Prozent hinnehmen.<br />

Wir stehen für eine mo<strong>der</strong>ne Frauen- <strong>und</strong> Gleichstellungspolitik<br />

für Frauen verschiedenen Alters <strong>und</strong> unterschiedlicher Lebenslagen<br />

o<strong>der</strong> beruflicher Situation. Wir haben seit 1998 in <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

wichtige Impulse gegeben <strong>und</strong> innovative Konzepte vorgelegt<br />

<strong>und</strong> die Gleichstellung von Frauen <strong>und</strong> Männern voran gebracht. Erfolge<br />

wurden erzielt, weitere Herausfor<strong>der</strong>ungen bleiben.<br />

Wir wollen die Gleichstellung von Männern <strong>und</strong> Frauen im Erwerbsleben<br />

weiter voran bringen <strong>und</strong> die immer noch vorhandene<br />

Diskriminierung abbauen. Wir wollen dafür sorgen, dass Frauen endlich<br />

gleicher Lohn für gleiche <strong>und</strong> gleichwertige Arbeit gezahlt wird.<br />

Den Rückstand im Vergleich zu an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n müssen<br />

wir aufholen. Wir for<strong>der</strong>n flächendeckende Mindestlöhne, von denen<br />

Frauen in starkem Maße profitieren werden. Mit dem Girls’ Day<br />

<strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Aktivitäten führen wir junge Mädchen <strong>und</strong> Frauen an zukunftsorientierte<br />

technische <strong>und</strong> naturwissenschaftliche Berufe heran.<br />

Mit gesetzlichen Maßnahmen wollen wir die gleiche Teilhabe von<br />

Frauen an Führungspositionen in Unternehmen, Verwaltung, Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Forschung sowie Aufsichtsgremien erreichen. Wir schaffen<br />

für Frauen <strong>und</strong> Männer die Rahmenbedingungen, damit berufliche<br />

<strong>und</strong> familiäre Aufgaben partnerschaftlich geteilt werden können. Gewalt<br />

in unserer Gesellschaft muss verhin<strong>der</strong>t <strong>und</strong> ihre Ursachen beseitigt<br />

werden. <strong>Das</strong> gilt unabhängig davon, wie sie motiviert ist, <strong>und</strong><br />

selbstverständlich auch dann, wenn sie sich im häuslichen Bereich gegen<br />

Frauen <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong> richtet.<br />

Von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esfrauenministerin von <strong>der</strong> Leyen <strong>und</strong> von <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />

ist frauen- <strong>und</strong> gleichstellungspolitisch nichts zu hören.<br />

Die <strong>SPD</strong> nimmt in guter Tradition diese gesellschaftspolitische Verantwortung<br />

wahr, nicht nur am Frauentag.<br />

Präsidium, 16. April <strong>2008</strong><br />

Aufruf zum 1. Mai <strong>2008</strong>:<br />

Gute Arbeit<br />

für alle Arbeitnehmerinnen<br />

<strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

Vollbeschäftigung ist möglich<br />

Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist gut. Wir haben 700.000<br />

Arbeitslose weniger als vor einem Jahr, die Erwerbstätigkeit <strong>und</strong> die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung ist gestiegen. Allen Unkenrufen<br />

zum Trotz: Uns geht die Arbeit nicht aus!<br />

Erwerbsarbeit eröffnet gesellschaftliche Teilhabe, Existenzsicherung,<br />

Anerkennung <strong>und</strong> Selbstwertgefühl. Deshalb halten wir am Ziel<br />

<strong>der</strong> Vollbeschäftigung fest. Es geht aber nicht um irgendwelche Arbeit.<br />

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