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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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ARBEITSKREIS DER BETRIEBSRÄTE IN DER <strong>SPD</strong><br />

Arbeitskreis <strong>der</strong> Betriebsräte in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong><br />

Erfahrungsaustausch, Information <strong>und</strong> Kooperation<br />

Ab 2006 hat <strong>der</strong> ehemalige Gesamtbetriebsrat<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong> aufgr<strong>und</strong> des BAG-Urteils vom August<br />

2000 seine Arbeit als Arbeitskreis mit <strong>der</strong><br />

Bezeichnung „Arbeitskreis <strong>der</strong> Betriebsräte in<br />

<strong>der</strong> <strong>SPD</strong>“ (Arbeitskreis) aufgenommen. Die<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis<br />

<strong>und</strong> den Arbeitgebern (<strong>Partei</strong>vorstand, Landesverbände<br />

<strong>und</strong> Bezirke) betreffend die Finanzierung<br />

<strong>und</strong> Aufgabenstellung regelt eine<br />

Betriebsvereinbarung. Die parteirechtliche<br />

Gr<strong>und</strong>lage des Arbeitskreises basiert auf dem<br />

§ 28 (m) des Organisationsstatuts. Hier ist<br />

die beratende Teilnahme an <strong>Partei</strong>rats-Sitzungen<br />

verbindlich definiert. Darüber hinaus<br />

ist <strong>der</strong> Arbeitskreis vertreten im Beirat <strong>der</strong><br />

<strong>Partei</strong>schule, in <strong>der</strong> Sitzung <strong>der</strong> Leitenden<br />

Landes- <strong>und</strong> Bezirksgeschäftsführer sowie in<br />

<strong>der</strong> EDV-Lenkungsgruppe. Der Arbeitskreis<br />

nimmt regelmäßig – vertreten durch die Vorsitzende<br />

o<strong>der</strong> im Verhin<strong>der</strong>ungsfall durch den<br />

Stellv. Vorsitzenden – an den Sitzungen teil.<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den örtlichen<br />

Betriebsräten <strong>und</strong> dem Arbeitskreis bezieht<br />

sich auf den Erfahrungsaustausch, die<br />

gegenseitige Information, Kooperation <strong>und</strong><br />

das Erarbeiten von Musterbetriebsvereinbarungen.<br />

In einem jährlich stattfindenden Seminar<br />

werden die Betriebsräte in rechtlichen<br />

Fragen <strong>der</strong> Mitbestimmung – in Zusammenarbeit<br />

mit Verdi – in ihrer Betriebsratsarbeit<br />

unterstützt. Die sehr gut besuchten Seminare<br />

zeigen, dass hier ein hohes Bedürfnis bzw. Interesse<br />

besteht.<br />

Der Kontakt zwischen dem Arbeitskreis<br />

<strong>und</strong> <strong>Partei</strong>vorstand wird über Gespräche mit<br />

dem B<strong>und</strong>esgeschäftsführer Kajo Wasserhövel<br />

(vorher Martin Gorholt), die in unregelmäßigen<br />

Abständen stattfinden, hergestellt. Darüber<br />

hinaus gab es Gespräche mit dem Generalsekretär<br />

Hubertus Heil über die Zusammenarbeit,<br />

mit <strong>der</strong> Schatzmeisterin Barbara<br />

Hendricks über die Organisations- <strong>und</strong><br />

Strukturentwicklung <strong>und</strong> mit E. Nermerich<br />

über die betriebliche Altersversorgung.<br />

Mit Sorge nimmt <strong>der</strong> „Arbeitskreis <strong>der</strong> Betriebsräte<br />

in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>“ die Mitglie<strong>der</strong>entwicklung<br />

zur Kenntnis. Den größten Mitglie<strong>der</strong>schw<strong>und</strong><br />

erlebte die <strong>Partei</strong> durch die Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />

um die Agenda 2010. Über<br />

100.000 Mitglie<strong>der</strong> verließen die <strong>Partei</strong>.<br />

Durch die finanziellen Einbußen verschlechterte<br />

sich die Arbeitssituation <strong>der</strong> Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen vor Ort erheblich. B<strong>und</strong>esweit<br />

ist <strong>der</strong> Verlust seit 2002 von über 100 Stellen<br />

zu beklagen. Die Zahl <strong>der</strong> Unterbezirks- <strong>und</strong><br />

Regionalbüros hat sich erheblich verringert.<br />

Um Arbeitsplätze zu erhalten, wurden <strong>und</strong><br />

werden u.a. Sozialleistungen, Weihnachts-<br />

<strong>und</strong> Urlaubsgeld (nicht ohne Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong><br />

Betriebsräte) aufgegeben. Vollzeitstellen werden<br />

in 30 St<strong>und</strong>en-Stellen (ja sogar in 17,5<br />

Stellen bei Geschäftsführern) umgewandelt.<br />

Die Arbeitsanfor<strong>der</strong>ungen an die Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen bleiben meist die gleichen. Am<br />

Ende bedeutet das für sie einen zusätzlichen<br />

Gehaltsverzicht. Um die Entwicklung aufzuhalten<br />

bzw. abzufe<strong>der</strong>n, muss die <strong>SPD</strong> – neben<br />

<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>werbung <strong>und</strong> vor allem<br />

Beitragsehrlichkeit – wie<strong>der</strong> Vertrauen <strong>und</strong><br />

Glaubwürdigkeit bei den Menschen herstellen.<br />

Auch über den jetzigen Mindestbeitrag<br />

von 2,50 € sollte nachgedacht werden, da er<br />

nicht kostendeckend ist. Kostendeckend wäre<br />

ein Mindestbeitrag von 4,00 €.<br />

Wesentliche<br />

Arbeitsschwerpunkte<br />

im Berichtszeitraum waren:<br />

■ EDV<br />

Einführung <strong>der</strong> neuen Mitglie<strong>der</strong>adressverwaltung<br />

(MAVIS II)<br />

Seit vielen Jahren setzt sich <strong>der</strong> „AK <strong>der</strong> Betriebsräte<br />

in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>“ mit den Problemen<br />

unserer EDV auseinan<strong>der</strong>. Zurzeit beschäftigt<br />

sich <strong>der</strong> Arbeitskreis mit <strong>der</strong> Einführung<br />

des neuen EDV-Systems MAVIS II. Hierfür<br />

hat <strong>der</strong> Vorstand des Arbeitskreises den<br />

Arbeitgebern – im Sinne <strong>der</strong> Betriebsvereinbarung<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit – einen Entwurf<br />

einer Betriebsvereinbarung zur Einführung<br />

<strong>der</strong> MAVIS II zur Verhandlung vorgelegt.<br />

Eine <strong>der</strong> zentralen For<strong>der</strong>ungen zur Einführung<br />

des neuen Systems, ist ein kontinuierliches<br />

Schulungsangebot. Deshalb hat <strong>der</strong><br />

Arbeitskreis den Arbeitgeber aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

mit ihm zusammen ein entsprechendes Konzept<br />

zu entwickeln, das jeden Kollegen <strong>und</strong><br />

jede Kollegin in die Lage versetzt, mit dem<br />

neuen System ohne Probleme arbeiten zu<br />

können.<br />

■ Innerbetriebliche Weiterbildung<br />

für Hauptamtliche<br />

„Innovation, Personalentwicklung <strong>und</strong><br />

Qualifizierung in <strong>der</strong> <strong>SPD</strong>“ (IPQ)<br />

Zum Bereich <strong>der</strong> Innerbetrieblichen Weiterbildung<br />

für Hauptamtliche hat <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />

ein Positionspapier vorgelegt, das sich<br />

u.a. mit folgenden Fragen auseinan<strong>der</strong>setzt:<br />

Welche Entwicklungspotentiale bietet die<br />

Qualifizierung z.B. durch Aufstiegsmöglichkeiten<br />

vor Ort? Welchen Bedarf gibt es an<br />

Schulungen? Wie kann Erlerntes im Berufsalltag<br />

eingebracht werden?<br />

Erfahrungsberichte <strong>der</strong> Kolleginnen <strong>und</strong><br />

Kollegen, die an den Seminaren teilgenommen<br />

haben, machen deutlich, dass die Weiterbildung<br />

für ihre berufliche Perspektive (vor<br />

allem für Frauen) am Arbeitsplatz so gut wie<br />

folgenlos bleibt. <strong>Das</strong> kann nicht im Interesse<br />

von Qualifizierung sein. Hier gibt es noch<br />

viel zu tun.<br />

Die For<strong>der</strong>ung des Arbeitskreises nach<br />

aussagekräftigeren Zertifikaten nach Teilnahme<br />

am IPQ wurde von <strong>der</strong> <strong>Partei</strong>schule aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> umgesetzt. Auch <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung,<br />

den Schwerpunkt Mitglie<strong>der</strong>werbung<br />

als Modul anzubieten, wurde entsprochen. In<br />

diesem Zusammenhang hat <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />

die Vorsitzende <strong>der</strong> <strong>Partei</strong>schule Andrea Nahles<br />

zu einer Sitzung mit den Betriebsräten eingeladen<br />

<strong>und</strong> u.a. auch das genannte Papier<br />

mit ihr diskutiert.<br />

■ Datenschutz<br />

Mit dem weiteren Ausbau <strong>der</strong> Kommunikationstechnologien<br />

steigen die Möglichkeiten<br />

von Kontroll- <strong>und</strong> Überwachungsmechanismen,<br />

ohne dass dies den Nutzern bewusst ist.<br />

Der Arbeitskreis hat die Thematik aufgegriffen,<br />

den Datenschutzbeauftragten des PV, Dr.<br />

Carsten Sten<strong>der</strong>, mehrmals zu seinen Vorstandssitzungen<br />

eingeladen <strong>und</strong> die vielfältigen<br />

Aspekte des Datenschutzes mit ihm diskutiert.<br />

Eine unserer For<strong>der</strong>ung war <strong>und</strong> ist,<br />

dass die bestehende Datenschutzrichtlinie<br />

dringend im Blick auf die Bedürfnisse, z.B.<br />

die Einführung <strong>der</strong> neuen MAVIS II, überarbeitet<br />

werden muss.<br />

Auf Anregung des Arbeitskreises hat Dr.<br />

Carsten Sten<strong>der</strong> im INTERN die wichtigsten<br />

5 Punkte zur Beachtung des Datenschutzes<br />

im Umgang mit Mitglie<strong>der</strong>daten veröffentlicht.<br />

■ Betriebliche Altersversorgung<br />

(Gruppenvertrag 506)<br />

Durch die Finanzkrise gab es bei den Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen große Verunsicherung<br />

hinsichtlich ihrer betrieblichen Altersversorgung.<br />

Um den Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

Ängste vor evtl. finanziellen Verlust zu<br />

nehmen, wurde – in Zusammenarbeit mit<br />

dem Betriebsrat beim PV – ein umfangreicher<br />

Fragenkatalog erarbeitet <strong>und</strong> an die<br />

Volksfürsorge/Generali, mit <strong>der</strong> Bitte um<br />

Beantwortung, gerichtet. Einige Betriebsräte<br />

haben Vertreter <strong>der</strong> VfS/Generali zu Betriebsversammlungen<br />

eingeladen, um die<br />

Fragen vor Ort zu diskutieren. Die Fragen<br />

konnten weitestgehend positiv beantwortet<br />

werden.

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