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Das Jahrbuch der Sozialdemokratischen Partei 2007 und 2008 - SPD

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Präsidium, 11. Februar <strong>2008</strong><br />

Einsetzung <strong>der</strong> Kommission<br />

„Große Städte“<br />

302<br />

BESCHLÜSSE & ERKLÄRUNGEN<br />

PRÄSIDIUM – PARTEIVORSTAND – PARTEIRAT – SPE – SI<br />

<strong>Das</strong> <strong>SPD</strong>-Präsidium hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, eine Kommission<br />

zur Zukunft sozialdemokratischer Politik in den großen Städten<br />

unter <strong>der</strong> Leitung von Klaus Wowereit einzusetzen. Den Beschluss finden<br />

Sie im Anhang an diese Erklärung von Klaus Wowereit:<br />

Die Kommission, so <strong>der</strong> Regierende Bürgermeister von Berlin zum<br />

Auftakt <strong>der</strong> Arbeit, solle dazu beitragen, dass „die <strong>SPD</strong> künftig in den<br />

großen Städten die bestimmende Kraft sein wird“.<br />

Unter dem Titel „Sozialdemokratische Politik für innovative Metropolregionen“<br />

werden die Kommissionsmitglie<strong>der</strong> sich unter an<strong>der</strong>em mit<br />

den neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik<br />

beschäftigen, die sich aus <strong>der</strong> Entwicklung in den großen Städten ergeben.<br />

Der Zusammenhalt <strong>der</strong> Gesellschaft, die Integration von Zuwan<strong>der</strong>ern,<br />

Armutsbekämpfung, aber auch die Stärkung alter <strong>und</strong> neuer<br />

Wirtschaftskerne werden Themen sein.<br />

Dabei gehe es speziell darum, neue wirtschaftliche Chancen zu nutzen<br />

<strong>und</strong> so auch die jüngere, oft hochqualifizierte Stadtbevölkerung<br />

wie<strong>der</strong> mehr in die Politik einzubeziehen. In den großen Städten, so<br />

Wowereit, konzentrieren sich aber auch „gesellschaftliche Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> soziale Herausfor<strong>der</strong>ungen auf die die Politik neue Antworten<br />

finden muss“. Sozialdemokraten stünden dabei für einen „sozialen <strong>und</strong><br />

zugleich ökonomischen Fortschritt“, um die Städte „wirtschaftlich<br />

stark <strong>und</strong> lebenswert zu halten“.<br />

Die Leitung <strong>der</strong> Kommission hat <strong>der</strong> Regierende Bürgermeister von<br />

Berlin, Klaus Wowereit, übernommen. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kommission<br />

sind unter an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Vorsitzende des Deutschen Städtetages, Münchens<br />

Oberbürgermeister Christian Ude, <strong>der</strong> Präsident des Senats <strong>der</strong><br />

Hansestadt Bremen, Jens Böhrnsen, <strong>der</strong> Spitzenkandidat <strong>der</strong> Hamburger<br />

<strong>SPD</strong> für die Bürgerschaftswahl, Michael Naumann, die Chemnitzer<br />

Oberbürgermeisterin <strong>und</strong> <strong>SPD</strong>-Präsidiumsmitglied Barbara Ludwig<br />

sowie die Bonner Oberbürgermeisterin <strong>und</strong> <strong>SPD</strong>-Präsidiumsmitglied<br />

Bärbel Dieckmann.<br />

Einsetzungsbeschluss:<br />

Sozialdemokratische Politik<br />

für innovative Metropolregionen<br />

Die Arbeitsgruppe soll dazu dienen, das sozialdemokratische Profil einer<br />

mo<strong>der</strong>nen, weltoffenen, innovativen <strong>und</strong> auf sozialen Ausgleich<br />

gerichteten Großstadtpolitik aufzuzeigen. Dieses Profil sollte die sozialdemokratische<br />

Meinungsführerschaft <strong>und</strong> Kompetenz in den für die<br />

Metropolregionen wichtigen Politikfel<strong>der</strong>n unterstreichen.<br />

Die <strong>SPD</strong> will die bestimmende Kraft in den großen Städten sein.<br />

Die „europäischen Städte“ sind Orte <strong>der</strong> Innovation, <strong>der</strong> Kreativität<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Integration. Hier zeigen sich aber auch soziale Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> Probleme, auf die die Politik neue Antworten finden<br />

muss. Bei Themen wie <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>armut, <strong>der</strong> sozialen Segregation o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Ungleichheit von Bildungschancen wird eine Politik des sozialen<br />

Zusammenhalts auf beson<strong>der</strong>e Weise auf den Prüfstand gestellt. Sozialdemokraten<br />

wollen sozialen <strong>und</strong> ökonomischen Fortschritt stärken,<br />

um unsere Städte wirtschaftlich stark <strong>und</strong> lebenswert zu halten.<br />

Die Arbeitsgruppe soll die Situation <strong>der</strong> <strong>SPD</strong> in den Großstädten<br />

auf <strong>der</strong> Basis von empirischen <strong>und</strong> demoskopischen Daten analysieren<br />

<strong>und</strong> Konsequenzen für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Partei</strong> erarbeiten. Sie soll Probleme<br />

<strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen für die <strong>SPD</strong> in Großstädten erfassen <strong>und</strong><br />

ein Problembewusstsein in <strong>der</strong> <strong>Partei</strong> wecken. Dies ist sowohl eine in-<br />

haltliche Aufgabe als auch eine strategische <strong>und</strong> kommunikative Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Gleichzeitig erwächst mit populistischen Kräften von<br />

links bis rechts gerade in den Großstädten Konkurrenz, auf die die<br />

<strong>SPD</strong> Antworten finden muss.<br />

Großstädte sind „Seismografen“. Sozialdemokratische Antworten<br />

auf zentrale gesellschaftliche Herausfor<strong>der</strong>ungen müssen vor allem in<br />

den Großstädten gef<strong>und</strong>en werden. Erfolgreiche sozialdemokratische<br />

Politik in großen Städten ist eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für Wahlerfolge<br />

im gesamten Land.<br />

In diesem Zusammenhang sind Fragen <strong>der</strong> <strong>Partei</strong>organisation, insbeson<strong>der</strong>e<br />

auch für die Entwicklung einer zeitgemäßen <strong>Partei</strong>kommunikation<br />

zu großstädtischen Milieus von beson<strong>der</strong>er Bedeutung.<br />

Eine konkrete inhaltliche Agenda <strong>der</strong> Arbeitsgruppe wird für die<br />

konstituierende Sitzung vorgelegt.<br />

Präsidium, 11. Februar <strong>2008</strong><br />

Deutschland engagiert sich<br />

verantwortungsvoll<br />

in Afghanistan<br />

Die deutschen Soldaten in Afghanistan sichern zivile Aufbau- <strong>und</strong><br />

Hilfsleistungen. Dafür danken wir ihnen. <strong>Das</strong> Wirken <strong>der</strong> B<strong>und</strong>eswehr<br />

<strong>und</strong> von deutschen Aufbauhelfern genießt in <strong>der</strong> afghanischen<br />

Bevölkerung hohes Ansehen – das haben jüngste Umfragen auf eindrucksvolle<br />

Weise bestätigt.<br />

Mit dem im Herbst letzten Jahres beschlossenen Mandat hat sich<br />

Deutschland erneut zu seiner Verantwortung für Afghanistan bekannt:<br />

Wir haben die Zahl unserer dort eingesetzten Soldaten auf 3.500 erhöht<br />

<strong>und</strong> wir haben nochmals unsere Leistungen für den Zivilen Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

sowie den Polizeiaufbau massiv aufgestockt.<br />

Mit über 3.300 Soldaten stellt Deutschland das drittgrößte Truppenkontingent,<br />

stellt Tornados für die Aufklärung in Gesamtafghanistan<br />

<strong>und</strong> wird ab Sommer die Quick Reaction Force für die Nordregion<br />

stellen. All dies findet die Anerkennung unserer Partner – auch <strong>der</strong><br />

USA.<br />

Bereits heute unterstützt unsere B<strong>und</strong>eswehr im Rahmen des B<strong>und</strong>estagsmandats<br />

die NATO-Partner in ganz Afghanistan. Klar ist aber<br />

auch: Schwerpunkt unseres militärischen Engagements wird weiterhin<br />

die Nordregion bleiben. Für die <strong>SPD</strong> kommt ein Einsatz im Süden Afghanistans,<br />

wie er <strong>der</strong>zeit in <strong>der</strong> Öffentlichkeit diskutiert wird, nicht in<br />

Frage.<br />

<strong>Das</strong> im letzten Herbst beschlossene B<strong>und</strong>estagsmandat sieht eine<br />

Truppen-Obergrenze von 3.500 Soldaten vor; das ist <strong>und</strong> bleibt<br />

Gr<strong>und</strong>lage unseres Afghanistan-Einsatzes.<br />

Die politische Lage in Afghanistan ist schwierig. Wir müssen daher<br />

unser Engagement mit <strong>der</strong> notwendigen Geduld angehen. Der Wie<strong>der</strong>aufbau<br />

des Landes <strong>und</strong> die Sicherung des Friedens nach Jahrzehnten<br />

des Bürgerkriegs brauchen Zeit.<br />

Wie auf dem Hamburger <strong>Partei</strong>tag beschlossen, hat B<strong>und</strong>esaußenminister<br />

Frank-Walter Steinmeier mit dem französischen Außenminister<br />

vereinbart, diesen Sommer in Paris eine internationale Afghanistan-<br />

Konferenz zu organisieren. Auf dieser Konferenz soll das Afghanistan-<br />

Engagement <strong>der</strong> Internationalen Gemeinschaft kritisch überprüft werden.

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